Werders Schach-Nachwuchs für die U20-WM nominiert

Werders Schach-Nachwuchs für die U20-WM nominiert
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Auszeichnung für den Schach-Nachwuchs des SV Werder Bremen: Mit den beiden Junioren Collin Colbow und Max Weidenhöfer wurden gleich zwei Spieler für die anstehende U 20-Weltmeisterschaft im montenegrinischen Petrovac von Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler nominiert.

Für Werders Cheftrainer David Lobzhanidze ist die Berufung seiner beiden Spieler der Lohn jahrelanger Arbeit: „Es ist wirklich eine große Ausnahme, dass gleich zwei Spieler aus einem Verein nominiert wurden.“ Er habe sich besonders für die beiden Spieler gefreut, die in der jüngsten Vergangenheit große Erfolge gefeiert haben. Wurde Collin Colbow, Jahrgang 2005, 2023 Deutscher U18-Meister, belegte Max Weidenhöfer, Jahrgang 2006, bei der deutschen U 18-Meisterschaft 2024 den dritten Platz. „Das sind tolle Jungs, die gut gelaunt sind“, freut sich Trainer Lobzhanidze. „Wir legen bei uns großen Wert auf die Jugendarbeit, besonders wollen wir Eigengewächse aus der Region weiterbringen. Das ist eine große Anerkennung für uns“, betont der gebürtige Georgier.

Den Klub macht es aus, dass sie seit Jahren mit einem hauptamtlichen Trainer den Nachwuchs stärken. Eigengewächse werden gefördert und das Vereinsleben geht stark in die Breite. Da sieht man, dass der Verein funktioniert.

Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler

Auch Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler möchte die Jugendarbeit des Vereins vom Osterdeich herausstellen. „Den Klub macht es aus, dass sie seit Jahren mit einem hauptamtlichen Trainer den Nachwuchs stärken. Eigengewächse werden gefördert und das Vereinsleben geht stark in die Breite. Da sieht man, dass der Verein funktioniert“, lobt Vökler gegenüber dem WESER-KURIER den SV Werder.

Stark besetztes Turnier

Die WM im malerischen Adria-Küstenort Petrovac, die an diesem Sonntag startet und mit insgesamt elf Runden im Schweizer System bis zum 8. März gespielt wird, gilt als das höchste Jugend-Turnier im Schachsport. Mehrere 100 Teilnehmer kommen in einem stark besetzten Feld mit 13 Schach-Großmeistern im Hotel Palas zusammen. „Der Druck ist natürlich groß“, sagt Lobzhanidze, „die Jungs haben aber genug Erfahrung, um konzentriert zu bleiben und auch über die Länge des Turniers erfolgreich zu sein.“ Das sei ein Vorteil, der sich oft schon ausgezahlt hätte, so der Werder-Coach.

Dabei könnte Collin Colbow, der hinter dem derzeit besten deutschen Junioren Leonardo Costa als deutsche Nummer zwei an den Start gehen wird, sogar ein Platz unter den besten zehn winken. „Wir würden uns darüber sehr freuen. Er hat das Zeug dazu, das zu schaffen. Unter die Top 15 zu kommen, wäre aber auch schon stark“, schätzt Lobzhanidze die Chancen seines Schützlings ein, der auf der Setzliste auf Rang 32 eingestuft wird.

Auch Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler setzt große Hoffnungen auf den Werder-Spieler. „Collin hat sich in den vergangenen drei Jahren sehr stabilisiert“, so Vökler. Für Colbow ginge es auch darum, dass er die Großmeister-Norm ein zweites Mal erfüllt, um dann bei einem weiteren Mal den Titel als Großmeister zu erhalten. Erst im Juli vergangenen Jahres hatte der damals 19-Jährige das Großmeister-Turnier im tschechischen Budweis gewonnen und die erste Norm geschafft. „Es geht seit Jahren bergauf bei ihm, deswegen freue ich mich, ihn mitzunehmen“, sagt Vökler.

Chancen, Erfahrungen auf höchstem Niveau zu sammeln

Einen anderen Input wünscht sich der Bundesnachwuchstrainer bei Max Weidenhöfer. Der Weyher gilt laut Vökler als „unkoventioneller Kopf“, der auch aufgrund seiner Tätigkeit als Streamer – er analysiert Höhepunkte seiner Partien in Videos im Internet – viele Kontakte in die internationale Schachszene knüpfen konnte. „Ich war sehr überrascht über die Einladung“, gibt der 18-Jährige zu. Der Weyher sorgte zuletzt bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften im Wintersportort Willingen für Aufsehen, als er hinter zwei Ukrainern in der Altersklasse U18 den dritten Platz belegte und somit bester Deutscher wurde. „Das oberste Ziel ist nun eine Norm zu spielen für den Internationalen Meister“, sagt Weidenhöfer.

Werders Schachleiter Oliver Höpfner sieht die WM-Teilnahme auch als großen Vorbildcharakter für die weiteren Jugendspieler im Verein. „Das sind ganz besondere Entwicklungen bei den beiden Jungs und zeigt den Jüngeren, was möglich ist“, so Höpfner. Max Weidenhöfer freut sich zudem sehr, mit Collin Colbow anzutreten, der auch gleichzeitig sein Trainer ist: „Wir kennen uns schon so lange. Das hilft mir natürlich ungemein, wenn er dabei ist.“

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