
Wolfsburg. Die Hallenmeisterschaften genießen für die nationalen Athletinnen und Athleten hohe Priorität. Mit Nele Jaworski und Tobias Morawietz sind auch zwei junge Sprint-Asse des VfL Wolfsburg am kommenden Wochenende in Dortmund vertreten. Besondere Maßnahmen wird‘s in der letzten Trainingswoche nicht geben, das VfL-Duo geht zwar optimistisch an den Start, setzt sich allerdings keine allzu hohen Ziele. Zumal hinter Morawietz‘ Mitwirken sogar noch ein Fragezeichen steht.
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Es zwickt im unteren Rücken. Woher die Schmerzen kommen, weiß der 22-Jährige selbst nicht genau. Eine Vermutung hat er jedoch: „Ich denke, dass ich es beim Krafttraining übertrieben habe.“ Dennoch: Die Sprint- und Kraftwerte waren in den vergangenen Tagen top. „Ich werde am Montag trainieren und schauen, wie es aussieht“, sagt Morawietz. Behandeln ließ er sich beim Arzt und Chirurgen, die Schmerzen strahlen streckenweise trotzdem bis in die Beine aus. „Daher ist es schwierig, Top-Speed zu bekommen“, erklärt der junge Student. Und: „Wenn ich in Dortmund starte, möchte ich auch in der Form sein, dass ich persönliche Bestzeit laufen kann.“
Spätestens am Donnerstag fällt die Entscheidung
Von Montag bis Mittwoch soll normal trainiert werden, am Donnerstag steht ein letzter Formtest auf der Agenda. Sollte Morawietz das Gefühl haben, dass die Schmerzen zu stark sind, wird er die DM absagen. „Ich würde mich schwarzärgern, weil ich viel in die Hallensaison reininvestiert habe und eine vielversprechende Perspektive habe“, sagt der Youngster. „Ich bin aber zunächst einmal positiv gestimmt. Wir werden alles tun, was in unserer Hand liegt. Momentan ist alles aber nur ein Glaskugel-Schauen.“ Allerdings genießt die Outdoor-Saison mit den nationalen Jugendmeisterschaften sowie möglicherweise der U23-Europameisterschaft Vorrang. „Dortmund wäre für mich ein Meilenstein“, betont Morawietz, der im Vorjahr bei den Hallen-DM in Leipzig sogar ins Finale lief.
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„Wenn ich in Dortmund starte, möchte ich auch in der Form sein, dass ich persönliche Bestzeit laufen kann.“
Tobias Morawietz
Sprinter des VfL Wolfsburg
Bei Indoor-Wettkämpfen beschränkt sich der Wolfsburger aufgrund seiner Größe auf die 60-Meter-Distanz. Seine Bestzeit liegt bei 6,74 Sekunden, doch diese möchte er unterbieten. Um ins Finale (Samstag, 17.30 Uhr) zu gelangen, rechnet Morawietz („Die Spitze hat unheimlich angezogen“) damit, dass er im Vorlauf (14.20 Uhr) sowie im Halbfinale (16.15 Uhr) mindestens eine tiefe 60er-Zeit laufen muss. „Dann werde ich sehen, wofür es reicht“, sagt der 22-Jährige. Sollte der Rücken mitspielen, geht‘s gemeinsam mit Mutter und Trainerin Birgit sowie Trainingspartnerin Jaworski am Freitag in Richtung Dortmund. Auch der VfL-Förderkreis wird das Duo vor Ort unterstützen: „Das macht mich immer sehr stolz. Das sind Gesichter, die man von klein auf kennt.“ In Dortmund herrsche eine tolle und vor allem familiäre Atmosphäre, erklärt Morawietz. Er wird bis Sonntag in Dortmund bleiben, um seine Trainingspartnerin anzufeuern.
Jaworski trainiert im Vorfeld vor allem Starts
An „Kleinigkeiten“ möchte Jaworski im Vorfeld arbeiten. Vor allem Starts wird die 20-Jährige in den Trainingseinheiten von Montag bis Donnerstag einstudieren. „Ich werde nicht zu viel machen, damit ich auch nicht zu kaputt bin“, erklärt sie. Prinzipiell ist in Sachen Vorbereitung nichts anders als vor gewöhnlichen Wettkämpfen. Der Puls steigt bei Jaworski erst, „wenn ich am Abend zuvor im Hotel meine Wettkampfklamotten bereitlege“. Schlafen könne die junge VfLerin – egal, wann und wo – immer gut. „So aufgeregt bin ich in der Regel nicht“, sagt sie schmunzelnd.
Jaworski geht in Dortmund über die 60 und 200 Meter an den Start. Am Samstag steht zunächst die kürzere Distanz auf der Agenda. Der Vorlauf ist für 14.45 Uhr angesetzt, das Halbfinale für 16.30 Uhr und das Finale für 17.40 Uhr. 7,45 Sekunden ist ihre Bestzeit in der laufenden Saison – diese möchte die Studentin unterbieten. „Ich fühle mich gut“, betont sie. Aber: „Ich denke, es wird sehr spannend, man muss mit jedem als Konkurrenten rechnen.“ Jaworskis Mindestziel ist die Qualifikation für den Zwischenlauf. „Was danach kommt, wird man sehen. Über das Finale würde ich mich natürlich freuen.“
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Viel wird von der Tagesform abhängen
Auch für die 200 Meter hat sich die Wolfsburgerin keine allzu hohen Ziele gesteckt. Ihre Bestzeit von 24,03 Sekunden möchte sie jedoch toppen. „Mal schauen, wofür es reicht“, sagt Jaworski, die den Einzug in den Endlauf anpeilt. Das Halbfinale steigt am Sonntag um 12.50 Uhr, das Finale um 14.55 Uhr. Es komme wesentlich auf die Tagesform an, erklärt die VfLerin, die in Dortmund („Ich persönlich laufe lieber in Leipzig, weil ich die Bahn lieber mag“) an beiden Tagen von ihrer Familie unterstützt wird.
AZ/WAZ