
Frischgebackener BVB-Trainer: Niko Kovač.Bild: IMAGO images / RHR-Foto
Bundesliga
Seinen Einstand als BVB-Trainer hatte sich Niko Kovač gewiss anders vorgestellt. Er ist der erste Coach von Borussia Dortmund seit über 40 Jahren, der seine ersten beiden Partien in der Bundesliga verloren hat. Auf das 1:2 gegen den VfB Stuttgart folgte am vergangenen Wochenende schließlich ein 0:2 beim VfL Bochum.
Dass dazwischen im Rahmen der Playoffs der Champions League immerhin ein 3:0-Erfolg bei Sporting Lissabon gelang, verhinderte den kompletten Fehlstart und sichert den Borussen wohl auch den Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse. Am Mittwochabend steht das Rückspiel vor heimischer Kulisse an.
“Es ist keine einfache Situation. Aber es ist eine Möglichkeit, zusammenzuwachsen und da gestärkt rauszukommen. Man muss den Kopf mitnehmen, ihn mit positiven Gedanken füllen”, blickte Kovač auf der Pressekonferenz vor dem CL-Spiel auf den schwierigen Spagat zwischen Bundesliga-Tristesse und Königsklassenvorfreude.
BVB: Kovač macht sich mit Brandt-Vergleich ein neues Problem auf
“Wir machen nicht viele Fehler, aber die sind immens”, wagte der BVB-Trainer dabei eine kleine Analyse der momentanen Dortmunder Probleme. “Aber wenn wir als Trainerteam jetzt auch noch draufhauen, bringt das nichts.”
Ein Problem hat sich Kovač dabei zuletzt selbst ins Haus geholt. Am Rande des Bundesliga-Spiels gegen den VfL Bochum wagte er am Sky-Mikrofon einen mutigen Vergleich, bei dem er Julian Brandt etwas zu sehr lobte: “Wir sind uns einig, dass neben den beiden Wirtz und Musiala unser Jule irgendwo in diese Range dazugehört.”
Technisch mögen die Qualitäten des Dortmunders im Grunde unbestritten sein, an Konstanz aber fehlt es dem Offensivmann seit Jahren.
14 Torbeteiligungen in der laufenden Saison sind auf dem Papier zwar eine ordentliche Ausbeute, liegen aber deutlich unter denen von Wirtz (27) und Musiala (23). Brandt taucht zudem regelmäßig ab, hat mit eigenen Fehlern auch schon Gegentore verursacht.
BVB: Buschmann reagiert fassungslos auf Kovač-Aussage
Geradezu fassungslos reagierte daher auch Kultkommentator Frank Buschmann auf diesen Vergleich von Kovač. “Was hat denn Niko Kovač geritten?!”, sagte der Sky-Kommentator in der Sendung “Glanzparade” entsetzt. “Dass man eine Mannschaft starkredet – okay, geschenkt.”
An der Stelle hakte Kollege Wolff-Christoph Fuss ein, erinnerte sich an eine Aussage von Edin Terzić. “In Topverfassung hat Brandt für Borussia Dortmund die Wertigkeit wie Kevin de Bruyne für Manchester City”, paraphrasierte er den ehemaligen BVB-Trainer.
Buschmann wiederum erwiderte auf seine eigene, humorvolle Art: “Wenn ich über Wasser laufen könnte, müsste ich nicht schwimmen.”
Klar erscheint, dass Brandt nun umso mehr gefordert ist. – zunächst am Mittwochabend gegen Sporting, vor allem aber in den kommenden Bundesliga-Partien, damit der BVB auch nächste Saison wieder international spielt.
Nach der bitteren 0:3-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg steht der 1. FC Köln vor einer richtungsweisenden Partie. Am Sonntag trifft das Team von Trainer Gerhard Struber im rheinischen Derby auf Fortuna Düsseldorf. Trotz des deutlichen Dämpfers glaubt ein erfahrener Bundesliga-Coach weiterhin fest an den Aufstieg der Kölner.