Werder Bremen sondiert den Trainermarkt

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Namen wollen sie keine kommentieren bei Werder, und wenn das anders wäre, kämen sie aus dem Kommentieren kaum mehr raus: Seit der Abschied von Thomas Horsch als Cheftrainer der Bremer Frauenbundesliga-Mannschaft bekannt ist, stehen die Telefone von Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz und Frauen-Abteilungsleiterin Birte Brüggemann nicht mehr still. Es melden sich Trainer, Trainerinnen und Berater. Sie bringen sich oder ihre Klienten in Stellung.

„Die ersten Bewerbungen für die Trainerposition sind schon eingegangen“, bestätigt Birte Brüggemann, „da sind auch einige interessante Namen dabei. Aber wie bei der Zusammenstellung eines Kaders, haben wir grundsätzlich auch einen guten Überblick über den Trainermarkt, um auf alle Szenarien vorbereitet zu sein. Seit Thomas uns informiert hat, sondieren wir den Markt nun intensiver nach verschiedenen Möglichkeiten und Lösungen.“

Auch wenn Mannschaft und Öffentlichkeit erst in dieser Woche informiert wurden – intern war der Trainerwechsel schon länger klar. Vor etwa drei Wochen erklärte Horsch seinen Vorgesetzten bei Werder, dass er seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Insgesamt war er dann acht Jahre für den Verein im Einsatz, erst als Co-Trainer von Florian Kohfeldt bei den Männern, dann als Cheftrainer der Frauen. Kader und Spielweise tragen seine Handschrift, deshalb war klar, dass Horsch das Interesse anderer Vereine im Zukunftsmarkt Frauenfußball wecken würde. Nach Informationen des WESER-KURIER hat er aber noch mit keinem anderen Verein eine Einigung erzielt, auch die Gerüchte über einen Wechsel zum Frauen-Spitzenklub VfL Wolfsburg sind derzeit eben genau das: Gerüchte.

Sehr wahrscheinlich ist, dass sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin in Bremen schon bald feststeht. Die Gespräche seien bereits angelaufen, bestätigt Clemens Fritz. Gemeinsam mit Birte Brüggemann wurde eine Short-List erstellt, wie Werder das bei der Besetzung von Führungspositionen gerne bezeichnet. Brüggemann erklärt: „Gerade im Frauenfußball ist die Trainerposition eine Schlüsselposition, deshalb wollen wir die Nachfolge von Thomas Horsch schnellstmöglich klären.“ Idealerweise soll der neue Trainer oder die neue Trainerin auch bei der Kaderplanung für die neue Saison schon direkt mit eingebunden sein.

Eta ist keine heiße Spur

Wie aus dem Umfeld ihres jetzigen Vereins Union Berlin zu hören ist, soll die langjährige Bremerin Marie-Louise Eta dabei keine Rolle spielen. Dieser Gedanke wird bei Werder nicht weiterverfolgt. Es deutet aber dennoch alles auf eine externe Lösung hin. Für Fritz ist vor allem das große Ganze wichtig: Er hat sich zum Ziel gesetzt, den Frauenfußball bei Werder größer und erfolgreicher zu machen. Daran soll sich auch in der neuen Konstellation nichts ändern. Fritz: „Wir wollen dauerhaft eine gute Rolle in der Frauen-Bundesliga spielen.“

Am Sonntag spielt die Bremer Mannschaft, mit ihrem Trainer Thomas Horsch, beim FC Bayern (15.15 Uhr, live bei Magentasport und Dazn). Ob es dabei zum Duell mit der langjährigen Werder-Kapitänin Michelle Ulbrich kommt, bleibt abzuwarten. Seit ihrem Wechsel im Januar zum FC Bayern hat sie dort noch keine Pflichtspielsekunde gespielt.

Derweil wartet Werder auf die Auslosung des Halbfinales im DFB-Pokal am Montagabend in Köln (ab 20.30 Uhr in der Sky-Sendung “Nachspielzeit”). Im Falle eines Heimspiels würde Werder die Partie eventuell verlegen, weil am Halbfinal-Wochenende 22./23. März in Bremen das Abschiedsspiel von Diego stattfindet. Im Lostopf sind neben dem HSV auch der FC Bayern sowie die TSG Hoffenheim. Je nach Los könnte ein Halbfinale auch auf Platz 11 gespielt werden.

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