Vivien Endemann mit frischem Startelf-Glück zu Wück

Vivien Endemann mit frischem Startelf-Glück zu Wück
#image_title


Wolfsburg. Elfmeter rausgeholt, Tor gemacht – und nur der Innenpfosten verhinderte den Doppelpack: Vivien Endemann hat sich beim 6:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt in der Startelf des VfL Wolfsburg stark zurückgemeldet. Mit frischem Selbstbewusstsein geht‘s jetzt in die Länderspiele. Dass die 23-Jährige im Kader der DFB-Auswahl für die Nations-League-Partien in den Niederlanden (Freitag) und gegen Österreich (Dienstag) dabei ist, ist allerdings durchaus eine Überraschung.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Als Endemann 2023 aus Essen kam, startete sie in Wolfsburg überraschend schnell durch. Stammplatz, neun Saisontore in der Bundesliga, fünf im Pokal, Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. Im Laufe der aktuellen Spielzeit allerdings wurden die Einsatzzeiten geringer, nach dem Ende der Winterpause kam sie dreimal nur als Joker zum Einsatz. Ihr – enorm wichtiger und schöner – Treffer beim Hinrunden-2:0 gegen Bayern blieb bis Sonntag das einzige Tor.

Unter Wück zunächst nur nachnominiert

Auch ihr Standing in der Nationalmannschaft wackelte. Bundestrainer Horst Hrubesch schätzte ihre Joker-Qualitäten („Sie verändert das Spiel, wenn sie reinkommt“) und nahm sie mit zu den Olympischen Spielen. Nachfolger Christian Wück setzte dann zunächst nicht auf Endemann, nominierte sie zu beiden Länderspiel-Blöcken der Hinrunde erst nach, als andere Spielerinnen ausfielen. Gegen Italien durfte sie dann sogar über 90 Minuten ran, bereitete bei der 1:2-Niederlage mit präziser Flanke das Tor für Ex-VfLerin Felicitas Rauch vor.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

„Ich habe mich enorm gefreut, dass Christian mich trotz meiner geringeren Einsatzzeiten nominiert hat.“

Viven Endemann

VfL-Nationalspielerin

Beim VfL entwickelten sich derweil Jule Brand, Alexandra Popp und Lineth Beerensteyn zum Stamm-Sturmtrio, Endemann fehlte ein wenig die Leichtigkeit in ihren Aktionen, die sie in der ersten Saison noch ausgezeichnet hatte. „Das wichtigste ist das Team“, sagt sie. „Solange die Ergebnisse stimmen, versuche ich, meine Rolle anzunehmen.“ Dann stimmten die Ergebnisse nicht, zudem agierte Brand nicht auf gewohntem Niveau – und für Endemann war wieder ein Startelf-Platz als Außenstürmerin frei. „Ich war sehr dankbar, dass ich gegen einen Gegner wie Frankfurt das Vertrauen vom Trainerteam bekommen habe“, so Endemann – weitergehende Ansprüche entwickelt sie daraus erst einmal nicht: „Gerede in dieser Saisonphase steht das Team an erster Stelle, damit muss jede Spielerin umgehen.“

Zwei Konkurrentinnen sind nur auf Abruf dabei

Aus DFB-Kreisen ist zu hören, dass sich Endemann zuletzt innerhalb der Nationalmannschaft und bei den Trainingseinheiten sehr gut präsentiert hat – was bei Wück offenbar eine größere Rolle spielt, als ihre Stammplatz-Situation in Wolfsburg. „Ich habe mich enorm gefreut, dass Christian mich trotz meiner geringeren Einsatzzeiten nominiert hat“, sagt sie. Und: „Ich mag den Fußball, den wir mit der Nationalmannschaft spielen, total – deswegen freue sich mich sehr auf die Spiele.“

Im von Wück bevorzugten System mit drei offensiven Spielerinnen hinter einer Mittelstürmerin kann Endemann auf beiden Seiten agieren – ein großer Vorteil, auch mit Blick auf die Kaderplätze bei der EM im Sommer. Klara Bühl vom FC Bayern scheint für eine der Außenpositionen gesetzt zu sein, Endemanns Konkurrentinnen sind neben VfL-Kollegin Brand eigentlich auch Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt) und Cora Zicai (SC Freiburg), die beide diesmal nur auf Abruf nominiert sind.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Anyomi sei weiter „ganz nah dran“, mit Bühl, Brand und eben Endemann „haben wir aber viel Qualität im Kader“, erklärte Wück dazu – darum etwa sei die auch vom VfL umworbene Zicai aktuell in der U23 besser aufgehoben. „Wenn es um Ergebnisse geht und wir nicht mehr so viel wechseln, wird es bei uns schwerer, Spielzeit zu bekommen.“

Neben Endemann und Brand sind mit der designierten Abwehrchefin Janina Minge, der leicht angeschlagenen Kathy Hendrich (musste gegen Frankfurt mit Oberschenkel-Problemen raus) und Sarai Linder drei weitere Wolfsburgerinnen für den Nations-League-Auftakt nominiert. Der zweite Länderspiel-Block des Jahres steht dann im April an – mit der Partie in Schottland und dem Rückspiel am 8. April in der Wolfsburger VW-Arena.

AZ/WAZ



Source link