Große Schwäche von „Ausnahmestürmer“ Guirassy ärgert BVB-Fans

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Serhou Guirassy schießt den BVB zum Sieg in der Champions League bei Sporting. Allerdings gibt es auch Kritik am „Ausnahmestürmer“.Dortmund – Borussia Dortmund muss nach dem klaren 3:0-Erfolg in der Champions League gegen Sporting endlich einmal den Schwung in die Bundesliga mitnehmen. Zu oft gelang es dem BVB in dieser Saison nicht, aus einem Sieg eine nachhaltige Trendwende zu schaffen. Am Samstag tritt die Mannschaft von Niko Kovač beim Kellerkind VfL Bochum an.Die Hoffnungen ruhen dabei besonders auf Serhou Guirassy. Mit einem Kopfballtor zur Führung und einer präzisen Flanke auf Pascal Groß, der damit sein erstes Tor für den BVB erzielte, glänzte der Stürmer in Lissabon. Die UEFA kürte Guirassy zum Man of the Match, der Nationalspieler aus Guinea erhielt viel Lob.Serhou Guirassy hat bereits einen Vereinsrekord bei Borussia Dortmund eingestelltIn der Champions League führt Guirassy nach neun Spielen mit zehn Toren die Torschützenliste an. Damit übertrifft er die besten Knipser der letzten Saison, Harry Kane vom FC Bayern und Kylian Mbappé von (damals noch) Paris Saint-Germain, die jeweils acht Treffer erzielten. Mit seinem Kopfballtor am Dienstagabend egalisierte Guirassy sogar einen BVB-Vereinsrekord in der Champions League, den zuvor Robert Lewandowski und Erling Haaland erreicht hatten. In der Bundesliga hingegen sind seine neun Treffer nach 18 Spielen solide, aber nicht herausragend.Eine Erklärung für diesen Unterschied gibt es beim BVB derzeit nicht. Lars Ricken betonte zu Guirassy: „Er ist ein extrem wichtiger Spieler für uns, nicht nur in der Champions League, sondern auch in der Bundesliga. Die letzten Wochen waren auch für ihn keine einfache Zeit, sich dann so im wahrsten Sinne des Wortes herauszukämpfen – das 1:0 war überragend“, lobte der Sportchef weiter.Serhou Guirassy ist beim BVB sportlich nicht zu ersetzen.© IMAGO/Maciej RogowskiGuirassy „hat eine super Entwicklung genommen“, lobt Niko KovačAuch Trainer Niko Kovač zeigte sich beeindruckt: „Das ist ein Ausnahmestürmer“, sagte er bei Amazon Prime Video über Guirassy. „Er hat eine super Entwicklung genommen. Das ist schon à la bonne heure.“ Kovač achtet genau auf die Belastung des 28-Jährigen, da Guirassy der einzige echte Mittelstürmer im Kader ist. „Ich überlege immer, ob ich ihn in den letzten Minuten rausnehme, weil er am Anschlag spielt“, erklärte Kovač.Trotz der hohen Belastung ist es aber unwahrscheinlich, dass Guirassy bald eine Pause bekommt, da der BVB in der Bundesliga dringend eine Siegesserie benötigt. Dennoch wird Schonung wohl irgendwann unvermeidlich sein, um den möglicherweise wichtigsten Spieler des Kaders gesund zu halten. Viele Fans wünschen sich, dass Guirassy nicht nur eine körperliche, sondern auch eine Denkpause erhält.Die Fallsucht von Guirassy ist längst ein Thema in der BundesligaDenn trotz seiner sportlichen Leistungen gibt es auch zunehmende Kritik an Guirassy. Seine Neigung, bei kleinsten Berührungen zu Boden zu gehen, sorgt für Unmut. Auch in Lissabon suchte er bei minimalem Gegnerkontakt den Boden, um Freistöße oder sogar einen Elfmeter zu provozieren.Kurz vor der Halbzeit fiel Guirassy nach leichtem Kontakt mit Sporting-Verteidiger Ousmane Diomandé, der als Neuzugang beim FC Bayern im Gespräch ist. Der norwegische Schiedsrichter Espen Eskas entschied sofort, dass es keinen Strafstoß geben konnte. Guirassy schien sein plumper Versuch sogar selbst peinlich zu sein, er entschuldigte sich flugs bei den Gegenspielern.Ärger bei den BVB-Spielen gegen Hoffenheim und FrankfurtWenn dies ein Einzelfall wäre, könnten Fans darüber hinwegsehen. Doch Schwalben sind bei Guirassy längst keine Seltenheit mehr. Im Dezember fiel Schiedsrichter Harm Osmers beim Spiel gegen die TSG Hoffenheim (1:1) zunächst auf einen Täuschungsversuch herein, der Videobeweis sorgte jedoch für Klarheit und entlarvte Guirassy als Schwalbenkönig.Alle Bundesliga-Torschützenkönige seit 2010Alle Bundesliga-Torschützenkönige seit 2010Auch bei der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt (0:2) im Januar gab es Aufregung. Guirassy wurde von Arthur Theate leicht gehalten, ging jedoch theatralisch zu Boden. „Die Entscheidung, keinen Strafstoß zu geben, ist für uns korrekt“, erklärte Schiri-Sprecher Alex Feuerherdt gegenüber fussball.news, dem Fußball-Portal von IPPEN.MEDIA. „Es gibt zwar ein kurzes, leichtes Halten, das aber nicht ursächlich dafür ist, dass Guirassy zu Boden geht. Impuls und Wirkung passen insoweit nicht zusammen.“BVB-Star Guirassy muss aufpassen, dass er sich seinen Ruf nicht zerstörtDie Schiedsrichter beobachten Guirassy inzwischen genau, da solche Szenen häufiger vorkommen, nicht nur im Strafraum, sondern selbst bei völlig handelsüblichen Luftduellen im Mittelfeld. Der „Ausnahmestürmer“ muss aufpassen, dass er die Unparteiischen nicht zu Vorurteilen gegen seine Person verleitet. Man könnte ihn an die Fabel vom Hirtenjungen und dem Wolf erinnern, die dem griechischen Dichter Äsop zugeschrieben wird.In dieser Fabel ruft ein Hirtenjunge wiederholt, dass Wölfe seine Herde angreifen. Die Dorfbewohner eilen zur Hilfe, merken jedoch, dass der Junge lügt. Als die Wölfe tatsächlich kommen, glaubt ihm niemand mehr. Übertragen auf den Fußball: Wenn Guirassy so weitermacht, könnte ihm ein berechtigter Strafstoß verweigert werden. Auch der Videobeweis hilft nicht immer, wie der BVB nicht zuletzt aus einem Spiel in Bochum 2023 weiß. Der Pfiff von Schiedsrichter Sascha Stegemann blieb nach klarem Foul an Karim Adeyemi im Strafraum aus, der Video-Keller meldete sich nicht zu Wort. Auch Adeyemi hatte in der Vergangenheit den Ruf, zu schnell zu Boden zu gehen.
Rubriklistenbild: © IMAGO/Maciej Rogowski



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