Freiburgs historische Elfer-Misere: Dortmunder

Freiburgs historische Elfer-Misere: Dortmunder
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St. Paulis Vasilj wahrt 100-%-Quote 

Freiburgs historische Elfer-Misere: Dortmunder Bundesliga-Rekord nah

©IMAGO

Vincenzo Grifo vom SC Freiburg hat beim 1:0-Sieg gegen den FC St. Pauli bereits den sechsten Freiburger Elfmeter nacheinander in der Bundesliga verschossen. Zwei Fehlschüsse passierten noch in der vergangenen Saison, vier in der aktuellen. Am Samstag am Millerntor patzte Grifo zum zweiten Mal in dieser Meisterschaftsrunde an Nikola Vasilj im Tor des FCSP, der seine 100-Prozent-Quote in dieser Saison bewahrt. Den Bundesliga-Rekord für die meisten verschossenen Elfmeter in Serie hält noch Borussia Dortmund: Zwischen November 1963 und Januar 1965 waren es sieben nacheinander. Beim nächsten Strafstoß steht der Sport-Club also noch einmal mehr unter Druck. Es droht der Negativrekord.

„Die Jungs haben mich gerettet“, sagte Grifo nach dem Spiel. Weil ein Eigentor von Philipp Treu in der 88. Minute nach Hereingabe von Christian Günter doch noch zum Freiburger Sieg führte, fiel Grifos grotesker Fehlschuss kurz vor der Pause (45.+1) am Ende nicht ins Gewicht. Der 31-Jährige hatte es mit einem Lupfer in die Mitte des Tores versucht. Doch weil Vasilj einfach stehenblieb, hielt St. Paulis Torwart diesen Strafstoß mühelos. „Ich habe mich für die Variante entschieden, weil ich auch im Hinspiel verschossen hatte. Ich habe gedacht, dass er heute sicher springt“, sagte Grifo hinterher.

Vasilj erreicht Top-Wert – St. Paulis Keeper bekam Tipp von SCF-Leihgabe

Ein Faktor kam noch hinzu: Vasilj bekam kurz vor der Ausführung des Elfmeters einen Tipp einer Freiburger Leihgabe, die erst seit der Winterpause für den FC St. Pauli spielt: „So wie ich es mitbekommen habe, hat der Noah Weißhaupt nochmal nachgeholfen“, sagte Grifo. „Ich glaube, dass der Torwart in die Ecke springen wollte. Aber wenn Noah Weißhaupt da ist, mit dem ich drei, vier Jahre zusammen gekickt habe und der dann nochmal ein paar Inputs gibt, dass es sein kann, dass ich in die Mitte chippe: Dann ist es für mich blöd gelaufen.“

Von den sechs verschossenen Freiburger Bundesliga-Elfmetern in Serie gehen die letzten drei auf Grifos Konto. Zweimal scheiterte Lucas Höler, einmal in der vergangenen Saison der mittlerweile für Galatasaray Istanbul spielende Roland Sallai.

Freiburgs Elfmeter-Krise

Einen Vorwurf von seinen Teamkollegen bekam Grifo aber nicht zu hören. „Der Vince hat uns schon sehr viele Spiele auch mit entscheidenden Elfmetern gerettet“, sagte Kapitän Günter. „Jetzt geht es darum, den Kopf freizukriegen, Elfmeter zu üben und im nächsten Spiel einfach das Ding reinzumachen. Dann ist dieses Thema beendet.“ Zumal Grifo im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV (2:1) auch das einzige Freiburger Elfmeter-Tor in dieser Saison gelang.

Für Vasilj geht es derweil direkt in die Geschichtsbücher des FCSP. Drei Bundesliga-Elfmeter am Stück hatte noch keiner für die Braun-Weißen halten können. Vasilj ist auch der einzige aktive Bundesliga-Torwart mit einer 100-Prozent-Quote, wenngleich lediglich drei Bewährungsproben als Vergleichswert noch schwierig sind. Die beste Quote der Ligageschichte bei mindestens fünf Elfmetern gegen sich hat kurioserweise der aktuelle Freiburger Keeper Noah Atubolu (50 %), dessen Kontrahenten drei von sechs Versuchen nicht im Tor unterbringen konnten. Unter allen Bundesliga-Torhütern, die mehr als 25 Mal bei Elfmetern bestehen mussten, hat der verstorbene Robert Enke mit 40,7 Prozent die beste Quote: Elf von 27 Strafstößen in der Bundesliga gegen den damaligen Gladbacher und Hannoveraner gingen nicht rein.



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