
Über 80 Minuten in Unterzahl

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Atlético Madrid hat den Sprung an die Tabellenspitze von LaLiga nach dem Ausrutscher von Stadtrivale Real am Samstagabend verpasst, aber dennoch viel Lob von Trainer Diego Simeone erhalten. Gegen Celta Vigo erkämpften sich die Colchoneros ein 1:1 (0:0) trotz fast 90 Minuten in Unterzahl. Die noch vor wenigen Wochen so steil nach oben zeigende Formkurve ist dennoch wieder auf dem Weg nach unten.
„Wenn ich eine Zahl von eins bis zehn angeben müsste? Dann würde ich meinen Spielern ganz klar eine zehn geben“, sagte Simeone nach dem Abpfiff über seine Mannschaft. Alexander Sørloth hatte in der 81. Minute den 0:1-Rückstand von Iago Aspas (68., Foulelfmeter) ausgeglichen, nachdem sich Pablo Barrios schon nach sieben Minuten eine Rote Karte wegen grobem Foulspiel eingehandelt hatte.
„Fast 90 Minuten mit einem Mann weniger zu spielen, das habe ich selten erlebt. Wir haben hervorragend verteidigt und die Angriffe des Gegners unter Kontrolle gehabt. Abgesehen vom Elfmeter hatten sie nur wenige Chancen. Die Jungs sind in einer guten Phase. Das, was ich nach der Roten Karte auf dem Platz gesehen habe, waren Gladiatoren.“
Zumindest auf die Ergebnisse bezogen ist die gute Phase aber vorbei. Von Ende Oktober bis Mitte Januar hatte Atlético 15 Spiele in Serie gewonnen und sich an die Tabellenspitze der Liga gesetzt. Seitdem wurde von den letzten fünf Partien in LaLiga nur eine gewonnen. „Wir wollten heute unbedingt gewinnen, aber weil wir zu zehnt waren, ist der ganze Plan für diese Woche ins Wasser gefallen“, bemängelte Koke, der nach dem Platzverweis schon in der 10. Minute eingewechselt wurde. Der Rückstand auf Real, das gegen CA Osasuna ebenfalls in Unterzahl nur 1:1 spielte, bleibt bei einem Punkt, der FC Barcelona kann am Montagabend von Platz drei an die Spitze springen.