

Ralf Rangnick war ein Trainerkandidat beim BVB. Nun offenbarte der erfahrene Coach, dass er bei Borussia Dortmund tiefgehende Probleme sieht.
Dortmund – Bevor Niko Kovac bei Borussia Dortmund als Sahin-Nachfolger vorgestellt wurde, gab es auch eine BVB-Spur zu Ralf Rangnick. Nun bestätigte der 66-Jährige, dass er ein Trainerkandidat war und fand gleichzeitig deutliche Worte zu der sportlichen Krise der Westfalen.
Nach BVB-Absage: Ralf Rangnick fällt vernichtendes Dortmund-Urteil
Gegenüber BildTV begründete Rangnick seine BVB-Absage: „Ich möchte da ehrlich gesagt nicht mehr groß drauf eingehen. Dass es die Gespräche gegeben hat – ja, das ist richtig. Aber für mich war immer klar, dass ich jetzt kurzfristig – und das war ja das, was der BVB gesucht hat – nicht zur Verfügung stehe, weil für mich die österreichische Nationalmannschaft im Vordergrund steht.“
Doch möglicherweise lagen der Trainer-Routinier und die Borussen schlicht in entscheidenden Punkten nicht auf einer Wellenlänge. Denn Rangnick äußerte zudem scharfe Kritik an der Kaderplanung der Schwarz-Gelben: „Man hat den Kader einfach nicht mehr stringent nach irgendeiner vorgestellten Spielweise zusammengestellt.“ Der Klub müsse sich jetzt fragen, wie er spielen, auftreten und wahrgenommen werden wolle.
Der BVB und die Mentalitätsfrage: Ex-Trainerkandidat Ralf Rangnick zeigt klare Kante
Die Mentalitätsdebatte wiegelte Rangnick unterdessen ab: „Die Vorstellung, dass die Spieler in Dortmund plötzlich eine schlechte Mentalität haben und gerne Spiele verlieren, glaube ich einfach nicht. Das ist nicht der Fall.“
Vielmehr müsse es andere Gründe geben, „warum die Spieler in Dortmund gefühlt immer schlechter spielen als woanders“. Diesen Punkt machte der österreichische Nationaltrainer an seinem Schützling Marcel Sabitzer fest, der beim BVB „fast nicht wiederzuerkennen“ sei.
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So begründete der BVB das Treffen mit Ralf Rangnick
Zwar dürfte Rangnick mit seiner Kritik vielen schwarz-gelben Fans aus der Seele sprechen. Fraglich ist allerdings, ob dessen Worte bei den BVB-Verantwortlichen gut ankommen.
Die Westfalen hatten gegenüber der Bild zu Protokoll gegeben, dass es in dem Treffen mit Rangnick gar nicht um den Trainerposten ging. Stattdessen sollen mögliche Spielertransfers im Vordergrund gestanden haben.