
Wegen Formschwankung in der Kritik

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Sportdirektor Sebastian Kehl hat Spekulationen über einen vorzeitigen Abschied des zuletzt in der Kritik stehenden Julian Brandts von Borussia Dortmund genährt. Vor der Bundesliga-Partie gegen den FC Augsburg erklärte der 45-Jährige über den offensiven Mittelfeldmann bei „Sky“ zwar, dass der 28-Jährige ein „wichtiger Spieler für uns“ sei. Eine Aussage zu Gesprächen über eine Verlängerung des 2026 auslaufenden Vertrags vermied Kehl jedoch.
„Das kann man in der aktuellen Situation nicht richtig sagen“, antwortete Kehl auf die Frage, ob Brandt auch in den kommenden Jahren ein Fixpunkt beim BVB sein wird. „Wir haben natürlich einen Vertrag, aber wir haben eine schwierige Situation, in der wir uns befinden.“ Der Profi und die Klubführung seien aktuell darauf fokussiert, die Alltagsaufgaben zu bewältigen und das sei, Spiele zu gewinnen. „Das weiß auch Julian und da wird er alles für geben“, so Kehl.
Brandt war zuletzt wegen Formschwankungen in die Kritik geraten, stand gegen Augsburg aber wie von Trainer Niko Kovac angekündigt in der Startelf. Es sei nicht schlimm, dass Brandt im Moment mal ein bisschen durchhänge, er wisse das selbst ganz gut einzuordnen, sagte Kehl und betonte, dass man auch nicht vergessen dürfe, dass er in knapp 250 Partien für Dortmund gut 100 Scorerpunkte erzielt habe. Auch Kovac hatte Brandt den Rücken gestärkt. „Was ich von ihm halte, habe ich schon mehrfach gesagt. Er kann für uns den Unterschied machen und er wird weiter diesen Stellenwert behalten.“

Brandt ist der dienstälteste Profi bei der Borussia und sollte nach dem Abschied von Marco Reus zum neuen Gesicht des Teams werden. Deshalb habe eigentlich auch eine Verlängerung über 2026 hinaus im Raum gestanden. Die „Ruhr Nachrichten“ hatten aber schon vor ein paar Wochen darüber berichtet, dass davon inzwischen keine Rede mehr sein könne, die Gespräche seien zum Stillstand gekommen. Brandt scheine mit sich selbst beschäftigt und bleibe ständig unter seinen Möglichkeiten, weshalb eine Entscheidung mit Blick auf seine Zukunft vertagt wurde. Neben Brandt enden auch die Arbeitspapiere von sechs weiteren Dortmundern im nächsten Jahr, der gebürtige Bremer ist mit einem Marktwert von 35 Millionen Euro davon der Wertvollste. Sollte man sich für eine Trennung entscheiden, wäre im Sommer die letzte Möglichkeit, um eine adäquate Ablöse zu erhalten.