
Nach der Gala gegen den FC Union Berlin vor einer Woche hatte Borussia Dortmund erneut große Schwierigkeiten, ein zweites Spiel in Folge eine überzeugende Leistung zu zeigen. Doch dank einer deutlichen Leistungssteigerung feierte der BVB den heiß ersehnten zweiten Sieg in Serie. “Schwarzgelb” gewann beim FC St. Pauli mit 2:0 (0:0). Erneut gefährlich: Der viermalige Torschütze gegen Union Berlin, Serhou Guirassy, und Karim Adeyemi.
Auch wenn die Borussia von Beginn an hoch presste und die Hamburger damit früh unter Druck setzte: Alexander Blessin ließ sein Team auch gegen den BVB mit seinem Parade-Rezept agieren. Dortmund kam gegen die hervorragend organisierte Abwehr der Hanseaten nicht zum Zuge.
Weißhaupt im ersten Spielviertel stark – Dortmund ohne Ideen
Niko Kovac hatte in seinem Team als einzige Veränderung gegenüber dem Berlin-Spiel Yan Couto für den angeschlagenen Julian Ryerson von Beginn an auf den Platz geschickt. Julian Brandt musste erneut auf der Bank Platz nehmen. Die Mannschaft, die sich aber während der ersten 45 Minuten die deutlich besseren Torchancen erarbeiten konnte, waren die Gastgeber.
Besonders Noah Weißhaupt setzte sich gegen die Schwarzgelben immer wieder gut in Szene. Über rechts arbeitete sich St. Paulianer nach vorne, flankte hoch auf Elias Saad, dessen Kopfball aber deutlich am Kasten der Gäste vorbei flog (7.). Und Ramy Bensebaini musste seine ganze Routine zeigen, als er jenen Weißhaupt Mitte des ersten Spielabschnitts in aussichtsreicher Position am Torschuss hinderte (21.).
Die Zuschauer mussten bis zur ersten Minute der Nachspielzeit warten, um den ersten gefährlich vorgetragenen Angriff der Gäste zu erleben. Als sich beide Teams schon auf den nahenden Pausenpfiff zu freuen schienen, nahm Karim Adeyemi auf der rechten Seite den Ball im Sprint wunderbar an, lief in den Strafraum und versuchte im Fallen, den Ball ins lange Eck zu spitzeln. Der Ball verfehlte sein Ziel, und der mit-gelaufene und zum Einschuss bereitstehende Serhou Guirassy zeigte mit einer Geste an, dass er so schön freigestanden hätte.
Dortmund nach der Pause konzentrierter – Adeyemi überragend
Nach dem Wiederanpfiff wurden die Angriffsbemühungen der Borussia deutlich intensiver und zielgerichteter. Und schnell gelang Guirassy der Führungstreffer, weil Adeyemi diesmal uneingennützig agierte und den perfekt stehenden Mitspieler einbezog, der aus Mittelstürmerposition einen Abpraller im Tor unterbrachte (51.).
Die Kicker vom Kiez hatten keine Antwort parat, Dortmund kickte weiter und drängte auf den zweiten Treffer. Tatsächlich ließ der nicht lang auf sich warten. Denn ein langer Ball überrumpelte die Abwehr der Hamburger komplett, Adeyemi packte seine gesamte Energie in einen seiner unwiderstehlichen Sprints, schüttelte zuerst Philipp Treu ab und ließ dann – extrem cool abwartend und platziert schießend – Nikola Vasilj keine Chance.
Karim Adeyemi trifft nach seinem sehenswerten Solo-Lauf in der 58. Minute zum 2:0
St. Pauli bekommt keinen Zugriff
Der Doppelschlag ließ die Gastgeber taumeln. St. Pauli fiel so gut wie nichts mehr ein gegen die dominant und nun sehr selbstbewusst auftretende Borussia. Denn auch, wenn die Dortmunder einmal Fahrt aus ihrem Spiel nahmen, geriet die Abwehr der Gäste nicht unter Druck.
Stattdessen hatte erneut Adeyemi die gute Chance auf seinen zweiten Treffer, schoss aber deutlich über den Kasten (72.), Guirassy kam bei seinem zweiten Tor aus dem Abseits. Bei der einzigen Chance der Hamburger parierte BVB-Keeper Gregor Kobel einen Flachschuss von Danel Sinani (87.), einen Konter spielten die Schwarzgelben nicht gut aus.
St. Pauli in Wolfsburg, Dortmund gegen Augsburg
St. Pauli reist kommendes Wochenende nach Wolfsburg (08.03., 15.30 Uhr). Zeitgleich muss sich Dortmund gegen den FC Augsburg beweisen. Aber zuvor wartet am Mittwoch (21.00 Uhr) auf den BVB in der Champions League das Achtelfinal-Hinspiel gegen den OSC Lille.