
Drittligist im Halbfinale

©IMAGO
Arminia Bielefeld hat die nächste große Überraschung im DFB-Pokal geschafft und im Viertelfinale mit 2:1 (2:0) gegen Werder Bremen gewonnen. Der Drittligist steht damit zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder im Halbfinale – damals hatte man sich in der Runde der letzten 16 ebenfalls gegen die Grün-Weißen durchgesetzt.
Marius Wörl hatte die Arminia in der 35. Minute in Führung gebracht, ein Eigentor von Bremens Julián Malatini (41.) sorgte noch vor der Pause für die umjubelte Zwei-Tore-Führung. Der Bundesligist wachte erst in der zweiten Hälfte auf und kam durch Oliver Burke in der 56. Minute noch zum Anschlusstreffer. In der Nachspielzeit traf der ehemalige Bielefelder Amos Pieper noch die Latte.
Durch den Halbfinaleinzug dürfen sich die Bielefelder, die zuvor unter anderem schon Union Berlin und den SC Freiburg besiegt hatten, über eine zusätzliche Prämie von rund 3,35 Millionen Euro freuen. Gegen wen sie am 1. oder 2. April um die Endspiel-Teilnahme spielen, erfahren sie am Sonntag. Dann werden die Halbfinals im Rahmen der ARD-Sportschau ausgelost (18:45 Uhr). Das Finale steigt am 24. Mai im Berliner Olympiastadion.
„Der Gegner wird uns alles abverlangen“, hatte Werder-Coach Werner vor der Partie im ZDF gesagt. Und er sollte von der ersten Minute an Recht bekommen. Die Arminia präsentierte sich giftig in den Zweikämpfen und taktisch hervorragend eingestellt. Bei längerem Bremer Ballbesitz machten die Bielefelder die Räume rund um den eigenen Strafraum geschickt eng. Bei Ballverlusten in der Werder-Hälfte gingen sie aber auch immer wieder ins Gegenpressing und unterbanden so schnelle Konter.
Der Favorit aus dem Norden hatte optisch in der Anfangsphase zwar etwas mehr vom Spiel. Echte Torchancen erspielten sich die Bremer, bei denen Angreifer Marvin Ducksch schon nach einer halben Stunde verletzt raus musste, aber nicht.
Dafür wurde die Arminia offensiver. Verteidiger Joel Felix platzierte einen Kopfball nach einer kurz ausgeführten Ecke nicht genau genug. Kurz darauf machte es Wörl besser. Der 20-Jährige nahm Malatini den Ball am Bremer Strafraum ab und knallte das Spielgerät aus halblinker Position in die lange Ecke. Die Alm tobte.
Und die Arminia machte weiter. Bremens Torwart Michael Zetterer verhinderte bei einem Freistoß von Stefano Russo mit einer Glanztat noch das 2:0, war kurz darauf aber machtlos. Malatini beförderte eine Flanke von der rechten Seite mit dem Schienbein ins eigene Tor.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Bremen den Druck. Zunächst scheiterte Justin Njinmah noch frei an Arminia-Keeper Jonas Kersken, dann sorgte der eingewechselte Burke mit seinem Anschlusstreffer nach einem Bielefelder Fehler im Spielaufbau für Hoffnung bei den mitgereisten Werder-Fans.
Die Partie war nun völlig offen. Bremen drängte auf den Ausgleich. Die Bielefelder schalteten immer wieder schnell um und vergaben teils große Konterchancen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit mussten sie noch einmal tief durchatmen, als der ehemalige Armine Amos Pieper nur die Latte traf. Am Ende war es ihnen egal: Die Arminia brachte den knappen Vorsprung über die Zeit und steht zum vierten Mal in der Klubhistorie im Halbfinale.