
Der FC Porto und die AS Rom trennten sich im Hinspiel der Europa-League-Play-offs mit 1:1. Schiedsrichter Tobias Stieler musste sich nach Abpfiff Kritik gefallen lassen, allen voran von Roma-Coach Claudio Ranieri.

Roma-Coach Claudio Ranieri (li.) kritisierte Schiedsrichter Tobias Schieler scharf.
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In der Tat war das Hinspiel im Estadio do Dragao keines gewesen, in dem beide Mannschaften in den Zweikämpfen zurücksteckten. Schon zur Pause hatten fünf Gelbe Karten eine deutliche Sprache gesprochen, am Ende der Partie stand eine Bilanz von acht Gelben Karten, einer Gelb-Roten Karte für Roms Bryan Cristante und einer Roten Karte für Roma-Teammanager Simone Ricchio.
Ein ereignisreicher Donnerstagabend, an dem der deutsche Schiedsrichter Tobias Stieler aus Sicht von Gäste-Trainer Claudio Ranieri einen bedeutenden Anteil hatte: “Es war ein Wunder, das wir nicht verloren haben. Bei einigen Gelben Karten waren wir naiv, aber mein Gott, so etwas habe ich noch nicht gesehen”, erklärte der 73-Jährige, den das Geschehen vielmehr an einen “Stierkampf” erinnert habe.
Roma-Spieler “sollten sich nicht vom Schiedsrichter verabschieden”
Ranieris Frust über die Leistung des Unparteiischen hatte man bereits unmittelbar nach Schlusspfiff erkennen können, hatte er seine Spieler doch mit wütendem Blick in die Kabine geschickt: “Sie sollten sich nicht vom Schiedsrichter verabschieden. Er hatte es nicht verdient”, so der erzürnte Coach.
Ranieri warf dem Referee im Anschluss vor, nur darauf gewartet zu haben, “einen Elfmeter zu geben” – den es allerdings nicht gegeben hatte. Doch auch die Szene vor Portos Ausgleichstreffer, als er bei eigener Ecke einen Wechsel hatte vollziehen wollen, führte bei Roms Trainer zu Unverständnis: “Wir haben dies dem vierten Offiziellen (Florian Badstübner, Anm. d. Red.) mitgeteilt, aber er hat es dem Schiedsrichter nicht gesagt. Ich weiß nicht warum. Sie haben es schnell ausgespielt und getroffen.”
Das Rückspiel am kommenden Donnerstag müssen die Römer jedenfalls ohne ihren gesperrten Mittelfeldmann Cristante bestreiten. Ein gutes Omen gibt es dennoch: Im heimischen Olimpico sind die Römer inzwischen seit acht Pflichtspielen ungeschlagen (sieben Siege, ein Remis).