T-Frage bei Holstein Kiel vor dem Spiel gegen Bayer

T-Frage bei Holstein Kiel vor dem Spiel gegen Bayer
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Plötzlich am Tabellenende – und ausgerechnet jetzt kommt Bayer Leverkusen. Fußball-Bundesligist Holstein Kiel bereitet sich in dieser Woche auf das Gastspiel des Deutschen Meisters und Pokalsiegers am Samstag, 22. Februar (15.30 Uhr), vor. Die Personallage bei den „Störchen“ ist weiterhin angespannt, nur auf einer Position ist eine Luxussituation entstanden. Die große Frage lautet: Wer steht im Tor?

Der zuletzt in Frankfurt wegen eines grippalen Infekts ausgefallene Stammkeeper Timon Weiner stand beim Training am frühen Mittwochnachmittag wieder auf dem Platz. Dass der 26-Jährige am Samstag gegen Leverkusen wieder zwischen die Pfosten rückt, ist aber keineswegs selbstverständlich. Denn Weiners Vertreter Thomas Dähne zeigte bei der 1:3-Auswärtsniederlage gegen die Eintracht am vergangenen Sonntag eine gute Leistung.

Ein Lob für beide Torhüter

„Er hat Ruhe ausgestrahlt, alles ordentlich gemacht und einen Elfmeter gehalten“, blickte Trainer Marcel Rapp auf Dähnes Bundesliga-Debüt zurück. Gleichwohl erklärte der 45-Jährige auch: „Weiner war die Nummer 1.“ Wie man das „war“ interpretieren kann, dürfte reine Auslegungssache sein. Jedenfalls resümierte der Coach: „Wenn man so viele Schüsse aufs Tor kriegt wie er (Weiner, Anm. d. Red.), gibt es nun mal Bälle, die er hätte halten können. Es gab auch Spiele, in denen er es richtig gut gemacht hat.“ Am Freitag solle, so Rapp, vom Trainerteam eine Entscheidung gefällt und somit die T-Frage beantwortet werden, wer denn gegen Bayer 04 die schwierige Aufgabe lösen muss, die Holstein-Kiste so sauber zu halten wie nur irgendwie möglich.

„Die Gegebenheiten sind schwierig, es fallen ja immer wieder Spieler aus.“

Marcel Rapp

Trainer Holstein Kiel

Auf anderen Positionen stellt sich Lage in Kiel derzeit deutlich schlechter dar. „Die Gegebenheiten sind schwierig, es fallen ja immer wieder Spieler aus“, sagte Rapp. Der regelmäßige Wechsel vom Kunstrasen, auf dem auch am Mittwoch wieder trainiert wurde, auf die Rasenplätze im Nachwuchsleistungszentrum und schlussendlich auf den Rasen im Stadion sorgte und sorgt ein ums andere Mal für Probleme insbesondere im muskulären Bereich. So drohen gegen Leverkusen die Ausfälle von Allrounder Finn Porath, der dann erstmals in dieser Saison passen müsste, und Verteidiger Ivan Nekic, der gerade erst in Frankfurt sein Holstein-Debüt gefeiert hatte.

Weil im Umkehrschluss keine Akteure aus dem Lazarett zurückkehren, bleibt es knifflig. Rapp stellte fest, nachdem er am Mittwoch seine Schäfchen gezählt hatte: „18 Mann im Training – das ist nicht das, was man sich wünscht.“ Ebenso verhalte es sich mit den Bedingungen im Holstein-Stadion. „Es ist das erste Mal, seitdem ich in Kiel bin, dass der Platz in einem schlechten Zustand ist. Gegen Leverkusen kann das aber ein Vorteil sein“, urteilte der Coach.

Schweden-Duo vor der Rückkehr

Während beim US-Amerikaner John Tolkin (Einblutung im Oberschenkel) ein Kontroll-MRT Aufschluss über die noch offene Ausfallzeit geben soll, ist immerhin der eine oder andere Lichtblick erkennbar: Die Schweden Alexander Bernhardsson und Carl Johansson sollen ab kommender Woche wieder voll trainieren, mit dem erfahrenen Angreifer Steven Skrzybski wird ebenfalls wieder gerechnet.

„Mal gucken, wie jetzt die angeschlagenen Jungs zurückkommen“, sagte KSV-Angreifer Fiete Arp vorausschauend. Er selbst könnte Nutznießer der Ausfälle sein und wie schon in Frankfurt abermals zur Holstein-Startelf gehören. Ans Hinspiel hat er noch gute Erinnerungen, mit einem verwandelten Elfmeter sorgte der 25-Jährige für das Tor zum sensationellen 2:2-Endstand. „Da hat man gesehen, was möglich ist, wenn wir übers Limit gehen“, sagte Arp, der am Mittwoch den (noch) amtierenden Deutschen Meister als „geile Mannschaft“ bezeichnete und richtig ins Schwärmen geriet: „Die Leverkusener sind extrem spielstark, variabel, dazu taktisch und technisch sauber. Die Art und Weise, wie sie Fußball spielen, ist sehr häufig ein Augenschmaus.“

Das Unentschieden seinerzeit am Rhein „in einer highlight-armen Saison“ (O-Ton Arp) stellte der Offensivmann in seiner bisherigen Top 3 der Höhepunkte auf eine Stufe mit den Heimsiegen über Augsburg (5:1) und Dortmund (4:2). Sicher hätte auch der Ex-Hamburger nichts dagegen, wenn es in seiner Hitparade am kommenden Samstag gegen 17.25 Uhr einen neuen Spitzenreiter geben würde.



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