
Ajax hat als letztes Team das Achtelfinal-Ticket der Europa League gebucht. Die Amsterdamer kämpften sich nach zwei Gegentoren und einer Roten Karte in die Verlängerung, in der Taylor vom Punkt zum entscheidenden 1:2 traf.

Jordan Henderson (r.) beglückwünscht Torschütze Kenneth Taylor.
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Auf diesen Moment hatten die sonst so erfolgsverwöhnten Ajax-Fans lange warten müssen: Am 10. Februar übernahmen die Amsterdamer in der Liga erstmals nach 827 Tagen wieder die Tabellenführung in der Eredivisie, die sie durch ein 4:0 am Samstag gegen Almelo sogar ausbauten.
Dementsprechend gingen die “Söhne der Götter” nach fünf Siegen in Serie mit breiter Brust in das Play-off-Rückspiel gegen Saint-Gilles. Doch die gute Laune der Ajax-Anhänger wich schnell der Nervosität – es wurden einige Fingernägel gekaut. Denn schon in den ersten 28 Minuten verspielten die Hausherren den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel: Erst nickte Mac Allister eine Freistoßflanke ins Eck (16.), ehe David vom Punkt die Nerven behielt (28.).
Klaassen verhindert per Handspiel ein Gegentor
Ausgerechnet Routinier Klaassen hatte der verunsicherten Mannschaft bei dem Elfmeter einen Bärendienst erwiesen. Denn anstatt Niangs Treffer zuzulassen, verhinderte er kurz vor der Torlinie den Einschlag mit dem Arm. So musste Ajax neben dem 0:2 auch die Rote Karte für den Kapitän hinnehmen (25.). Von diesen Rückschlägen erholten sich die Gastgeber zunächst nicht, sodass Union Saint-Gilloise auf den nächsten Treffer drängte. Dennoch rettete sich Ajax ohne weiteres Gegentor in die Pause, in der Francesco Farioli die richtigen Änderungen vornahm.
Amsterdams Trainer wechselte gleich dreimal – unter anderem ersetzte Kaplan den anfälligen Rugani. Dadurch standen die Hausherren in der Defensive deutlich sicherer als noch in den ersten 45 Minuten. Den kopflos anrennenden Brüsselern lief die Zeit davon. Dafür wären sie beinahe noch in der regulären Spielzeit bestraft worden. Doch bei der ersten Torannäherung von Ajax seit dem 0:1 war Moris gegen Traoré zur Stelle (82.).
Damit schob der Schlussmann das Tor jedoch nur in die Verlängerung auf: Taylor nutzte Burgess’ Handspiel im Sechzehner per Elfmeter eiskalt aus (93.). Das 1:2 verteidigte die Farioli-Elf mit der Unterstützung ihrer lautstarken Anhänger leidenschaftlich und mit einer Position Glück – in der letzten Aktion pfiff Referee Christopher Kavanagh nach Schlussmann Pasveers Einsteigen gegen Rodriguez keinen Elfmeter. Im Achtelfinale könnte der Spitzenreiter der niederländischen Liga auf Frankfurt oder Lyon treffen. Dies entscheidet sich bei der Auslosung am Freitag.