BVB mit gemischten Gefühlen nach Achtelfinal-Einzug: Brandt „erleichtert“ und getroffen

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Minimalfußball gegen Sporting 

BVB mit gemischten Gefühlen nach Achtelfinal-Einzug: Brandt „erleichtert“ und getroffen

©IMAGO

Pflichtaufgabe erfüllt, jetzt zählt erst einmal nur die Bundesliga. Selbst die Achtelfinal-Auslosung der Champions League interessiert Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl nur am Rande. „Ehrlich gesagt ist es mir egal, gegen wen wir am Ende spielen“, sagte Kehl nach dem mageren 0:0 im Playoff-Rückspiel gegen Sporting Lissabon. Das Hinspiel hatte Dortmund 3:0 gewonnen.

Wenn am Freitag in Nyon dem BVB LOSC Lille oder Aston Villa als Achtelfinalgegner zugelost werden, sind die Dortmunder längst in der Vorbereitung auf das Bundesligaspiel einen Tag später gegen Union Berlin (18.30 Uhr/Sky). „Der Fokus liegt jetzt einzig und allein auf Union Berlin. Wir wollen dieses Heimspiel unbedingt gewinnen“, betonte Kehl.

Erstmals seit 2015/16 Champions League ohne BVB?

Er hätte auch sagen können: Wir müssen unbedingt gewinnen. Denn nach zuletzt zwei Niederlagen in den ersten beiden Ligaspielen unter dem neuen Trainer Niko Kovac liegt die einstige zweite Kraft im deutschen Fußball in der Bundesliga nur auf Platz elf und hat bereits acht Punkte Rückstand auf das Minimalziel Rang vier.

Erstmals seit zehn Jahren droht damit eine Saison ohne Königsklasse in Dortmund. „Natürlich müssen wir uns mit diesen Szenarien beschäftigen. Es gibt unterschiedliche Kalkulationen, die wir angestellt haben. Wir haben in diesem Wettbewerb aber noch Chancen, Einnahmen zu generieren, mit denen wir nicht geplant haben“, so Kehl bei „DAZN“. Denn ein Weiterkommen gegen Lille oder Aston Villa erscheint für die Schwarz-Gelben absolut möglich. „Natürlich wollen wir auch die weitere Runde überstehen“, versicherte Kehl.

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Brandt über Lage beim BVB: „An mir geht das nicht spurlos vorbei“

Dafür muss die Mannschaft sich aber stabilisieren und in zwei Partien gute Leistungen abrufen. Während Kapitän Emre Can zwar meinte, dass man im Rückspiel gegen Sporting „nicht mehr als nötig“ gemacht habe und „es ein kontrolliertes Weiterkommen“ war, gab es Kritik von außerhalb, ob der BVB wirklich zu jeder Zeit zu einer Steigerung imstande gewesen wäre.

Bei Julian Brandt hörte sich das Fazit anders an: „Wie in den vergangenen Wochen ist noch eine Menge Luft nach oben. Unsere Defensive hat das gut gemacht, aber nach vorne waren wir nicht scharf genug. Ich bin froh, dass wir weitergekommen sind, aber ich gehe mit verschiedenen Gefühlen nach Hause. Froh und erleichtert, dass wir diesen Zwischenschritt geschafft haben. Aber wir haben zu Hause wieder nicht gewonnen. Wir hatten uns vorgenommen, den Fans schöne Momente zu bereiten. Das haben wir nicht geschafft, es war ein plätscherndes Spiel.“

Das Selbstverständnis sei schon seit mehreren Wochen nicht da, so der 28-Jährige. 2025 stehen für den BVB bislang sechs Niederlagen, zwei Remis und drei Siege zu Buche. „Da ist Sand im Getriebe, den müssen wir rauskriegen durch Tore, Leistungen oder Siege. Alles andere bringt nichts. Da hilft auch kein Schamane mehr.“

Auch Brandt selbst stand zuletzt als Vizekapitän, der eigentlich mit vorangehen sollte, immer wieder in der Kritik. „An mir geht das nicht spurlos vorbei, mich trifft die Situation. Die persönliche Kritik kriege ich nicht mal so mit, aber ich stehe auf dem Platz und weiß, wie wir spielen, ich kann das reflektieren. Das trifft einen schon allein aus fußballerischer Natur. Ich sehe die Reaktionen unserer Fans auf den Tribünen. Ich bin keiner, der Emotionen frei herauslässt. Ich mache sehr viel mit mir selbst aus. Es ist eine schwere Situation und das ist auch ein Grund dafür, weshalb Selbstverständnis und Leichtigkeit fehlen. Es ist ein Kampf, da musst du rauskommen. Aber das gehört zum Leben dazu.“



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