
Milan ist momentan nur noch Serie-A-Mittelmaß. Beim Heimspiel gegen Lazio Rom verlieren die Rossoneri ganz spät in der Nachspielzeit und setzen damit das dritte Ligaspiel in Folge mit 1:2 in den Sand. Die Talfahrt setzt sich damit fort.

Gefeierter Lazio-Matchwinner: Pedro Eliezer Rodríguez Ledesma, kurz Pedro.
IMAGO/Action Plus
Die sportliche Krise der AC Mailand spitzt sich immer weiter zu, obwohl es rund um den Jahreswechsel mit der Installation von Trainer Sergio Conceicao (“Wir werden Gutes vollbringen”) durchaus nach Besserung ausgesehen hatte (etwa durch Supercoppa-Sieg).
Nach den jüngsten beiden 1:2-Niederlagen beim FC Turin und beim FC Bologna hagelte es dieses Mal beim Duell mit Lazio Rom nicht nur die nächste 1:2-Pleite, sondern zugleich Pfeifkonzerte von den eigenen Fans zur Pause, nach Schlusspfiff und mittendrin noch eine komplett unnötige Rote Karte für Abwehrmann Pavlovic. Das alles passte ins derzeit sportich dramatische Bild der AC.
Während die Rossoneri so nur weiter ins graue Serie-A-Mittelmaß abrutschten, feierten die Gäste aus Rom beim zweiten Mailand-Gastspiel binnen weniger Tage einen wichtigen Dreier im Kampf um die Champions-League-Qualifikation ein. Der Dank nach dem 0:2 im Coppa-Italia-Viertelfinale bei Inter galt zunächst Kapitän Zaccagni, der nach Marusic-Abschluss und Maignan-Parade in der 28. Minute goldrichtig lauerte und aus kurzer Distanz zum lange anhaltenden 1:0 traf.
Milan schwächt sich, kommt zurück und geht doch baden
Mehr Treffer wären für die eindeutig agiler auftretenden und offensiv mit mehr Ideenreichtum ausgestatteten Hauptstädter drin gewesen. Sie machten den Deckel aber nicht zu, was sich zwischenzeitlich in eigener Überzahl – Milan-Profi Pavlovic sah in Minute 67 nach einer völlig überzogenen Grätsche gegen Isaksen die glatt Rote Karte – sogar rächen sollte.
Aus dem Nichts nämlich kamen die teilweise antriebslos und ohnehin wenig schwungvollen Mailänder nach Flanke von Rafael Leao und Kopfball von Joker Samu Chukwueze zum 1:1 (84.). Tief in der Nachspielzeit umkurvte dann aber Isaksen bei vollem Tempo den herauseilenden Maignan – und ging nach einem klaren Kontakt zu Boden (90.+4). Nach VAR-Studie zeigte Referee Gianluca Manganiello auch auf den Punkt, von dem aus der gebrachte Pedro die Verantwortung übernahm. Und der 37-jährige spanische Welt- und Europameister blieb cool (90.+8).
Somit durften die Römer einen wichtigen Dreier bejubeln, während bei den heimischen Lombarden einmal mehr unter den Pfiffen der eigenen Fans die Köpfe gen Boden sanken. Für Milan steht als nächstes das Auswärtsspiel in Lecce an (Samastag, 18 Uhr). Lazio ist zunächst im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinals bei Viktoria Pilsen zu Gast (Donnerstag, 21 Uhr).