Der Mainz-Plan für Europa: Was das internationale Geschäft

Der Mainz-Plan für Europa: Was das internationale Geschäft
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Es läuft bei Mainz 05! Nach dem 2:0 gegen St. Pauli steht der Klub mit starken 38 Punkten nach 23 Spielen auf Rang 5 – voll auf Kurs Europa. Aber wie bereitet sich Mainz aufs internationale Geschäft vor? Spricht man Christian Heidel (61) darauf an, lacht der Sportvorstand nur: „Wir planen gar nichts“, versichert er und sagt weiter: „Ich weiß doch, wie das geht. Ich rede heute über Europa, dann verlieren wir zwei Spiele – und ich kriege das, was ich jetzt sage, aufs Brot geschmiert …“

Gleichzeit ist es keineswegs so, dass der Klub das Szenario nicht wenigstens im Hinterkopf hätte. Heidel gibt zu: „Wir wollen den größtmöglichen Erfolg, immer. Sind wir im Abstiegskampf, dann heißt das, über dem Strich bleiben. Und klar wissen wir auch, was der sechste oder siebte Platz bedeutet. Wir sperren uns nicht dagegen – allerdings laufen wir deshalb nun auch nicht mit der Europa-Fahne durch die Stadt!“

Für die Spieler, die Fans, das Image des Klubs und die Sponsoren wäre die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb – es wäre immerhin schon die fünfte für Mainz – mal wieder wichtig!

Ob es sich auch wirtschaftlich lohnt, hängt ganz davon ab, wo man starten würde: „Conference League würde den Verein nicht verändern“, sagt Heidel, der allerdings gesteht: „Finanziell reizvoll kann für uns auch das sein.“

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Quelle: Instagram @rorymcilroy

Fürs Überstehen der Gruppenphase locken zehn Millionen Euro. Heidel: „Viel Geld für einen kleinen Verein wie uns.“ Er vergleicht es mit dem Erlös aus einem „kleineren Transfer“. In der Europa League gibt es 4,3 Mio. Startprämie, für das Überstehen der Gruppenphase gut 15 Mio., richtig lukrativ wird es dann ab dem Achtelfinale. Die Champions League sei dagegen „eine andere Welt“. Da gibt es allein 18,6 Millionen als Antritts-Gage.

Ein Ausverkauf, wie ihn Heidenheim – u. a. gingen Tim Kleindienst (29) für sieben Mio. nach Gladbach und Jan-Niklas Beste (26) für acht Millionen zu Benfica Lissabon – nach Erreichen der Conference League im Sommer erlebt hat, droht Mainz in keinem Fall: Der Klub hat als etablierter Bundesligist andere Möglichkeiten als ein Aufsteiger. Und: Alle Spielerverträge sind so gestaltet, dass der Klub selbst entscheidet. Auch Top-Stürmer Jonathan Burkardt (24/Marktwert 25 Mio.) besitzt keine Ausstiegsklausel.

Nationalspieler ­Jonathan Burkardt erzielte in 19 Ligaspielen 13 Tore – wurde u. a. von Frankfurt um­worben

Nationalspieler ­Jonathan Burkardt erzielte in 19 Ligaspielen 13 Tore – wurde u. a. von Frankfurt um­worben

Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP

In den vergangenen Jahren hatte Mainz regelmäßig den kleinsten Kader der Liga, plante mit 20 bis 22 Spielern auf Bundesliga-Niveau. Dazu kamen Nachwuchskräfte. Mehr Spiele erhöhen auch das Verletzungsrisiko. Deshalb müsste der Kader vergrößert werden, in der Conference League aber nur um ein bis zwei Spieler.

Hat man schon welche im Blick? Heidel: „Klar, wir sondieren immer den Markt. Aber, die Saison ist am 17. Mai um, dann wissen wir, was Sache ist – und bis August bleibt uns dann längst noch genügend Zeit.“



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