
Reguläre Saisonspiele in US-Stadien? Diesen Plan verfolgt die Serie A – und will damit zum Vorreiter unter den europäischen Ligen werden.

Die Serie A will vorangehen und offizielle Spiele in den USA austragen.
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Reguläre Spiele im Ausland – dafür ist in den vergangenen Jahren im Weltsport vor allem die National Football League bekannt. So veranstaltet die NFL reihenweise sogenannte Regular Season Games außerhalb der eigenen Landesgrenzen – im Jahr 2025 etwa in Berlin, London, Madrid, Irland. 2026 kommt zudem Australien dazu.
Im Fußball sind solche Maßnahmen bislang nur bei Pokalwettbewerben etabliert. Vor allem der spanische als auch italienische Verband haben hier Vorreiterrollen inne. Die Iberer haben jüngst etwa sogar ab den Supercopa-Halbfinalspielen bis hin zum Endspiel zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid (5:2) alles in Dschidda, Saudi-Arabien veranstaltet, die Italiener zuletzt das Supercoppa-Finale zwischen Inter und Milan (2:3) in Riad, ebenfalls Saudi-Arabien.
“Wir wollen die Ersten in Europa sein”
Was es aber weder von den südeuropäischen Ligen noch von der Premier League und Bundesliga bislang gegeben hat, ist ein reguläres Saisonspiel im Ausland.
Das will das italienische Oberhaus, die Lega Nazionale Professionisti Serie A, aber in naher Zukunft ändern.
Das hat Ezio Simonelli, der erst Ende Dezember 2024 zum neuen Ligapräsidenten ernannte Mann und gelernte Wirtschaftsprüfer, gegenüber der Gazzetta dello Sport mitgeteilt. Serie-A-Partien in Übersee seien “ein klar definiertes Ziel”.
Simonelli habe sich laut eigener Aussage auch schon mit lokalen US-Vertretern getroffen, um Optionen zu besprechen, potenzielle Standorte zu erörtern sowie den allgemeinen Plan für dieses Unterfangen mehr und mehr auf die Beine zu stellen. “Auf diesen Markt legen wir viel wert. Wir haben neun amerikanische Eigentümer (etwa die Friedkin Group bei der AS Roma; Anm. d. Red.) und einen Kanadier, denen ich viel zu verdanken habe, da sie mich gewählt haben. Daher ist es normal, dass wir uns auf diesen Bereich konzentrieren wollen.”
Das Produkt Serie-A-Fußball sei aus seiner Sicht zudem “wunderschön – und wir sind nicht nur die Liga mit den meisten amerikanischen Eigentümern, sondern es gibt auch potenzielle Käufer, die sich umsehen. Das bedeutet, dass bestimmte Gruppen an die Möglichkeit glauben, in Italien Geld zu verdienen.” Alles solle aber zugleich auch im Einklang mit den nationalen Interessen, allen Klubs und Spielern gesehen – ihnen allen soll die Arbeit durch Auslandstrips nicht zusätzlich erschwert werden. Bis zu einem endgültigen Plan könne noch Zeit vergehen, “wir glauben aber fest darant, so ein Event auf die Beine stellen zu können – und wir wollen die Ersten in Europa sein”.