Lukakus Chelsea-Schelte: “Sie führen dich an der Nase herum”

Lukakus Chelsea-Schelte: "Sie führen dich an der Nase herum"



Romelu Lukaku hat schon für so manche Schlagzeile gesorgt, nun aber blüht der Belgier in Neapel wieder auf. In einem seiner seltenen Interviews blickte er zurück auf seine Zeit beim FC Chelsea – nette Worte fielen dabei nicht.

In Neapel angekommen: Romelu Lukaku.


In Neapel angekommen: Romelu Lukaku.

IMAGO/LaPresse


Romelu Lukaku ist ein Mensch, der im Gedächtnis bleibt – sei es ob seiner hünenhaften Statur, seiner fußballerischen Fertigkeiten, seiner Erfolge und Misserfolge oder eben auch wegen der zahlreichen Gerüchte rund um seine Person. Der Belgier hat eine Odyssee hinter sich, scheint in Neapel nun aber endlich angekommen.


“Ich wusste, dass ich nach Neapel kommen werde”, sagte Lukaku in einem Interview mit Corriere dello Sport und lobte die fußballverrückte Region. “Das ist sehr inspirierend hier, alles in der Stadt erinnert an den Klub und die Leidenschaft der Menschen gegenüber diesem. Jeder Angestellte im Klub ist ein Fan.” Das setze “unglaubliche Energie” frei, Energie, die Lukaku in der laufenden Saison in neun Tore aus 25 Ligaspielen ummünzte. Auch deshalb befindet sich Napoli als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter Inter Mailand im Rennen um die Meisterschaft.


Vereine brauchen nicht viel, um einen Spieler in ein schlechtes Licht zu rücken.



Für den Belgier läuft es wieder, vielleicht ist das auch ein Grund, warum er überhaupt gewillt war, mal wieder ein Interview zu geben. Für gewöhnlich meidet der 31-Jährige die Medien – und das hat einen Grund, wie er erklärt: “Die Vereine haben enge Beziehungen zu Medien und sie brauchen nicht viel, um einen Spieler in ein schlechtes Licht zu rücken. Deshalb hat man in England eine falsche Meinung von mir und denken, ich sei faul. In Italien hat sich das Bild um 180 Grad gedreht und man sieht mich als großen Arbeiter.”

Chelsea liegt noch immer schwer im Magen


Gerade seine Zeit beim FC Chelsea liegt dem Stürmer offenbar noch immer schwer im Magen. So verwies Lukaku auch darauf, dass nicht nur er bei den Blues schlechte Erfahrungen gemacht habe. “Aubameyang und Ziyech waren in der gleichen Situation. Sie haben uns gezwungen, uns in der Juniorenumkleide umzuziehen, wir haben wochenlang gewartet, sie haben Angebote abgelehnt.”


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Das sei aber eben so in diesem Business. “Der Klub sagt dir, dass er dich nicht mehr möchte und er entscheidet, wo du enden wirst. Aber, wenn du gehen möchtest, dann hast du nicht diese Option. Sie führen dich an der Nase herum und täuschen dich. Ich habe Dinge gesehen, die ich nicht für möglich gehalten habe. Eines Tages werde ich jungen Spielern erklären, wer in ihrem Interesse und wer gegen sie arbeitet.”

Kein Inter-Hass und Dank an Conte


Lukaku bedauert zudem, dass sein Verhältnis mit den Fans von Inter Mailand inzwischen stark erkaltet ist. Das hat auch damit zu tun, dass er die Nerazzurri gleich zweimal enttäuscht hat – das erste Mal 2021, als er seinen Wechsel zum FC Chelsea mit großem Nachdruck vorantrieb und 2023, als er nach einer enttäuschenden Phase in London zunächst auf Leihbasis nach Mailand zurückkehrte, dann aber mit Serie-A-Konkurrent Juventus verhandelte und schlussendlich bei der AS Rom landete. Ihm ist es nun wichtig, zu betonen, dass er “Inter nie gehasst habe, niemals. Wenn jemand etwas anderes erzählt hat, dann war das nicht ich.”




Die ganze Zeit über war er aber Spieler des FC Chelsea, erst im vergangenen Sommer schloss er dieses Kapitel endgültig und blüht in Neapel nun wieder auf. Ein Grund dafür ist auch Coach Antonio Conte, mit dem er 2021 bei Inter Mailand den Scudetto gewonnen hat. “Bevor ich Conte getroffen habe, habe ich es gehasst, mit dem Rücken zum Tor zu spielen. Aber er war da sehr deutlich, als er mir sagte, dass ich bei ihm nicht spielen würde, wenn ich dieses Segment nicht verbessere. Heute bin ich ihm dankbar, denn er hat eine Schwäche von mir in eine Stärke verwandelt.”



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