

Auch Keeper Michael Zetterer befindet sich bei Werder Bremen in einer Formkrise. Torwarttrainer Christian Vander spricht über Zetterers Umgang mit Fehlern und den Weg zurück zur Bestform.
Bremen – Er kennt Michael Zetterer so gut wie kaum ein Zweiter. Schon bevor der gebürtige Münchener vor etwas mehr als zehn Jahren zum SV Werder Bremen wechselte, hatten sich ihre Wege gekreuzt. Damals, bei der deutschen U20-Nationalmannschaft. Christian Vander hatte einige Zeit vorher seine aktive Karriere beendet und arbeitete inzwischen als Torwarttrainer beim DFB-Nachwuchs, Zetterer galt zeitgleich als eines der größten Talente seiner Zunft. Es war der Beginn einer vertrauensvollen Arbeit, die bis heute tagtäglich fortgeführt wird – längst am Osterdeich. Und somit weiß Vander auch ganz genau, was in dem Bremer Schlussmann vorgeht, der zuletzt gegen den VfL Wolfsburg, aber auch schon in einigen Partien zuvor nicht immer den sattelfestesten Eindruck gemacht hatte.
Christian Vander glaubt an Steigerung von Michael Zetterer bei Werder Bremen: „Er ist stabil genug“
„Natürlich haben die letzten Wochen und die Gesamtsituation etwas mit ihm gemacht“, schildert Christian Vander im Gespräch mit dem „kicker“. „Er nimmt sich das alles sehr zu Herzen – was menschlich ist. Trotzdem lautet die Aufgabe jetzt, als Einzelner damit umgehen zu müssen.“ Michael Zetterer ergeht es somit nicht anders als dem Großteil seiner Kollegen, die sich ebenfalls auf der Suche nach ihrer Bestform befinden und gegen die Enttäuschung der vergangenen Wochen anarbeiten müssen, um wieder ein gemeinschaftliches Erfolgsmodell zu schaffen. Vander ist aber zuversichtlich, dass sich die Nummer eins des SV Werder Bremen aus dieser Phase herauskämpfen wird. „Er hat so viel erlebt, wenn ich nur mal an all seine Verletzungen denke. Deswegen bin ich überzeugt, dass er stabil genug ist.“
Schwache Statistiken von Werder Bremen-Torwart Michael Zetterer 2025: „Muss sich da rausarbeiten“
Die Zahlen verdeutlichen, wie schwer es Michael Zetterer aktuell hat. Wie der „kicker“ auflistet, lag der Gegentorschnitt pro Partie im Vorjahr noch bei 1,39 – in 2025 ist er auf beträchtliche 2,6 nach oben geschnellt. Allein in fünf Spielen gab es mehr als drei Gegentreffer, was zweifellos aber nicht nur dem Schlussmann anzukreiden ist. Und dennoch: Zetterers Quote an gezeigten Paraden liegt im laufenden Kalenderjahr auch nur noch bei 59,5 Prozent und wird von keinem anderen Torhüter der Liga unterboten. Vorher sind es noch 64,8 Prozent gewesen. „Wir werden weiter an seinen Potenzialen in allen Bereichen arbeiten“, kündigt Christian Vander an, der bei aller Kritik aber auch auf die Momente verweist, in denen sein Schützling absolut überzeugt hat. Während der 0:3-Pleite des SV Werder Bremen beim FC Bayern München vor einigen Wochen zum Beispiel. „Was er da alles gehalten hat und wie er sich mit dem Ball hinten herausbewegt hat – da haben nachher alle gesagt: ,Wahnsinn, war das stark.‘“
Die Schwankungen in seinen Leistungen gehen an Michael Zetterer nicht spurlos vorbei, man merke „dass es im Moment in Zetti arbeitet“, berichtet Vander, der auch den Umstand nicht außer Acht lassen will, dass das „Trikot mit der Nummer 1 einfach schwerer wiegt“. Zur Erinnerung: Erst in der Vorsaison löste der Keeper die einstige Stammkraft Jiri Pavlenka ab und erlebt erst jetzt bei Werder Bremen seine erste richtige Serie als Dauerlösung zwischen den Pfosten. „In dieser Rolle über 24 Spieltage Woche für Woche zu performen – das hatte er so noch nicht“, meint Christian Vander. „Und es gibt bei jedem Torwart Aufs und Abs. Da muss man dann zeigen, dass man die Situation annimmt und sich wieder da rausarbeitet.“ (mbü)