
473-mal spielte Roman Weidenfeller für den BVB und wurde zu einer echten Vereinslegende. Doch es gab auch komplizierte Zeiten, wie der Torhüter offenbart.
Roman Weidenfeller hat Einblicke in seine schwierige Anfangszeit bei Borussia Dortmund gegeben und betont, dass sogar ein Vereinswechsel zur Debatte stand. „Es war nicht immer leicht. Ich hatte schon auch die Situation, in der es mir nicht gut ging und in der es keine leichte Zeit war. Da habe ich auch überlegt, den Verein zu wechseln und alles hinzuschmeißen“, sagte er im Podcast Viertelstunde Fußball von Ex-Teamkollege Kevin Großkreutz.
2002 war Weidenfeller vom 1. FC Kaiserslautern nach Dortmund gewechselt und sollte den Schwarzgelben bis zu seinem Karriereende 16 Jahre später treu bleiben. Doch erst im Laufe seiner dritten Saison schaffte es der heute 44-Jährige, sich als dauerhafte Nummer eins zu etablieren. Zuvor war er insgesamt 13-mal sogar in der Regionalliga für die zweite Mannschaft aufgelaufen. Im Tor der Profis standen Jens Lehmann und Guillaume Warmuz.
„Es gab die Zeiten, als ich ins Stadion reingelaufen bin zum Aufwärmen und ausgepfiffen wurde. Dann bin ich auch zur Amateurmannschaft geschickt worden, selbst dort war ich dann auch irgendwann der Buhmann“, sagte Weidenfeller über Momente, die Weidenfeller nachdenklich stimmten. „Dann saß ich auch total fertig in der Kabine und dachte mir: Ok, wie geht es jetzt hier weiter?‘“ Großkreutz bestätigte mit Verweis auf seinen Abstieg mit dem VfB Stuttgart: „Als Spieler ist es das Schlimmste, wenn du von den eigenen Fans ausgepfiffen wirst. Das darf eigentlich auch nicht sein. Da ist immer noch ein Mensch dahinter. Da kann ein junger Spieler schon dran kaputt gehen.“
Vom „Fliegenfänger“ zum BVB-Fanliebling
Weidenfeller berichtete von Begegnungen mit Fans, die ihn als „Fliegenfänger“ bezeichneten. Auch beim Bäcker sei der Ton nach schlechten Spielen ruppig gewesen. „Da hat man natürlich das Feedback vom Wochenende gehört. ‚Was machst du denn hier? Geh‘ zum Training! Du kriegst keine Brötchen.‘ Das drehte, weil wir als Team zusammenstanden, uns alle weiterentwickelt haben und ich selbst enorm an mir gearbeitet habe.“
Er selbst erspielte sich in den kommenden Jahren hohes Ansehen bei den Fans, auch wenn es für den BVB nicht immer gut lief. „Wir haben gegen den Abstieg gespielt auf dem alten Tivoli gegen Alemannia Aachen. Und auf einmal rief das halbe Stadion: ‚Außer Roman könnt ihr alle gehen.‘“