Julian Brandt im Formtief –Abgang von Top-Spieler denkbar

Trainer Niko Kovač gesteht Lüge rund um Yan Couto


03.03.2025, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Fu�ball: Champions League, vor dem Achtelfinal-Hinspiel Borussia Dortmund - OSC Lille. Trainer Niko Kovac von Dortmund bei der Pressekonferenz. Foto: Bernd T ...

Niko Kovač ist nach dem Remis gegen Lille nicht zum Lachen zumute.Bild: dpa / Bernd Thissen

Bundesliga

Lisa Slomka

Ganz Fußball-Deutschland blickt ungläubig in Richtung Ruhrpott. Genauer genommen ins Westfalenstadion, der Heimspielstätte von Borussia Dortmund. In dem imposanten Stadion, das mehr als 80.000 Zuschauer:innen fasst, hat der Klub am vergangenen Dienstagabend einen Sieg im Achtelfinalhinspiel in der Champions League verspielt.

Der BVB und Lille trennten sich am Ende 1:1, als gefühlter Verlierer ging allerdings der Gastgeber vom Platz. Schließlich traten die Dortmunder selbstbewusst auf, schienen eine Hälfte lang im Aufwind. Karim Adeyemi erzielte den Führungstreffer in der 22. Minute.

Bevor der Ball im Tor landete, schoss er ihn nach einer Ecke per Dropkick in die linke untere Ecke. So eindrucksvoll wie zuletzt gegen Sporting Lissabon, als Adeyemi entschlossen zum 3:0 einnetzte. Das Tor gegen Lille war sein insgesamt fünftes in der Königsklasse.

Doch so bezaubernd die Höhenflüge des BVB auch anzusehen sind, die Leistungsschwankungen der Kovač-Elf sind nicht von der Hand zu weisen. Schließlich hat der BVB in der zweiten Halbzeit gegen Lille “die Kontrolle verloren”, gab Pascal Groß nach der Partie unweigerlich zu.

Julian Brandt wird zur Zielscheibe von Hamann und Matthäus

Die Leistungsschwankungen plagen den BVB seit Saisonbeginn. Im Mittelpunkt der Kritik stehen die Spieler, aber nicht Groß oder Adeyemi, sondern vor allem Julian Brandt. “Ein Spieler, an dem sich die Geister scheiden”, sagte Sky-Experte Didi Hamann nach der 0:2-Niederlage gegen Bochum im Februar.

Brandts Leistung stempelte Hamann als “unterirdisch” ab und schob hinterher: “Der ist jetzt Ende 20, ist ewig im Verein und ist einer der Spieler, von denen er spricht, an denen du dich aufrichten musst.” Den jüngsten Auftritt von Brandt bezeichnete Hamann als “blutleer”.

Aber auch Lothar Matthäus schürte zuletzt Diskussionen um den BVB-Spieler: “Ich habe D-Jugend trainiert. Ein Zehnjähriger ärgert sich mehr als ein Julian Brandt und das darf nicht sein. Meine Spieler haben sich geärgert, wenn sie verkackt haben. Brandt hat sich nicht geärgert”, warf Matthäus ihm nach der 1:2-Niederlage gegen Stuttgart vor.

Es sieht ganz danach aus, als würde Julian Brandt symptomatisch für die fehlende Konstanz des BVB stehen – zumindest wenn man Hamann und Matthäus fragt.

Borussia Dortmund: Naht die Trennung von Kovač und Brandt?

Trainer Niko Kovač stellte sich indes schützend vor den offensiven Mittelfeldspieler, schwärmte von seinen Fähigkeiten. Vor der Bochum-Pleite verglich er Brandt sogar mit “Wusiala”, dem wohl besten Duo, das die deutsche Nationalmannschaft zu bieten hat: “Wir sind uns alle glaube ich einig, dass Jule neben Wirtz und Musiala in diese Range dazugehört.”

Doch auch wenn Kovač große Stücke auf Brandt hält, die Zusammenarbeit der zwei könnte ein baldiges Ende haben. Wie die “Ruhr Nachrichten” berichten, ist ein Abgang von Brandt nach der laufenden Spielzeit denkbar. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2026. Laut dem Portal könne sich Brandt allerdings noch bewähren. Und seinen Verkauf mit einer deutlichen Leistungssteigerung abwenden.

Welcher Spieler das Formtief von Brandt kompensieren kann, wird laut dem Bericht intern geprüft. Eine externe Lösung könnte laut “Ruhr Nachrichten” Rayan Cherki von Olympique Lyon sein, den der BVB bereits im Winter verpflichten wollte. Schließlich dient derzeit nur Giovanni Reyna als Alternative, Felix Nmecha fehlt verletzungsbedingt noch bis Ende März.



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