
Dortmund. Dortmund-Gegner OSC Lille reist mit einem absolutem Shootingstar ins Ruhrgebiet an. Auch ein Ex-Borusse mischt bei Lille mit.
In der Champions League hat Borussia Dortmund mit dem OSC Lille einen vermeintlich leichten Gegner erwischt. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Nicht umsonst werden die Nordfranzosen seit den Zwanziger Jahren „Doggen“ genannt. Ein Journalist, so die Legende, wählte diese Bezeichnung in einem Artikel, um den Kampfgeist der Mannschaft zu unterstreichen.
Der absolute Topstar des OSC ist Joanthan David. Der 25-jährige Kanadier verbuchte in der diesjährigen Champions-League-Saison bereits sechs Treffer, in der Ligue 1 sogar schon 13. Halb Europa jagt den Stürmer derzeit. BVB-Coach Niko Kovac nötigt das Respekt ab: „Jonathan hat eine enorme Entwicklung genommen und wird sicherlich bald zu einem Topklub in Europa wechseln“, sagte er, merkte aber zurecht an: „Dennoch hat Lille noch weitere, starke Offensivakteure, sie sind nicht so einfach auszurechnen.“
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Lille marschierte durch die Champions League-Hauptrunde
Tatsächlich ziehen die Franzosen die Stärke aus ihrem Kollektiv. Hinter Jonathan David folgt in der teaminternen Torjäger-Statistik Hakon Haraldsson. Der junge Isländer traf immerhin schon vier Mal. Im Dauereinsatz sind zudem Torhüter Lucas Chevalier, Abwehrchef Bafode Diakite und Gabriel Gudmundsson, die den Stamm der Mannschaft bilden. In der Defensive kann der OSC zudem auf den französischen Weltmeister Samuel Umtiti zurückgreifen. Der Routinier kam bislang seit seinen Wechsel in den französischen Norden 2023 allerdings noch nicht wirklich in Tritt, absolvierte kaum Spiele. Dazu ist auf der Außenbahn mit Thomas Meunier ein Ex-Borusse unterwegs.
Im Kader des LOSC steht neben einem Ex-Borussen auch ein Ex-Schalker: Nabil Bentaleb. Der kommt allerdings kaum zum Zug, stand in dieser Saison lediglich 126 Minuten auf dem Platz. Außerdem spielt mit Ethan Mbappe der jüngere Bruder von Weltstar Kylian im Mittelfeld des OSC, ist auch aufgrund von Verletzungen bisher aber nur Ergänzung. Immer noch ist der im westfälischen Herford geborene kosovarische Angreifer Edon Zhegrova, achtfacher Torschütze in der laufenden Saison.
Mit diesem Kollektiv marschierte Lille zunächst durch zwei Qualifikationsrunden und dann auch durch die Hauptrunde der Champions League. Dort wurden unter anderem Real Madrid und Atletico Madrid besiegt. Der LOSC schloss die Hauptrunde als Siebter ab. Lille weiß also, wie man in großen Stadien und bei großen Gegnern gewinnt. Der BVB sollte gewarnt sein.

In der Champions League lief es für Niko Kovac und sein Team zuletzt. Gegen Sporting Lissabon sicherte sich die Borussia den Einzug ins Achtelfinale.
© dpa | Federico Gambarini
BVB: Gegner Lille steckt im Formtief
Die aktuelle Form spricht allerdings eher gegen den OSC Lille. Aus den vergangenen fünf Partien gewann der Ligue 1-Klub wettbewerbsübergreifend nur zwei. Gegen den Zweitligisten Dunkerque flogen die „Doggen“ aus dem Achtelfinale des französischen Pokals. In der Liga verloren sie gegen PSG (1:4) und Le Havre (1:2). Insbesondere die Klatsche gegen PSG möchte BVBV-Coach Kovac aber nicht als Standard heranziehen: „Das Spiel werden wir nicht überbewerten, PSG hat eine klasse Mannschaft, da ist es für jedes Team schwer. Wir wissen es einzuschätzen und lassen uns nicht blenden. Es liegt aber auch an uns, wie sehr wir den Gegner bearbeiten.“