
Wolfsburg. Am Mittwoch Regeneration, am Donnerstag Training in der Eis-Arena, zwischendrin Videoanalyse, gemeinsames Mittagessen und dann Abfahrt nach Düsseldorf: Das war für die Grizzlys Wolfsburg der planbare Teil der Woche nach dem 5:2-Sieg am Dienstag gegen Straubing. Jetzt beginnt der nicht-planbare Teil – denn alles hängt am Ausgang des Spiels am Freitagabend (19.30 Uhr) bei der Düsseldorfer EG ab. Gewinnt die Mannschaft von Mike Stewart – egal ob mit oder ohne Verlängerung – ist sie sicher in den Playoffs. Gewinnt sie nicht, beginnt das Rechnen…
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Auch ohne Punkt am Rhein könnten die Wolfsburger Platz zehn verteidigen, dann dürfte allerdings Verfolger Frankfurt im Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers maximal einen Zähler holen. Holen die Grizzlys einen Punkt (den gibt‘s bei einer Overtime-Niederlage), kann das ebenfalls reichen – wenn entweder die Frankfurter Löwen keinen glatten Sieg einfahren, oder die Schwenninger Wlld Wings (aktuell Neunter) nach 60 Minuten beim Hauptrundensieger Ingolstadt verlieren.
Fliegauf verfolgt die Ergebnisse in den anderen Hallen
Heißt: Je nach Spielstand in den anderen Hallen kann sich auch die Ausgangslage während der Partie in Düsseldorf verändern. Grizzlys-Manager Charly Fliegauf wird darum an der Bande die Zwischenstände aus Nürnberg und Ingolstadt verfolgen. „Ich werde mich entsprechend ausrüsten, dass ich Bescheid weiß“, sagt er. Auch die DEG muss die Ohren oder Augen offenhalten – dann um den Abstieg zu verhindern, muss sie mehr Punkte holen als Augsburg in Iserlohn.
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Geht‘s für Düsseldorf schief, werden sich große Fragen stellen. Kein Spieler hat einen Vertrag für die DEL2, der achtfache deutsche Meister müsste quasi bei Null anfangen. Laut Rheinischer Post ist es zumindest fraglich, ob sich eine Verbleib im modernen ISS-Dome im Stadtteil Rath rechnet, es gibt sogar Überlegungen, wieder in das legendäre alte Stadion an der Brehmstraße zurückzukehren. Die wahrscheinlich traditionsreichste Spielstätte des deutschen Eishockeys war von 1935 bis 2006 Heimat der DEG.
Im Idealfall geht‘s in der Nacht gen Süden
Dass es für den Grizzlys-Gastgeber um alles geht, ist aus Wolfsburger Sicht quasi Spielplan-Pech. Aber damit will Fliegauf nicht hadern: „Im Sport ist Gott sei Dank nicht alles kalkulierbar. Ich denke, gegen den Abstieg zu spielen, ist noch einmal eine andere Kategorie als um einen Playoff-Platz zu kämpfen. Aber es ist viel Brisanz für beide Klubs drin, es wird ein Nervenspiel. Beide werden darauf bedacht sein, erst einmal keine Fehler zu machen und so ins Spiel zu finden.“
Spannend und kaum planbar wird‘s auch für den Busfahrer. Rutschen die Grizzlys noch aus den Playoffs, geht es direkt nach dem Spiel nach Hause. Werden sie Zehnter oder Neunter, wird Straubing oder Nürnberg angesteuert, denn dort findet dann das erste Spiel der „Pre-Playoffs“ statt, die im Modus „Best of 3″ ausgespielt werden. Die Fahrt startet dann schon in der Nacht, nicht erst am Samstag. „Die Jungs können dann eh nicht schlafen“, erklärt Fliegauf, „darum fahren wir gleich los, auch wenn wir dann womöglich erst um vier Uhr in der Früh‘ ankommen.“ Die entsprechenden Hotels sind vorgebucht und auf nächtliche Ankunft vorbereitet. „Das war nicht so einfach“, verrät der Manager, „aber so hätten die Spieler dann den ganzen Samstag zur Regeneration.“
Die Anfangszeiten der Partien gibt es auch schon. Sind die Grizzlys in der ersten Playoff-Runde dabei, würde das Spiel in Straubing um 16.30 Uhr starten, in Nürnberg (live im Free-TV auf DF1) um 19 Uhr.
AZ/WAZ