
Nur Europa League noch möglich

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Platz 14 in der Premier League, Aus im EFL Cup und am vergangenen Sonntag auch das Aus im FA Cup: Für Manchester United ist die laufende Saison ein weiterer Tiefpunkt im Abwärtstrend der letzten Jahre. Die letzte Chance auf einen Titel bietet sich in der Europa League, wo am Donnerstagabend das Auswärtsspiel im Achtelfinale bei Real Sociedad auf dem Programm steht. Trainer Rúben Amorim knüpft das Wohl des Klubs aber nicht an das Abschneiden in Europa.
„Es ist nicht entscheidend für die Zukunft des Vereins, aber ich verstehe, dass es einen großen Unterschied in unserer Saison ausmacht, vor allem, weil wir aus dem Pokal ausgeschieden sind und in der Liga schlecht dastehen“, sagte der Portugiese (zitiert via „Guardian“) auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Derzeit gebe es „wichtigere Dinge“ als den Europa-League-Titel, betonte er und spielte auf die strukturellen Probleme im Verein an.
Seit dem Ende der Ära Alex Ferguson 2013 versuchten sich zehn Trainer an der Seitenlinie Man Uniteds, nachhaltig erfolgreich war keiner davon. Jeweils zweimal der FA Cup (2016, 2024) und EFL-Cup (2017, 2023) sowie die Europa League (2017) wurden in diesem Zeitraum gewonnen. Zu wenig für die Ansprüche der Red Devils, bei denen die Vereinsführung seit Jahren in der Kritik steht.
Ein Triumph in der Europa League würde „vieles verändern, vor allem die Art und Weise, wie sie den Trainer sehen“, sagte Amorim, langfristig seien aber andere Faktoren von Bedeutung. „Wir müssen eine Menge Dinge ändern, und das versuchen wir auch. Es gibt aktuell wichtigere Dinge, als Titel zu gewinnen, das ist mein Gefühl. Aber ich verstehe, dass der Gewinn der Europa League vieles verändern kann.“
Zur Besserung beitragen dürfte auch ein erneuter Umbruch im nächsten Sommer. In den vergangenen drei Jahren gab United immer mindestens 200 Millionen Euro für neue Spieler aus, vor allem die teuersten Neuzugänge wie Jadon Sancho (2021), Antony (2022) oder Rasmus Højlund (2023) enttäuschten aber größtenteils. Dennoch macht sich Amorim keine Sorgen, dass große Namen weiterhin und auch ohne die Teilnahme am europäischen Geschäft kommen wollen: „Manchester United kann die besten Spieler auch ohne Champions League anrufen.“
Im Gegenzug berichten englische Medien in dieser Woche davon, dass Victor Lindelöf (30) den Verein im Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit verlassen wird. Der Vertrag des Schweden, der in dieser Saison nur auf 407 Einsatzminuten in elf Partien kommt, läuft am Saisonende aus.