Max Herrewig über sein erstes Halbjahr in U17

Max Herrewig über sein erstes Halbjahr in U17
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Max „Maxe“ Herrewig
Ruhig den Ball kontrollieren und das Spielfeld lesen: Das will Torhüter Max Herrewig auch mit der U17 des VfL Wolfsburg in der DFB-Nachwuchsliga. © privat

Erste Erfahrungen auf höchster Ebene: Max Herrewig verfolgt beim VfL Wolfsburg den Traum vieler Fußball-Talente. So hat er das erste Halbjahr erlebt.

Bald geht es für ihn wieder los: Torhüter Max Herrewig startet mit der U17 des VfL Wolfsburg in die DFB-Nachwuchsliga A. Am Sonnabend, 22. Februar, steht der zweite Spieltag gegen Union Berlin an, das erste Spiel gegen Borussia Dortmund wurde auf den 5. März verschoben. Den Einzug in diese Klasse sicherten sich Herrewig und Co. durch das Abschneiden auf Platz eins in der Vorrundengruppe E. Und das alles in seinem ersten Halbjahr bei der U17.

Max oder Maxe, wie er eigentlich von allen genannt wird, ist jetzt schon fünfeinhalb Jahre bei den Wölfen. Zuvor spielte er einige Jahre in der Jugendmannschaft des VfL Wittingen, ehe es für ein halbes Jahr zur JSG Isenhagen ging. In der U11 nahm er an einem Sichtungsturnier teil und beeindruckte die Talent-Scouts des VfL Wolfsburg. Auch wenn die Außentemperaturen bei -17 Grad Celsius lagen, verrät Herrewig, ergriff er seine Chance. „So kalt war es aber auch nicht, denn der Kunstrasen war beheizt“, erklärt er. Ab der U12 ist Maxe nun ein Bestandteil des VfL und merkte direkt, dass es ein anderes Level ist. „Es ist anstrengender gewesen.“ Auch mit der Zeit änderte sich sein Lieblingsverein, während es anfangs noch der FC Bayern München war, schloss er immer mehr Wolfsburg in sein Herz und ist daher gerne in der Nordkurve der Wölfe.

Am Anfang absolvierte er einige Partien im VfL-Stadion am Elsterweg, bevor Training und Spiele später in die VfL-Akademie verlegt wurden. Doch er wohnt nicht dort wie einige seiner Teamkollegen. „Es leben nur die in der Akademie, bei denen das Zuhause weiter weg liegt. Ich wohne zu nah“, erzählt der Suderwittinger. Also müssen seine Eltern ihn jedes Mal nach Wolfsburg bringen? Falsch. „Wir Spieler haben einen Fahrdienst, der uns immer zu Spielen und Trainings fährt.“

Im April wurde sein Vertrag bis zum Ablauf der U19 verlängert, es wird eben immer ernster. Deshalb wechselte Herrewig auch die Schule. Vom Gymnasium Hankensbüttel zur Neuen Schule Wolfsburg. Eine Einrichtung, die sich international ausrichtet. Ein klassischer Tagesablauf sieht dabei wie folgt aus: „In der ersten und zweiten Schulstunde habe ich noch Unterricht. Hingegen rotieren die dritte und vierte sowie die fünfte und sechste Stunde immer mit Training. Montags und donnerstags Krafttraining, sonst immer reines Torwarttraining, bevor am Nachmittag das Mannschaftstraining ansteht.“ In den Pausen lenken sich Herrewig und sein Teamkollegen gerne mit Kartenspielen ab und seit neuestem auch mit Darts.

Ich habe meine Rolle akzeptiert, werde dran bleiben und auf meine Chancen warten.

Aber warum eigentlich Torwart? Als Kind will man meistens ein Torjäger sein und nicht hinten den Kasten hüten. So hat Herrewig nie gedacht. „Mir wurden die Torwarthandschuhe in die Wiege gelegt, es ging nicht anders.“ Kein Wunder, sein Vater Peter Herrewig ist eine VfL Wittingen-Torwartlegende, der schon früh anfing, ihn zu trainieren. Auch sein Opa war Goalie. „Du musst für diesen Job einen Knacks im Kopf haben und den habe ich“, scherzt das Torwart-Talent.

Im Sommer 2024 erfolgte der Sprung in die U17. Im Kader gab es einige Zu- und Abgänge. Zur Freude von Herrewig. Denn „das Klima zuvor war nicht das beste, jetzt aber herrscht eine sehr gute Teamchemie und es macht viel mehr Spaß.“ Doch gegen Ende der Saisonvorbereitung der Schock: Herrewig brach sich erst am 1. August einen Finger, dann am 21. August direkt den nächsten. Dadurch war er automatisch bei den ersten Spielen raus. Auch nach seinem Comeback ist er nur die Nummer zwei im Tor. Denn sein Konkurrent Kyrylo Khadasevych hat zurzeit die Nase noch vorn. „Er ist sehr gut und stand auch schon im Kader der U19. Ebenso ist er hochgehyped, da er einen Berater hat, der auch Profis unter Vertrag hat. Und wird daher ein wenig bevorzugt.“ Doch Herrewig ist das egal: „Ich habe meine Rolle akzeptiert, werde dran bleiben und auf meine Chancen warten.“

In der Vorrunde stand der Rotschopf viermal im Tor. Gegen Halle, Chemnitz, Cottbus und Leipzig gewannen die Grün-Weißen. Herrewig musste nur fünf Gegentore schlucken, spielte einmal zu null. Besonders das letzte Match war für ihn ein Highlight, denn es wurde im AOK-Stadion absolviert. Die Ziele des Torwart-Talents, der über seine Ausstrahlung und seinen ruhigen Spielaufbau kommt, sind klar: „Ich möchte so weit wie möglich mit meiner Mannschaft in der Liga kommen und so viel es geht spielen.“

Denn während es in der Vorrunde nur gegen Mannschaften aus dem Osten ging, kommen jetzt noch Traditionsklubs aus dem Westen hinzu. Die Nachwuchsliga A besteht aus zwei Erst-, zwei Zweit- und zwei Drittplatzierten, nur die besten Vier kommen weiter. Neben dem 1. FC Magdeburg, Union Berlin und Dortmund treffen die Jungwölfe auch auf Borussia Mönchengladbach und den VfL Bochum.



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