
Vorsfelde. Am liebsten ist er „nur“ noch Co-Trainer, bei Bedarf stellt er sich aber auch immer noch gern ins Tor: Wichtig ist für Vincenzo Viapiano einfach nur, dem Fußball-Kreisligisten SSV Vorsfelde III in irgendeiner Form erhalten zu bleiben. Eine weitere Leidenschaft des Velstovers ist die Musik – und auch diesbezüglich legt er sich ordentlich ins Zeug.
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Vor knapp vier Jahren mieteten sich Viapiano sowie seine beiden Kumpels Iwan Sorrentino und Christian Bondi zwei Räume im Wolfsburger Musikhof. Dort hat das Trio ein Tonstudio mit dem Namen Bonvia Studios aufgebaut. „Wir brauchten einfach einen Ort, um uns künstlerisch entfalten zu können“, erzählt der 33-Jährige. Zwar hat jeder der drei Freunde daheim ein eigenes kleines Studio, doch zusammen sind sie deutlich kreativer. Durch den Wolfsburger Rapper Daniel Wosnitza kamen sie auf einen Vermieter von Räumen, dann ging‘s an den Umbau. Vorher musste das Trio für Aufnahmen von Tracks immer mindestens bis nach Hannover fahren, „wir waren da leider nicht flexibel“.
2007 zum ersten Mal in einem Tonstudio
Unter dem Namen Nightvibez droppten die Freunde erst jüngst wieder einen neuen Beat. „Bei uns geht es eher in Richtung Elektropop und Dance, in dem viele Elemente aus den Achtzigern auftauchen“, erklärt Viapiano. Er ist selbst eher auf Pop gepolt und singt hauptsächlich. Bondi ist eher Rapper, Sorrentino hingegen Sänger und Rapper zugleich. Das Trio kennt sich um die 20 Jahre, Viapiano fand sich bereits 2007 erstmals im Tonstudio eines Freundes wieder, um dort einen Song aufzunehmen. In den Jahren darauf probierte er viel aus. Noch früher hatte er Klavierunterricht in der Wolfsburger Musikschule genommen. „Ich bin mit der Lehrerin damals aber nicht so gut zurechtgekommen und habe das Ganze etwas schleifen lassen“, sagt der Velstover schmunzelnd.
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„Bei uns geht es eher in Richtung Elektropop und Dance, in dem viele Elemente aus den Achtzigern auftauchen.“
Vincenzo Viapiano
spielender Co-Trainer des SSV Vorsfelde III
2016 zog‘s ihn nach Italien, wo er ein Jazz-Gesangstudium starten wollte. „Ich war damals jedoch etwas blauäugig, das wurde mir irgendwann doch zu viel“, gibt Viapiano zu. 2018 kam er zurück nach Deutschland, studiert seit 2021 Soziale Arbeit und steht kurz vorm Bachelor-Abschluss. Durch die Musik verdienen er und seine Kumpels übrigens kein Geld, „wir haben auch kein eigenes Gewerbe angemeldet“. Das könnte sich in Zukunft aber noch ändern, erklärt der 33-Jährige: „Wir schauen mal, was die Zukunft bringt. Es kann sein, dass sich das alles irgendwann wieder auflöst, es kann aber auch sein, dass wir uns noch höherwertiges Equipment holen und noch mehr daraus machen.“ Aktuell arbeitet das Trio hauptsächlich am PC mithilfe eines Sound Interfaces, Mikrofonen und einem Bearbeitungsprogramm namens Logic Pro X.
Das Schreiben eines Songs dauert unterschiedlich lange
Bei der Planung eines Songs brauche man zunächst ein Grundthema, anschließend passende kreative Eindrücke eines jeden. Einen Songtext zu schreiben, nimmt unterschiedlich viel Zeit in Anspruch. „Ich habe in fünf Stunden schon mal drei bis vier Lieder geschrieben, aber auch schon mal nur ein Lied in zwei Monaten. Es kommt immer darauf an, in welchem Flow man ist“, erklärt Viapiano. Die Aufnahme eines Videos dauert hingegen um die 15 Stunden.

Bei Bedarf stellt er sich noch immer gern ins Tor: Vincenzo Viapiano vom SSV Vorsfelde III.
Quelle: privat
Wenn der Deutsch-Italiener mal nicht in seinem Tonstudio weilt, trifft man ihn häufig auf dem Fußballplatz an. Bei Vorsfeldes Drittvertretung ist er Torhüter und Co-Trainer in Union. Drei Kreuzbandrisse hat Viapiano bereits hinter sich, im Oktober 2023 zog er sich einen Meniskusschaden zu. „Doch ich kann einfach nicht loslassen, die Mannschaft ist für mich wie eine zweite Familie“, sagt er. Sofern auf der Torhüterposition Bedarf herrscht, bewaffnet sich der gelernte Stürmer gern mit Handschuhen. Doch in seiner Funktion als Assistent von Coach Christian Meyer blüht er ebenso auf. „Auch da versuche ich alles zu geben“, sagt Viapiano.
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Der ETSV Wolfsburg ist am Sonntag zu Gast
Er lässt sich zwar häufig von den Emotionen leiten, „doch normalerweise werde ich bei Kleinigkeiten noch nicht laut. An der Seitenlinie wirke ich eher aufbauend auf die Jungs ein.“ Der SSV III zeichnet sich vor allem durch den starken Zusammenhalt aus. „Wir sprechen und machen viel zusammen“, sagt der spielende Co-Trainer. Er traut dem Team die Bestätigung des aktuellen dritten Tabellenplatzes zu. Dafür wäre ein Sieg am Sonntag (14 Uhr) gegen den ETSV Wolfsburg von großer Bedeutung. „Der ETSV spielt einen guten Ball, doch wir wollen ihn ein bisschen ärgern. Ich denke, es wird ein heißer Kampf, wobei wir auch das nötige Glück brauchen“, erklärt Viapiano.
Der 19. Spieltag in der Kreisliga Wolfsburg:
Sonntag, 12 Uhr:
FSG Neindorf/Almke – TSG Mörse
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Sonntag, 13 Uhr:
WSV Wendschott II – TSV Heiligendorf (Absetzung)
SV Nordsteimke – VfR Eintracht Nord Wolfsburg
Sonntag, 14 Uhr:
SSV Vorsfelde III – ETSV Wolfsburg
TV Jahn Wolfsburg – TSV Sülfeld
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Sonntag, 15 Uhr:
Sport Union Wolfsburg – SV Sandkamp
SV Barnstorf – VfB Fallersleben II
Spielfrei: TSV Hehlingen II.
AZ/WAZ