
7 Tore in 5 Ligue-1-Spielen

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Kein offensiver Winter-Neuzugang in den Top-5-Ligen schlug so ein wie Mika Biereth. Der Mittelstürmer war am 11. Januar von Sturm Graz zur AS Monaco gewechselt. Seitdem stehen sieben Tore in fünf Ligue-1-Partien zu Buche – darunter zwei Dreierpacks. Schon zuvor in Österreich hatte der 22-Jährige seine Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt, beim FC Arsenal war ihm der Durchbruch hingegen nicht gelungen.
Der Däne war im Sommer für zunächst 4,7 Millionen Euro aus der U21 der Gunners an Graz verkauft worden. Zuvor hatte er bereits ein halbes Jahr per Leihe dort verbracht. Für die Österreicher erzielte Biereth in knapp einem Jahr in 47 Partien 23 Treffer und neun Vorlagen, was seinen Marktwert von 650.000 auf 13 Mio. Euro ansteigen und einige Interessenten auf den Plan treten ließ. In der TM-Gerüchteküche wurden unter anderem der 1. FC Köln und die TSG Hoffenheim mit dem Angreifer in Verbindung gebracht. Den Zuschlag erhielt aber Monaco, das fixe 13 Mio. Euro zahlte, wozu aber noch Boni kommen können. Davon profitierte auch Arsenal, das aufgrund einer Weiterverkaufsklausel mit einem Drittel beteiligt wurde, so dass sich die Ablöse auf 9 Mio. Euro quasi verdoppelte.
Bei den Monegassen knüpfte Biereth nahtlos an seine Leistungen aus Graz an, das er mit elf Saisontreffern verlassen hatte, womit er noch immer Führender der Torschützenliste ist. Seit seinem Debüt in der Ligue 1 am 17. Januar erzielte kein Spieler in den fünf wichtigsten europäischen Ligen mehr Tore als er. Mit Reals Madrids Top-Stürmer Kylian Mbappé und Atalantas Mateo Retegui hat er namhafte Gesellschaft.

Biereth einer der wenigen Lichtblicke bei der AS Monaco
Joachim Durand, Transfermarkts Content Manager in Frankreich, ist von Biereths Senkrechtstart im Fürstentum, der so nicht abzusehen war, beeindruckt: „Biereth ist einer der wenigen positiven Aspekte bei Monaco zu Beginn dieses Jahres. In einer Zeit, in der die Mannschaft kollektiv schwächelt, hat der Däne einen großen Beitrag geleistet. Nur Zlatan Ibrahimović hat in seinen ersten sieben Ligue-1-Spielen mit PSG in der Saison 2012/13 ähnlich gut abgeschnitten.“
Ob es für den Angreifer so weitergehen kann oder ob sogar noch mehr möglich ist, vermag Durand nicht zu prognostizieren. „Seine Leistungsgrenze ist schwer einzuschätzen, da er gerade erst in Frankreich angekommen ist und erst wenige Spiele absolviert hat. Aber er ist am 8. Februar erst 22 Jahre alt geworden und hat noch viel Raum für Verbesserungen. Die Tatsache, dass er in einer angeschlagenen Mannschaft bereits regelmäßig trifft, ist vielversprechend. Wenn die Mannschaft besser wird, könnte seine Statistik noch beeindruckender werden.“ Denn Durand beschreibt Biereth als Stürmertypen, der seine Mitspieler braucht, um in Szene gesetzt zu werden. Monaco belegt in der Ligue 1 nach dem 22. Spieltag den vierten Platz, in der Champions League schied man unter der Woche gegen Benfica aus.
Wird FC Arsenal Mika Biereths Abgang bereuen?
Besonders dürfte die Entwicklung Biereths beim FC Arsenal beobachtet werden. Denn die Gunners haben derzeit viele Langzeitverletzte in der Offensive zu beklagen und könnten ihn in seiner aktuellen Form wohl gut gebrauchen. Die Nordlondoner hatten sich im Sommer aber dazu entschieden, den U21-Nationalspieler endgültig ziehen zu lassen, nachdem sie ihn 2021 im Alter von 18 Jahren aus der U18 des FC Fulham verpflichtet hatten.
In 26 Partien für die U21 Arsenals erzielte der gebürtige Londoner zwölf Tore, doch seine Chancen auf Spielminuten bei den Profis waren äußerst gering. Zwar war er immer wieder Teil von Vorbereitungstouren und saß während der Saison viermal auf der Bank, kam aber nie zum Einsatz. Auch nach einer durchschnittlichen Leihe zum Motherwell FC stiegen seine Aussichtsmöglichkeiten nicht. Der Mangel an Optionen, sein Talent unter Beweis zu stellen, führte schließlich dazu, dass er weiterzog.
Die österreichische Bundesliga war offenbar genau der richtige nächste Schritt, vorerst zurück, ehe es in eine der besten Ligen Europas ging. „Er war zu gut für Österreich geworden, daher überrascht es mich nicht, was er in Frankreich zeigt. Fakt ist aber auch, dass er im Juli, als Arsenal ihn verkaufte, noch nicht gut genug für eine Top-5-Liga war“, fasste es Area Manager Austria Dorian Schuster passend zusammen.