
In einer umkämpften Begegnung setzte sich die PSV Eindhoven vor heimischem Publikum verdient mit 3:1 gegen Juventus Turin durch – und steht nach dem Sieg in der Verlängerung im Achtelfinale. Die Alte Dame ist damit die dritte italienische Mannschaft, die in den Play-offs scheitert.

Die PSV Eindhoven feiert den Einzug ins Achtelfinale der Champions League.
IMAGO/DeFodi Images
Nach dem 2:1 für Juve im Hinspiel in Turin ging es also mit Vorteil für die Alte Dame ins Rückspiel in Eindhoven. Deren Coach Peter Bosz hatte sein Team im Vergleich zum späten 2:2 gegen Utrecht auf drei Positionen umgebaut: Boscagli begann für Obispo, zudem starteten – wie schon im Hinspiel – Saibari und Lang in der Offensive für den Ex-Freiburger Til und Bakayoko. Juve-Trainer Thiago Motta wechselte im Vergleich zum 1:0-Sieg im Derby d’Italia gegen Inter Mailand zweimal und brachte Kapitän Locatelli sowie Kelly für Thuram und Savona.
PSV beginnt mit viel Offensivdrang – die Chancen hat aber Juve
Die Gastgeber begannen intensiv und setzten Juve immer wieder unter Druck – und überhaupt tauchten die Niederländer in der Anfangsphase regelmäßig vorne auf, meist scheiterte es aber am letzten Pass. Auf der anderen Seite kamen die Bianconeri erstmals durch einen Kopfball von Kolo Muani zum Abschluss (16.). Nach einem starken Schouten-Pass auf Perisic gab dann auch Eindhovens Lang seinen ersten Schuss ab, im Nachschuss drosch Perisic die Kugel aber auf die Tribüne (19.).
Den besten Abschluss hatte dann Cambiaso, der früh für den angeschlagenen Renato Veiga eingewechselt worden war: Benitez war aber zur Stelle (29.). Wenige Minuten später war der PSV-Keeper dann sogar schon geschlagen, Kolo Muani spitzelte den Ball aber auch am Tor vorbei (34.). Eindhoven kam über Lang noch einmal zu einem Schuss aus guter Position, Kelly konnte aber blocken (45. +2), sodass es torlos in die Pause ging.
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Eindhoven macht Druck und das 1:0 – Weah kontert traumhaft
Nach Wiederanpfiff ging es intensiv weiter – aber mit mehr Torchancen: Über Perisic (47.) und Lang (48.) kamen die Gastgeber zu ersten guten Abschlüssen. Auf der Gegenseite parierte Benitez in höchster Not gegen den völlig blanken Kolo Muani (51.). Kurz danach führte aber die PSV: Perisics wuchtigen Schuss aus vollem Lauf konnte Di Gregorio nicht halten, nachdem Lang per schönem Solo vorbereitet hatte (53.).
Und die Niederländer drückten weiter: Lang probierte es diesmal selbst, der Ball ging knapp vorbei (55.), nach einer Ecke sorgte de Jong mit einem Kopfball für Gefahr (60.). Ein Traumtor sorgte aber für den schnellen Ausgleich – wurde jedoch zunächst wegen passiven Abseits zurückgenommen: Weahs Direktabnahme nach einem geklärten Freistoß wurde nach Video-Check aber gegeben (63.).
PSV rettet sich in die Verlängerung – und macht das 3:1
Die PSV schaffte aber die erneute Führung: Nach einer Perisic-Hereingabe kam der Ball über de Jong irgendwie zu Saibari, der den Ball aus kürzester Distanz unter die Latte schweißte (74.). Und Eindhoven spielte weiter nach vorne. De Jongs Kopfball ging vorbei (79.), Langs Schüsse (88., 90.+ 2) konnte Di Gregorio parieren. Es blieb beim 2:1 – dementsprechend ging es aufgrund des Hinspielergebnisses in die Verlängerung.
Und weiter spielten nur die Gastgeber: Zunächst rettete Di Gregorio noch gegen Saibari (92.), dann half er bei Flamingos Treffer zum 3:1 unfreiwillig mit: Eine Bakayoko-Hereingabe sprang von seinem und Gattis Fuß zum PSV-Verteidiger, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste (98.). Juve hatte in dieser Phase Probleme und wusste sich oft nur durch Fouls zu behelfen. Savona per Kopf (101.) und Vlahovic (105. +1), der mit einer Grätsche nach dem Ball den Pfosten traf, sorgten aber noch einmal für Gefahr der Bianconeri – genau wie Saibari (105.) auf der anderen Seite.
Juve glücklos und raus – Eindhoven im Achtelfinale
Nach dem erneuten Wechsel zog sich Eindhoven mit der Gesamtführung von 4:3 im Rücken zurück, die Bianconeri kamen noch einmal auf, kam aber kaum zu gefährlichen Abschlüssen: Thurams Schuss nach kleinem Solo ging drüber (113.). Til hatte in der 119. Minute die Chance auf das vierte Tor, Di Gregorio parierte nach Steckpass von de Jong auf den Ex-Freiburger aber in höchster Not.
Die PSV rettete den Sieg dann über die Zeit – und steht somit im Achtelfinale der Champions League. Damit sind alle drei favorisierten italienischen Play-off-Teilnehmer bereits raus – jeweils gegen Mannschaften aus Belgien und den Niederlanden.
Für Eindhoven geht es nun national mit einem weiteren K.-o.-Spiel weiter, wenn man am kommenden Mittwoch (20 Uhr) die Go Ahead Eagles zum Pokal-Halbfinale empfängt. Juventus spielt als nächstes am Sonntag (20.45 Uhr) bei Cagliari Calcio.