Rekordverkäufe beim Römertrikot – Doch auch das grüne

Rekordverkäufe beim Römertrikot – Doch auch das grüne
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Das weinrote Römertrikot des FC Augsburg brach in dieser Saison alle Rekorde: Schon kurz nach dem Verkaufsstart im Sommer gab es kaum noch Exemplare. Ein nachproduziertes Kontingent war kurz vor Weihnachten innerhalb eines Tages restlos ausverkauft. Schon seit Monaten sind sogar die Kindergrößen des Verkaufsschlagers weg. Doch damit nicht genug: Wie der FC Augsburg bestätigte, gibt es auch vom grünen Auswärtstrikot nicht einmal mehr 100 Exemplare. Der Ausrüsterwechsel vom US-Konzern Nike auf den japanischen Hersteller Mizuno, verbunden mit der Eigenvermarktung des FCA seit dieser Spielzeit, scheint sich für den Bundesligisten ausgezahlt zu haben. Schon jetzt gibt es einen neuen Verkaufsrekord.

Geschäftsführer Michael Ströll sagt dazu: „Bislang haben wir über 25.000 Trikots verkauft. Das sind bereits jetzt 5.000 mehr als die Rekordmarke in der gesamten vergangenen Saison.“ In der Saison 2022/23, der letzten mit Nike, gingen „nur“ 10.000 Trikots über den Tresen. Im Vergleich mit dem FC Bayern ist das zwar immer noch bescheiden: Der Branchenprimus verkaufte in der vergangenen Spielzeit alleine mit Trikots von Harry Kane rund 100.000 Exemplare. Schon am ersten Wochenende nach der Verpflichtung des Engländers wurden 20.000 Kane-Shirts verkauft, wie Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bei einer Jahreshauptversammlung sagte. Dennoch ist der jetzt entstandene Hype für den FC Augsburg eine neue Dimension. Auch verbunden mit allen Begleitgeräuschen wie Römertrikots, die im Internet für 800 Euro angeboten werden – oder Fälschungen, die mit Dumpingpreisen locken. Der Verein beobachte solche Entwicklungen genau und versucht, dagegen vorzugehen, sofern es rechtlich möglich ist, so Ströll.

Der FC Augsburg will nun die Marke von 30.000 verkauften Trikots anpeilen

Laut Ströll gibt es eine neue Zielsetzung: „Wir wollen bis zum Saisonende einen neuen Rekord erreichen und über 30.000 Trikots verkaufen. Das ist für unsere Verhältnisse sehr ambitioniert. Aber eine derartig hohe Nachfrage hat es beim FCA bislang auch noch nie gegeben.“ Der Großteil des Hypes ist auf das Römertrikot zurückzuführen. Davon seien in der ersten Tranche 6000 Exemplare bestellt worden, was in etwa den bisherigen Erfahrungen entsprach. Demnach sei das dritte Alternativtrikot bislang immer das mit der geringsten Nachfrage gewesen. „Nachdem die Trikots innerhalb von kürzester Zeit vergriffen waren, haben wir in Abstimmung mit Mizuno weitere Trikots nachbestellt. Im August hatte schließlich jeder Fan die Chance, seine gewünschte Trikotanzahl zu ordern. Damals haben uns über 8000 weitere Bestellwünsche erreicht, und wir haben nochmals als Klub on top 3500 in Auftrag gegeben.“ Und trotzdem war alles innerhalb eines Tages weg. Dass die Nachbestellung möglich war, sei dem guten Miteinander zwischen FCA und Sportartikelhersteller geschuldet, denn für gewöhnlich werden die Kontingente für eine Saison ein Jahr im Voraus festgelegt. Bis ein Trikot vom ersten Design ab in den Verkauf geht, dauere es sogar meist eineinhalb Jahre.

Bedeutet aber auch: Was weg ist, ist weg und wird nicht nachgeliefert. Dass es mitunter jetzt schon Unmut darüber gibt, dass die Auswahl dezimiert ist, kann Ströll zwar verstehen, betont aber auch: „Es war nicht absehbar, dass diese Trikots so derart durch die Decke gehen. Aber jeder, der ein Römertrikot haben wollte, hatte auch die Chance dazu – als wir im Sommer informiert haben, dass zusätzliche Nachbestellungen möglich sind.“ Warum der FCA nicht einfach deutlich mehr als die von den Fans georderten 8.000 Exemplare bestellt hat, erklärt Ströll so: „Zum einen haben wir nochmals 3.500 Trikots zusätzlich bestellt, aber es gibt auch hierbei  Aspekte wie Nachhaltigkeit, die dagegensprechen, auf gut Glück zu viele Trikots zu horten. Und dann gibt es schlichtweg auch wirtschaftliche Gründe, wenn man die Marge des Trikots betrachtet.“ Wie hoch der Einkaufspreis eines Trikots ist, verrät Ströll nicht. Branchenintern gilt es aber als Faustregel, dass der Einkaufspreis bei etwas mehr als der Hälfte des Verkaufspreises liegt. Die FCA-Trikots, die unbeflockt für 85 Euro angeboten werden, würden dem Verein demnach etwas über 45 Euro kosten.

Samuel Essende (links) und Steve Mounié im Auswärtstrikot des FC Augsburg.

Samuel Essende (links) und Steve Mounié im Auswärtstrikot des FC Augsburg.
Foto: FC Augsburg

Warum die Trikots so gut ankommen? Dafür nennt Ströll mehrere Gründe. Zunächst, dass die Shirts nicht von der Stange kommen, sondern individualisiert sind. „Die Trikots thematisieren die Geschichte Augsburgs, das kommt bei den Leuten an – vor allem, wenn sie sich nicht nur mit dem FCA, sondern auch mit der Stadt identifizieren. Zudem ist das Design ein echter Hingucker.“ Während beim Römertrikot die Gründungsgeschichte thematisiert wird, ist auf dem grünen Shirt der Stadtplan eingedruckt. Das weiße Heimtrikot spielt mit Renaissance-Elementen. „Eine Rolle hat natürlich auch das Marketing gespielt.“ So wurde das Römertrikot vom Model Nicola Cavanis präsentiert. Die 26-Jährige ist nicht nur Influencerin und Lebensgefährtin von Mats Hummels, sondern auch FCA-Fan und ehemalige Auszubildende beim Hauptsponsor WWK Versicherungen.

Die Bestellmengen (für das neue Trikot) hat der FCA schon längst aufgegeben. „Wir haben unsere Kapazitäten moderat erhöht und nach oben angepasst“, sagt Ströll. „Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich ein derartiger Ansturm nochmal wiederholen wird.“



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