
Der Umbruch beim VfL Wolfsburg geht weiter. Die Wölfinnen holen Torhüterin Stina Johannes von Liga-Konkurrent Eintracht Frankfurt – und die positioniert sich direkt.

Ein sicherer Rückhalt der Frankfurterinnen, künftig für Wolfsburg im Tor: Stina Johannes.
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Im Juli 2024 verlor der DFB-Pokal-Dauersieger mit der niederländischen Verteidigerin Dominique Janssen (Manchester United), der deutschen Nationalspielerin und Mittelfeldantreiberin Lena Oberdorf (FC Bayern) sowie Toptorjägerin Ewa Pajor (FC Barcelona) gleich drei Top-Spielerinnen, der Aderlass geht nach der laufenden Saison unvermindert weiter.
Nationalspielerin Jule Brand hat ihren Vertrag nicht verlängert und verlässt den Verein, ebenso Merle Frohms. Die Nachfolgerin der langjährigen Nummer 1 im deutschen und im VfL-Tor steht aber seit Montag offiziell fest: Stina Johannes wird Frohms, zuletzt aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und in Wolfsburg nur noch die Nummer 2, ersetzen.
Johannes beerbt Frohms schon wieder
Die 25-jährige Nationaltorhüterin Johannes wechselt ablösefrei von Eintracht Frankfurt zum siebenmaligen Deutschen Meister und bindet sich dort bis 2028. Am Sonntag hatte die SGE bekanntgegeben, dass Johannes – wie zuvor durchgesickert war – ihren auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde.
“Wir sind außerordentlich froh darüber, dass sich mit Stina eine international erfahrene Top-Torhüterin für uns entschieden hat. Mit ihr gewinnen wir eine Keeperin, die über herausragende Fähigkeiten und eine tolle Ausstrahlung verfügt”, sagt Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL. Johannes spiele “bei unserer langfristigen Neuausrichtung auf der Torhüterposition eine zentrale Rolle”.
Johannes hat schon im Sommer 2022 Frohms beerbt, die seinerzeit von Frankfurt nach Wolfsburg gewechselt war. 29-mal lief Johannes für die SGS Essen in der Frauen-Bundesliga auf, 56-mal für die Eintracht. Für die DFB-Auswahl reichte es bislang zu drei Einsätzen, zuletzt stand sie beim ersten Heimsieg unter Bundestrainer Christian Wück (4:1 gegen Österreich) zwischen den Pfosten.
Vielsagendes Zitat in der Pressemitteilung
“Als junge niedersächsische Torhüterin war es immer mein Traum, für Wolfsburg zu spielen – jetzt geht dieser Traum in Erfüllung”, sagt Johannes selbst: “Für mich ist es gleichzeitig ein Privileg und eine Herausforderung, künftig Wolfsburgs Nummer 1 zu sein.”
Diese Rolle hat aktuell noch Anneke Borbe inne, nachdem sie Frohms verdrängt hatte. Doch auch deren Vertrag läuft aus – und dass Johannes sich selbst schon als Nummer 1 bezeichnet, deutet daraufhin, dass auch Borbe sich verändern wird. Zuletzt war ein Wechsel zum SC Freiburg im Gespräch.