

Keke Topp hat nach langer Leidenszeit sein Comeback für den SV Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg gefeiert, war trotz der Rückkehr nach monatelanger Verletzungspause aber nicht ganz zufrieden.
Bremen – Lässig lehnte Keke Topp an einer Säule, sein Trikot hatte der Stürmer des SV Werder Bremen da bereits ausgezogen. Aus gutem Grund, denn in der Interviewzone des Weserstadions hatte er noch einen kleinen Tausch vor. Doch dafür brauchte er ein wenig Geduld, schließlich war Marius Müller an diesem Nachmittag ein ziemlich gefragter Mann. Die eigentliche Nummer 2 des VfL Wolfsburg hatte eine richtig gute Partie gezeigt und Werder mit mehreren Paraden ordentlich den Tag verdorben. Topp attestierte dem Keeper, mit dem er einst beim FC Schalke 04 spielte, schlichtweg eine „überragende“ Leistung, wegen der alten Verbindung war es da nur logisch, dass die jeweiligen Hemden den Besitzer wechselten. Dabei war der eigene Dress auch für Topp durchaus besonders – schließlich durfte er erstmals seit seines Syndesmosebandrisses samt OP im November wieder für die Bremer auf Torejagd gehen.
Werder Bremens Keke Topp feiert Comeback nach langer Verletzungspause: „Es war schön, aber trotzdem ist man nicht so glücklich“
Die pure Freude empfand der 20-Jährige trotz seines Comebacks aber nicht. „Es war schön, wieder auf dem Platz zu sein, aber trotzdem ist man nicht so glücklich, weil man einfach unverdient 1:2 verloren hat“, erklärte der Junioren-Nationalspieler vor der vereinseigenen Kamera. Von der Seitenlinie aus hatte Topp lange mitgelitten und gesehen, wie sich seine Kollegen trotz eines frühen Rückstands nicht unterkriegen ließen und gute Chancen herausspielten – aber eben auch vergaben. Nach 72 Minuten durfte dann auch der gebürtige Gnarrenburger ran, in der Schlussphase vermochte aber auch er nicht, der Partie aus Sicht des SV Werder Bremen noch die entscheidende Wende zu geben.
Ohnehin wäre es aktuell definitiv zu viel verlangt, die Sehnsucht nach einer grün-weißen Besserung zu sehr auf seine Schultern zu laden. Die Genesung ist schließlich der eine Aspekt, die Rückkehr zum altbekannten Niveau und Rhythmus ein anderer. Die Ausfallzeit hat aus nachvollziehbaren Gründen Spuren hinterlassen. „Ich merke es noch, weil die Kondition noch nicht so da und alles nicht so ganz flüssig ist“, gestand Keke Topp. „Aber ich bin erleichtert, dass ich die größten Schritte geschafft habe.“ Peter Niemeyer will ebenfalls nichts überstürzen. „Das war der erste Schritt jetzt. Darauf können wir Stück für Stück aufbauen“, sagte Werder Bremens Leiter Profifußball über Topp. (mbü)