
Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Bochum steht Borussia Dortmund heftig in der Kritik. Die Stars verweigern Interviews, Trainer Kovac gibt dafür eine blamable Erklärung. Experte Didi Hamann findet klare Worte – und fordert drastische Konsequenzen.
Borussia Dortmund steckt nach der 0:2-Niederlage beim VfL Bochum tief in der Krise. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac zeigte eine desolate Leistung. Vielleicht noch schwächer als der Auftritt auf dem Platz: Nach dem Spiel verkrochen sich die Spieler, stellten sich keinen Interviews (nur das Pflichtprogramm für TV-Rechteinhaber wurde gemacht).
Auf die Frage eines Reporters dazu an Kovac, gab der eine beschämende Antwort. Der Reporter fragte in der Pressekonferent: “In der Mixed Zone war keiner Ihrer Spieler, da bekommt das Gefühl, als würde keiner Verantwortung übernehmen. Wie sehen Sie das?”
Kovac blamiert BVB mit Aussage, wieso sich Verlierer vor Interviews drückten
Die Antwort von Kovac: “Die Jungs haben ihr Programm, sie spielen wieder in vier Tagen, glaube ich, da ist es klar, dass die Jungs dementsprechend Maßnahmen unternehmen, damit sie so schnell wie möglich regenerieren und so schnell wie möglich die Nahrung zu sich führen, die sie brauchen, um dementsprechend schneller wieder an Bord zu sein. Ich bin ja da, das reicht ja.”
Eine krampfhafte Aussage, die den desolaten Zustand des BVB in aller Klarheit beschreibt.
Hamann: „Wie von allen guten Geistern verlassen“
„Ich bin sprachlos“, sagte auch Sky-Experte nach dem BVB-Spiel über das gesamte Auftreten der Dortmunder. Noch wenige Tage zuvor hatte der BVB mit einem souveränen Sieg in der Champions League noch überzeugt, doch in Bochum wirkte das Team wie ausgewechselt.
„Sie machen ein schönes Spiel in Lissabon, wo es nicht einfach ist zu gewinnen. Und heute sind sie wieder wie von allen guten Geistern verlassen.“
Besonders in der Kritik stand Julian Brandt. Der Mittelfeldspieler fand gegen Bochum kaum ins Spiel, verlor viele Bälle und leistete sich eine schwache Passquote. Hamann nahm kein Blatt vor den Mund: „Was Brandt heute gespielt hat, war unterirdisch.“
Während der TV-Experte Kapitän Emre Can und Verteidiger Nico Schlotterbeck zumindest für ihren Einsatz lobte, sah er bei anderen Akteuren kaum Hoffnung. „Die Dortmunder spielen wie eine Jugendmannschaft. Professionalität, Seriosität oder Leidenschaft waren nicht zu sehen“, urteilte er und fügte hinzu: „Die brauchen keinen Trainer, die brauchen einen Zauberer.“
Der BVB hat wohl zu viele „Schönspieler“, findet Hamann
Für den TV-Experten steht fest: Beim BVB muss sich grundlegend etwas ändern. Die Mannschaft habe zu viele „Schönspieler“, die dem Team nicht weiterhelfen würden. Er forderte daher einen personellen Umbruch: „Du musst irgendwann mal sagen bei diesen Spielern: ‚Es ist genug!‘ Dann musst du einen Schnitt machen und die Spieler ersetzen.“
Doch dieser Neuanfang könnte teuer werden. Dietmar Hamann glaubt, dass Dortmund sich von bis zu acht Spielern trennen müsste – eine Herausforderung, gerade wenn die Qualifikation für die Champions League verpasst wird. Dennoch sei das für ihn keine Ausrede: „Mit der Truppe, so wie sie zusammengestellt ist, ist Hopfen und Malz verloren.“
Die Krise in Dortmund spitzt sich weiter zu. Während die Fans auf eine Reaktion der Mannschaft hoffen, stellt sich die Frage, ob die Vereinsführung Hamanns drastische Einschätzung teilt – und ob sie bereit ist, die von ihm geforderten Konsequenzen zu ziehen.