
Oliver Kahn hat den FC Bayern weiterhin genauestens im Blick.Bild: dpa / Sven Hoppe
Champions League
In der Bundesliga hat der FC Bayern am Freitagabend einen weiteren großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. Die Münchner setzten sich beim VfB Stuttgart mit 3:1 durch und haben den Vorsprung auf Doublesieger Bayer Leverkusen vorerst auf elf Punkte ausgebaut.
Die Werkself kann im Laufe des Wochenendes zwar wieder auf acht Punkte verkürzen, in Anbetracht der bayerischen Konstanz in der Bundesliga schwindet die Hoffnung auf einen spannenden Meisterschaftskampf aber von Woche zu Woche.
FC Bayern und Bayer Leverkusen treffen in der CL aufeinander
Richtig spannend wird es dafür in der Champions League. Denn der FC Bayern und Bayer Leverkusen treffen dank des neuen Modus schon im Achtelfinale aufeinander.
Am Mittwoch steht das Hinspiel in München an, sechs Tage später folgt das Rückspiel in Leverkusen. Es werden die Duelle Nummer vier und fünf in dieser Saison sein. Die bisherige Bilanz: zwei Unentschieden, ein Sieg für die Werkself.
Oliver Kahn fand den FC Bayern in Leverkusen “krass schlecht”
Besonders frisch sind die Erinnerungen an das Bundesliga-Spiel Mitte Februar, als Leverkusen die Bayern an die Wand spielte, trotz einer Vielzahl an klaren Chancen aber ohne eigenen Treffer blieb.
“Das letzte Spiel in Leverkusen war krass schlecht von Bayern München”, blickt Oliver Kahn im Gespräch mit Dazn zurück. Der 55-Jährige stand in München eine halbe Ewigkeit zwischen den Pfosten, arbeitete später als Vorstandsvorsitzender. Auch nach dem unrühmlichen Abschied im Sommer 2023 hat er seinen Ex-Verein offensichtlich nicht aus den Augen verloren.
“Der psychologische Aspekt ist ein wichtiger Aspekt. Leverkusen hat einige Spiele gegen Bayern nicht verloren, einige sogar gewonnen”, sieht Kahn die Werkself gegen den FC Bayern im Vorteil.
FC Bayern: Kahn sieht Xabi Alonso als entscheidenden Faktor
Sechs Partien am Stück hat Bayer gegen die Münchner nicht mehr verloren, die letzte Niederlage datiert aus dem September 2022. Damals war Kahn bei den Bayern selbst noch im Amt, Julian Nagelsmann war der FCB-Trainer.
Eben jene Position ist laut des 55-Jährigen ausschlaggebend – aber eben zugunsten der Leverkusener. “Xabi Alonso hat sein Rezept, gegen die Bayern zu spielen. Wobei das sehr unterschiedlich sein kann”, lobt er die Arbeit des spanischen Trainers. “Genau das ist die Stärke von Leverkusen.”
Gegen die offensivstarken Leverkusener wird der FC Bayern wohl auch wieder einen gut aufgelegten Manuel Neuer benötigen. Der hat seinen Vertrag kürzlich noch einmal verlängert, ist nun bis 2026 an den Verein gebunden.
Kahn schätzt Chancen für Bayerns mögliche Neuer-Nachfolger ein
Wer den mehrfachen Welttorhüter einmal beerben wird, ist indes noch offen. Mit Alexander Nübel, Daniel Peretz und zuletzt noch Jonas Urbig haben die Münchner bereits mehrere Torhüter unter Vertrag genommen, ein schwieriger Umbruch steht ihnen laut Kahn dennoch bevor.
“Diese Phase nach so einem Jahrzehnttorwart wie Manuel Neuer oder auch Sepp Maier ist keine einfache”, weiß Kahn und verweist dabei auch auf sich selbst. “Meistens war da ein bisschen Fluktuation, bis wieder so ein Torhüter gefunden wurde.”
Dabei ordnet der frühere DFB-Profi auch die Chancen der einzelnen Kandidaten ein. Für den 21-jährigen Urbig sei es “eine ganz besondere Challenge, es in dem Alter bei Bayern München zu schaffen”. Peretz dürfe man nicht unterschätzen, er sei “sehr ehrgeizig”. Am deutlichsten positioniert sich Kahn bei Nationaltorhüter Nübel:
“Ich würde es Alexander Nübel zutrauen, auch die Nummer Eins bei Bayern München zu sein.”
Unterm Strich habe sich der FC Bayern laut Kahn “genügend Möglichkeiten auf der Torhüterposition geschaffen. Ob sie zum Schluss die Qualität haben, um die Nummer Eins bei Bayern München zu sein, ist schwer zu sagen”.