
Nur wenige Minuten nach Anpfiff ist das Europa-League-Spiel zwischen RSC Anderlecht und Fenerbahce Istanbul aus Sicherheitsgründen länger unterbrochen. Es spielen sich chaotische Szenen ab. Schlägereien auf den Tribünen, aufgebrachte Spieler auf dem Platz.
Keine Sieben Minuten war das Play-off-Spiel der Europa League zwischen dem RSC Anderlecht und Fenerbahce Istanbul alt, da musste es unterbrochen werden. Für lange Zeit gar, erst nach 20 Minuten wurde es wieder angepfiffen. Offiziell wurden Sicherheitsgründe dafür angegeben, auf einem Video in den sozialen Netzwerken war ein Tumult auf der Tribüne nahe dem Spielfeld zu sehen.
Die von José Mourinho trainierten Gäste aus Istanbul waren erst kurz zuvor in der vierten Minute durch Youssef En-Nesyri in Führung gegangen, wenig später ging es auf Höhe der Mittellinie los. Hunderten Fans prügelten sich auf den Tribünen. Schiedsrichter Sandro Schärer aus der Schweiz zögerte nicht lange, schickte beide Mannschaften in die Kabine.
Es drohte ein Spielabbruch
In türkischen Medien wird nun berichtet, dass es anschließend im Stadion eine Durchsage wegen eines rassistischen Vorfalls gegeben haben soll. Dazu passt, dass in den Videos der Schlägerei deutlich zu sehen ist, wie Istanbuls Spieler Bright Osayi-Samuel sichtlich aufgebracht auf die Ränge zeigt. Anschließend wird er von den Mitspielern zurückgezogen.
Laut Fenerbahce wurden angeblich rassistische Äußerungen gegenüber Osayi-Samuel getätigt. Laut „Bild“ soll der französische Fenerbahce-Account zudem bei X ein Foto mehrerer mutmaßlich belgischer Fans gepostet haben, die offensichtlich den Hitlergruß zeigten.
Im Stadion soll laut türkischen Medien zudem Folgendes durchgesagt worden sein: „Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um eine wichtige Sicherheitsankündigung handelt. Aufgrund des rassistischen Verhaltens einiger Zuschauer, das sich negativ auf das Spiel ausgewirkt hat, erklärte der Schiedsrichter, dass er das Spiel möglicherweise abbrechen muss. Seien Sie versichert, dass das Spiel abgebrochen und unterbrochen wird, wenn sich die Zuschauer weiterhin rassistisch verhalten.“
Mitte der zweiten Halbzeit landete eine von der Tribüne geworfene, nicht leere Getränkedose nur knapp neben dem Kopf von Fenerbahçe-Torwart Irfan Can Egribayat, als dieser gerade am Boden lag. Seiner Mannschaft genügte nach dem 3:0 im Hinspiel am Ende das 2:2 zum Einzug ins Achtelfinale. Die Gastgeber aus dem Großraum Brüssel hatten in der Vorrunde zuletzt daheim 3:4 gegen Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim verloren.
pk