PSV Eindhoven: Peter Bosz mal wieder entschlüsselt – Nur ein

PSV Eindhoven: Peter Bosz mal wieder entschlüsselt – Nur ein


Fehlstart ins Jahr 2025 

PSV Eindhoven: Peter Bosz mal wieder entschlüsselt – Nur ein Sieg 2025

©IMAGO

Lange Zeit sah es so aus, als könnte die PSV Eindhoven die Dominanz der Vorsaison fortsetzen und den Titel in der Eredivisie verteidigen. Doch im Jahr 2025 hat die Mannschaft von Peter Bosz bisher nur ein Ligaspiel gewonnen, Eindhoven stellt sogar die schlechteste Abwehr. Es wirkt, als wäre der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen mal wieder entschlüsselt.

2023/24 spielte die PSV die beste Saison in der Historie der Eredivisie nach Ajax Amsterdam 1971/72. Insgesamt 91 Punkte sammelte das Team von Bosz, das lediglich einmal verlor. 111 Treffern standen nur 21 Gegentore gegenüber. Damit gewann Eindhoven die erste Meisterschaft seit 2017/18. Und auch der Start in die neue Spielzeit verlief vielversprechend: Die ersten zehn Partien konnten alle gewonnen werden, insgesamt sogar 15 der 17 Hinrunden-Spiele. Die PSV hatte ein Polster von sechs Zählern auf Ajax Amsterdam.

Doch seit dem Jahreswechsel ist der Wurm drin. Eindhoven gelang nur ein Sieg in sieben Partien, aus denen sieben Punkte zu Buche stehen. Konkurrent Ajax gewann hingegen alle Spiele, sodass der einstige Vorsprung zu einem Rückstand von acht Punkten angewachsen ist (zur Tabelle). In der Jahrestabelle belegt die PSV nur Rang 14. Auch im Pokalhalbfinale setzte es eine bittere Niederlage gegen die Go Ahead Eagles (1:2). „Sie kassieren ihre Tore sehr leicht, sie spielen mit sehr wenig Selbstvertrauen und wie Ivan Perisic nun sagte: Sie arbeiten nicht füreinander. Wie es dazu kommen konnte, ist schwer zu sagen“, erklärt Jesper Siereveld, Area Manager Niederlande bei Transfermarkt. Lediglich in der Champions League überzeugte Eindhoven und schaltete Juventus Turin in der Zwischenrunde aus.

Das Sorgenkind von Bosz ist mal wieder die Defensive. In der ersten Saisonhälfte kassierte sein Team 13 Gegentore und spielte siebenmal zu null. In den sieben Partien seit dem Jahreswechsel musste Schlussmann Walter Benítez schon 16-mal hinter sich greifen – eine weiße Weste blieb ihm verwehrt. Damit stellt der niederländische Meister die schlechteste Defensive der Eredivisie im Jahr 2025. „Die PSV spielt mit einer sehr hohen Linie und vor allem in den letzten Wochen gab es viele Missverständnisse. Fast jedes Gegentor resultierte aus einem Konter oder einer Standardsituation. Außerdem gibt es viel Kritik fürs Mittelfeld und den Angriff, die nicht gut zurückarbeiten“, so Siereveld.

PSV Eindhoven hat Kaderwert unter Bosz fast verdoppelt

Zahlreiche PSV-Profis haben sich unter Bosz deutlich verbessert, was sich auch im Kaderwert widerspiegelt. Seit seinem Amtsantritt im Juli 2023 hat sich dieser von 181 Millionen auf 347 Millionen Euro fast verdoppelt – und das, obwohl man eine nahezu ausgeglichene Transferbilanz hat. Malik Tillman, der nach seiner Leihe vom FC Bayern im Sommer für 12 Mio. Euro fest verpflichtet wurde, steigerte seinen Marktwert etwa von 5 Mio. auf 30 Mio. Euro. Auch Jerdy Schouten (12 Mio. auf 32 Mio. Euro), Olivier Boscagli (7 Mio. auf 27 Mio. Euro), Johan Bakayoko (10 Mio. auf 40 Mio. Euro) und Ex-Augsburger Ricardo Pepi (9 Mio. auf 18 Mio. Euro) gehören zu den großen Gewinnern.

Trotz der herausragenden Saison ist es den Verantwortlichen gelungen, den Meisterkader beisammenzuhalten. Von den Stammkräften verließen lediglich Jordan Teze und André Ramalho den Verein. Im Winter wechselten Hirving Lozano für 12 Mio. Euro nach San Diego und Matteo Dams für 9 Mio. Euro zu Al-Ahli. Während Dams viel Spielzeit bekam, war Lozano in der Jokerrolle. Dem Mexikaner gelangen sechs Scorer in 284 Minuten.

Schon bei seinen Stationen in Dortmund und in Leverkusen, wo der Offensivfußball im Nachhinein kritisch beäugt wurde, wurde Bosz nach gewisser Zeit entschlüsselt. „Das könnte auch jetzt der Fall sein. Den Gegnern hilft es, zu sehen, dass die PSV nicht mehr unbesiegbar ist. In den letzten anderthalb Jahren waren sie fast unschlagbar, sodass jede Mannschaft Angst hatte, gegen sie zu spielen. Das hat sich jetzt sicherlich geändert“, so Siereveld. Nachdem Bosz mit dem BVB nach sieben Spieltagen mit 19 Punkten die Tabelle anführte, folgten acht Partien ohne Sieg, ehe er entlassen wurde. Bei der Werkself blieb Bosz knapp zweieinhalb Jahre im Amt und musste im März 2021 gehen. Zuvor hatte Bayer eine starke Hinrunde gespielt, brach in der zweiten Saisonhälfte jedoch ein.

Geht es nach Siereveld, muss Bosz zumindest vorerst nicht um seinen Job fürchten. „Er hat in den letzten anderthalb Saisons viel Vertrauen aufgebaut, sodass seine Position vorerst stabil ist. Dennoch gibt es einige Fans, die ihn kritisieren. Im Zentrum der Kritik steht vor allem, dass er Talenten wie Tygo Land und Isaac Babadi nicht viel Spielzeit gibt.“ Am Dienstagabend (21 Uhr) duelliert sich die PSV Eindhoven in der Champions League mit dem FC Arsenal. Im internationalen Wettbewerb möchte das Bosz-Team abseits der nationalen Sorgen befreit aufspielen.



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