

Eine Aussage von BVB-Kapitän Emre Can wird heiß diskutiert. Roman Weidenfeller findet ungewöhnlich klare Worte.
Dortmund – Am Mittwochabend (19. Februar) kam der BVB gegen Sporting Lissabon nicht über ein 0:0 hinaus. Das torlose Remis reichte zwar für das Weiterkommen in das Champions-League-Achtelfinale. Beobachter im Stadion kritisierten aber trotzdem die Leistung der Mannschaft.
Roman Weidenfeller demontiert BVB-Kapitän Emre Can in aller Öffentlichkeit
Zumal der Gegner aus Portugal nicht mit seiner Top-Elf antrat und angesichts der 0:3-Hypothek aus dem Hinspiel gar nicht ernsthaft versuchte, das Spiel zu gewinnen. Nach dem Schlusspfiff sagte Emre Can, auch der BVB habe „nicht mehr gemacht als nötig.“
Diese Aussage sorgte bei Roman Weidenfeller für Unmut. Im Schüttflix-Talk auf Sky schimpfte Dortmunds langjähriger Stammtorwart: „Ich sehe es als sehr fahrlässig, dass Kapitän Emre Can sich hinstellt und sagt: ‚Wir haben das Nötigste getan und das hat gereicht für den Achtelfinal-Einzug.‘ Was ist denn das für ein Ansatz? An einem Champions-League-Abend in Dortmund müssen Luft und Rasen brennen!“
BVB um Kapitän Emre Can zu wenig mitreißend? „Funke nicht übergesprungen“
Die BVB-Legende bemängelte außerdem, dass es der Mannschaft nicht gelungen sei, die schwarz-gelben Anhänger im Stadion mitzunehmen: „Gegen Stuttgart war die Unterstützung der Fans voll da. Heute hat man gemerkt, dass der Funke nicht übergesprungen ist.“ Ungewöhnlich heftige Worte des Klub-Repräsentanten. Und das vor laufenden Kameras.
Roman Weidenfeller weiß, wovon er spricht. Der heute 44-Jährige stand 453-mal für Borussia Dortmund auf dem Platz, gewann mit dem BVB zwei Meistertitel und zweimal den DFB-Pokal. 2013 stand er außerdem mit dem Verein im Champions-League-Finale. Von derlei Triumphen ist die aktuelle Mannschaft weit entfernt.
BVB jetzt gegen Union Berlin: „Das Nötigste“ wird wohl nicht reichen
Zur Wahrheit gehört bei aller berechtigten Kritik: Die Statistiken weisen gar nicht so schlechte Zahlen auf: Dank einer Leistungssteigerung in Halbzeit zwei kam der BVB gegen Sporting Lissabon auf 19:7 Torschüsse und einen Expected-Goals-Wert von 1,86 zu 0,34. In der Abwehr zeigten Emre Can und Innenverteidiger-Kollege Nico Schlotterbeck eine gute Leistung.
Jetzt steht in der Bundesliga das wichtige Spiel gegen Union Berlin an. Sicher ist schon jetzt: Der Tabellendreizehnte der Bundesliga wird sich deutlich giftiger in den Zweikämpfen präsentieren, als es Sporting Lissabon getan hat.
„Das Nötigste“ wird dem BVB dann wohl nicht reichen, um den Rückstand auf die internationalen Plätze zu verkürzen. Dieser beträgt aktuell sechs Punkte auf einen Platz, der zur Teilnahme an der UEFA Conference League berechtigt.