
Die Fußball-Frauen von Eintracht Frankfurt leisten sich im Bundesliga-Spitzenspiel in Wolfsburg eine denkwürdige Niederlage. Vorne wie hinten war das Team völlig überfordert und musste die Tabellenführung abgeben.
Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt haben beim Bundesliga-Gipfeltreffen ein Debakel erlebt und die Tabellenführung eingebüßt. Sie SGE ging am Sonntag mit x:x (0:5) beim VfL Wolfsburg unter und rutschte vom ersten auf den zweiten Platz ab.
Denn zuvor hatte Bayern München mit 1:0 gegen Bremen gewonnen und eroberte mit 38 Punkten die Spitzenposition. Frankfurt als Zweiter hat 35 Punkte auf dem Konto. Wolfsburg schloss mit nun ebenfalls 35 Punkten als Dritter zur Eintracht auf.
Für Wolfsburg trafen Alexandra Popp (3.), Lineth Beerensteyn (8.), Janina Minge (28./Handelfmeter), Lena Lattwein (45.+1/Foulelfmeter) und Pia-Sophie Wolter per Eigentor (45.+7). Nach der Pause erhöhte Endemann (60.) und Carlotta Wamser gelang der Ehrentreffer für Frankfurt (85.). Laura Freigang verschoss noch einen Foulelfmeter (87.).
Katastrophaler Start
Vier Tage nach dem bitteren Pokal-Aus der Frankfurterinnen beim FC Bayern München stand für sie in Niedersachsen das nächste Spitzenspiel auf dem Programm. Die Gastgeberinnen wechselten dafür extra ins große Stadion herüber. Dort erwischten sie dann auch den bessern Start und sorgten für eine katastrophalen Beginn aus Sicht der Gäste.
Bereits nach drei Minuten musste Torhüterin Stina Johannes bereits das erste Mal hinter sich greifen. Lynn Wilms schlug eine mustergültige Flanke und VfL-Stürmerin Popp nutzte ihre Kopfballstärke und versenkte den Ball völlig freistehend zur Führung. SGE-Verteidigerin Sara Doorsoun war zu weit weg und konnte Popp nicht am Kopfball hindern.
Nur fünf Minuten später zeigte der VfL-Angreifer seiner Vollstrecker-Qualitäten. Sara Linder bediente Beerensteyn mit einem Steilpass an auf die Reise, im Laufduell setzte sie sich gegen Doorsoun durch und traf mit einem Schuss vom Fünf-Meter-Raum überlegt in die lange Ecke. Doorsoun musste wenig später verletzt ausgewechselt werden. Für sie kam Jella Veit rein.
Zwei Treffer in der Nachspielzeit von Hälfte eins
Und die Horror-Halbzeit ging weiter: Minge verwandelte einen Handelfmeter (28.) und damit war die Partie frühzeitig entschieden. Wolter war zuvor der Ball an die Hand gesprungen. Es war eine harte Entscheidung gegen die Eintracht. Lattwein erhöhte auf 4:0 durch einen Foulelfmeter (45.+1). Zuvor hatte Nina Lührßen Vivien Endemann zu Fall gebracht.
Zu allem Überfluss gab es sogar noch ein Eigentor. Nach einer verunglückten Abwehr-Aktion von SGE-Torfrau Johannes versuchte Wolter zu klären, köpfte den Ball aber ins eigene Tor (45.+7).
Mit fünf Gegentoren war die Eintracht sogar noch gut bedient. Denn mit mehr Entschlossenheit und Zielgenauigkeit hätte Wolfsburg noch weitere Treffer erzielen können. Die SGE enttäuschte defensiv wie offensiv auf ganzer Linie.
Halbes Dutzend nach der Pause erreicht
Nach der Pause machte Wolfsburg mit dem Toreschießen weiter. Endemann nutzte die Unordnung im Frankfurter Strafraum und schoss unbedrängt zum 6:0 ein (60.). Carlotta Wamser gelang wenigstens noch der Ehrentreffer mit einem feinen Volleyschuss (85.).
Für die Eintracht war es eine denkwürdige Pleite. Das Team mit der besten Offensive und Defensive der Liga holte zuletzt zehn Siege in Folge. Die bislang einzige Niederlage der Bundesligasaison setzte es Mitte Oktober beim 0:1 gegen Bremen.
Im nächsten Bundesligaspiel empfangen die Eintracht-Frauen am 7. März die SGS Essen (18.30 Uhr).
VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt 6:1 (5:0)
Wolfsburg: Borbe – Hegering (46 .Hendrich, 75. Peddemors), Minge, Dijkstra – Wilms (67. Wedemeyer), Huth, Lattwein, Linder (46. Jonsdottir)- Beerensteyn, Popp (81. Blomqvist), Endemann
Frankfurt: Johannes – Wolter (46. Riesen), Doorsoun (12.Veit), Aehling, Lührßen (75. Wamser) – Pawollek, Senß (75. Chiba), Gräwe, Freigang – Anyomi (46. Prasnikar), Reuteler
Tore: 1:0 Popp (3.), 2:0 Beerensteyn (8.), 3:0 Minge (28.), 4:0 Lattwein (45.+1 Elfmeter), 5:0 Wolter (45.+7 Eigentor), 6:0 Endemann (60.), 6:1 Wamser (85.)
Gelbe Karten: Linder, Beerensteyn / Lührßen, Veit
Besonderes Vorkommnis: Freigang scheitert mit Foulelfmeter an Borbe (87.)
Schiedsrichterin: Hussein (Bad Harzburg