Ein Schatten seiner selbst

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Borussia Dortmund schlittert nach der erneuten Pleite immer tiefer in die Krise. Sinnbildlich für diese enttäuschende Bundesliga-Saison ist vor allem auch der Absturz eines BVB-Stars, der im vergangenen Jahr noch einer der besten war. Kovac straft ihn eiskalt ab.

Was ist nur mit Marcel Sabitzer los? In der vergangenen Saison war der Österreicher einer der besten Dortmunder, spielte eine überragende Rückrunde und war einer der Hauptgründe, warum der BVB ins Finale der Champions League einzog. Sabitzer war leistungsmäßig und mental ein absoluter Leader.

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Doch von dieser Form ist der 30-Jährige aktuell weit entfernt. Der Tiefpunkt seiner bisherigen Spielzeit: Die 0:2-Pleite gegen den VfL-Bochum, als BVB-Trainer Niko Kovac ihn nach der ersten Halbzeit vom Platz nahm.

Sabitzer liefert Zahlen des Grauens

Seine Stärken, vor allem Zweikampfhärte und Torgefahr, konnte er bislang noch gar nicht einbringen. Die Statistik unterstreicht das.

Gegen Bochum tauchte der Mittelfeldspieler komplett ab. Insgesamt kam er in 45 Minuten nur auf 35 Ballkontakte. Für einen Spieler in der Schaltzentrale, der sich eigentlich viel zwischen den Strafräumen bewegen und Angriffe initiieren soll, viel zu wenig. Und wenn er mal den Ball hatte, schob er ihn eigentlich nur in ungefährlichen Räumen hin und her.

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Dazu wirkte der Ex-Bayern-Star im Zweikampfverhalten lethargisch, konnte nur drei seiner zehn direkten Duelle mit einem Gegenspieler für sich entscheiden.

BVB-Star Sabitzer noch ohne Torbeteiligung

Das Schlimmste an seinem Auftritt: Mit Leistungsschwankungen hat das kaum mehr etwas zu tun. Sein Formtief scheint zur Gewohnheit geworden zu sein. Nach 29 Einsätzen in dieser Spielzeit steht der 87-malige Nationalspieler noch ohne (!) Torbeteiligung dar. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es in 40 Einsätzen sechs Tore und neun Vorlagen. Und selbst da – so schien es – war noch viel Luft nach oben.

Sogar ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick sorgt sich um seinen Schützling: „Wenn du ihn jetzt in Dortmund spielen siehst, ist er fast nicht wiederzuerkennen. Das muss ja irgendwelche Gründe haben.“

Sabitzer und der Führungsspieler-Anspruch

Sabitzer ist eines der Sinnbilder der Dortmunder Krise. Führungsqualitäten? Fehlanzeige!

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Die BVB-Verantwortlichen und Mitspieler halten oft dagegen, dass es ohnehin nicht Sabitzers Naturell entspräche, lautstark voranzugehen. Doch wenn dann noch nicht einmal die Leistung auf dem Platz stimmt, wird es dünn.

Führungsspieler, die dem Anspruch nicht gerecht werden, haben die Dortmunder übrigens einige im Kader. Im Mittelfeld gibt es mit Pascal Groß und Julian Brandt zwei weitere Kandidaten, die im wichtigen Zentrum relativ kommunikationsarm unterwegs sind.

Potenzial zum Stinkstiefel

Sabitzer gilt als besonderer, wenn auch wortkarger Charakter mit einem unbändigen Siegeswillen. Doch auch er bestätigte in dieser Spielzeit bereits das Vorurteil, auch mal gerne zu nörgeln.

Nach dem Champions-League-Spiel in Brügge beschwerte er sich öffentlich darüber, dass ihn Ex-Trainer Nuri Sahin auf der falschen Position einsetze. Übrigens: Das war bislang sein einziger Auftritt in dieser Saison in der Mixed Zone.

Viele Experten gaben Sabitzer sogar Recht mit seiner Einschätzung, im defensiven Zentrum besser aufgehoben zu sein als halbrechts. Doch selbst als Sahin der Forderung etwas später nachgab, wurde es nicht besser.

Und überhaupt: In der Nationalmannschaft spielt er diese Halb-Position, wenn auch auf der linken Seite, gerne und ohne Murren.

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Greift Kovac bei Sabitzer nochmal durch?

Gegen Bochum ersetzte ihn zur Halbzeit Salih Özcan. Fußballerisch ist der 27-Jährige sicherlich nicht ansatzweise so versiert wie Sabitzer. Doch Özcan, das war offensichtlich, brachte dem Spiel deutlich mehr.

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Dass der gebürtige Kölner, der im Sommer noch aussortiert und nach nicht einmal einem halben Jahr wieder vorzeitig aus Wolfsburg zurückgeholt wurde, die Rolle im Zentrum aktuell besser ausfüllt als Sabitzer, spricht Bände.

Ob Özcan perspektivisch Sabitzer sogar komplett ersetzen wird? Undenkbar ist das, bezogen auf die Leistung, keinesfalls. Und Kovac hat bereits bewiesen, dass er nicht davor zurückschreckt, Sabitzer abzustrafen.



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