Die VfL-Wolfsburg-Meinung: Grönemeyers Romantik passt

Die VfL-Wolfsburg-Meinung: Grönemeyers Romantik passt
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Kommentar

Die VfL-Wolfsburg-Meinung: Grönemeyers Romantik passt

Wolfsburg. „Hier, wo das Herz noch zählt – nicht das große Geld“ ist zwar ein sehr holpriger Reim, aber dennoch eine schöne Liedzeile. Sie fügt sich wunderbar ein im Grönemeyer-Song „Bochum“, und wer ihn dort einmal im Stadion gehört hat, der hat in seinem Gänsehaut-Erinnerungs-Speicher ein ewiges Sammlerstück. Das Lied wird in diesem Jahr 40 Jahre alt, und es war bei aller Schönheit schon damals ein bisschen romantisch verklärt.

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Heute ist es das erst recht. Die Sonne verstaubt anderswo längst genauso selten wie tief im Westen, ein Pulsschlag aus Stahl ist kaum zu hören und ein Himmelbett für Tauben klingt nach Mehrarbeit für die Straßenreinigung. Dass der VfL mit einem Doppelpass jeden Gegner nassmacht, stimmte vielleicht mal kurz zu Peter Neururers Zeiten, ansonsten eigentlich nie.

Also alles Quatsch mit Bochum, dem VfL und dem Herbert? Nein. Kunst – und Liedgut vor allem – muss nicht zeitgeistig sein, sie muss nicht einmal den Verstand ansprechen. Grönemeyers Zeilen beschreiben keine Lebensrealität, sondern ein Lebensgefühl. Während links und rechts alles glänzt, kommt Bochum tapfer, bescheiden und ein bisschen bieder daher.

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Und so wird dort auch Fußball gespielt. Die Stadt und ihr Verein bilden eine Wahrnehmungseinheit, wirken miteinander verbunden. Nicht, weil der Fußball dort viel Tradition hat. Sondern weil er die Identität einer Stadt – ob romantisch verklärt oder nicht – verkörpert.

Wolfsburg, davon kannst du dir was abschauen. Du und dein VfL.

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AZ/WAZ



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