BVB vor schmerzhaftem Wiedersehen mit Meunier


Borussia Dortmund trifft im Achtelfinale der Champions League auf einen alten Bekannten. Der ehemalige BVB-Akteur weiß genau, wie er den Dortmundern wehtun kann. Seine Spielweise könnte zum Problem werden.

Schmerzhaftes Wiedersehen mit dem Ex? Borussia Dortmund trifft am Abend auf LOSC Lille (ab 21 Uhr im LIVETICKER) und somit auch auf Thomas Meunier, der zwischen 2020 und 2024 83 Spielen für Schwarz-Gelb absolvierte.

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Der 33-Jährige weiß genau, wie die Dortmunder zu knacken sind – gerade zuhause. Sein Spielstil könnte gleich in zweierlei Hinsicht schmerzhaft für die Dortmunder werden.

BVB-Abschied von Thomas Meunier in drei Akten

Rückblick: Es war ein Akt in drei Teilen. Thomas Meunier stand bei Borussia Dortmund schon seit geraumer Zeit auf dem Abstellgleis.

Der Grund: Bei seinem ablösefreien Wechsel von Paris St. Germain zum BVB, statteten ihn die Bosse mit einem lukrativen Vertrag aus. Mit einem Jahresgehalt von knapp acht Millionen Euro gehörte der Belgier zu den Top-Verdienern im Team, spielte aber nie wie einer.

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Die Verantwortlichen wollten ihn bereits im Sommer 2023 abgeben. Doch es fand sich kein Abnehmer für den belgischen Nationalspieler. Im folgenden Winter-Transferfenster galt er deshalb als Transfer-Kandidat Nummer eins, doch aufgrund der angespannten Personalsituation wurde er kurz vor Weihnachten wieder wichtig.

Und so sah es zum Ende des Winter-Transferfensters so aus, als würde Meunier erneut in Dortmund bleiben. Doch es kam anders. Da Wechsel in die Türkei auch über die Deadline (Ende Januar) hinaus finalisiert werden konnten, verließ er vor ziemlich genau einem Jahr den Verein.

Meunier wechselt dank kurioser Klausel

Bei Trabzonspor gehörte der Rechtsverteidiger zum Stammpersonal und sprang durch ansprechende Leistungen auf den EM-Zug auf. Zum Einsatz kam er bei dem Turnier in Deutschland aufgrund einer Verletzung allerdings nicht.

Nach einem halben Jahr in der Türkei zog er weiter – zum Unmut der Trabzonspor-Bosse. Denn Meunier ließ sich eine Klausel in seinen Vertrag schreiben, wonach er unter bestimmten Bedingungen den Verein zum Nulltarif verlassen könnte.

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„Ich war allein, weit weg von meiner Frau und meinen Kindern, die in Deutschland zur Schule gingen. Da ich ablösefrei gekommen war, hatte ich eine Ausstiegsklausel, die besagte, dass ich bis zum 15. Juli ohne Verhandlungen frei zu einem Verein gehen konnte, der mich näher an meine Familie bringen würde“, erklärte Meunier im Interview mit der französischen Zeitung L´Équipe.

Lille zog diese Klausel am letzten Tag.

Meunier überzeugt: „Dann werden wir diesen Druck nicht spüren“

Beim Tabellenfünften der Ligue A war er zunächst nur als Backup eingeplant. Doch weil sich Tiago Santos das Kreuzband riss, rutschte er wieder in die erste Reihe und überzeugte.

Spielerisch, gerade auf engem Raum, hat Meunier – wie schon zu Dortmunder Zeiten – sicherlich Defizite.

Doch eines muss man ihm zugutehalten: Der 33-Jährige ist ein absoluter Kämpfer, der sich für keinen Zweikampf zu schade ist und sein Herz für seine Mannschaft auf dem Platz lässt. Dazu gehört: Eng am Mann stehen und unangenehm bis schmerzhaft im Zweikampf zu sein – eine Herangehensweise, mit der die Dortmunder in dieser Saison enorme Probleme haben.

Und genau das weiß Meunier. Man müsse mit einer hohen Aggressivität auch den Fans und der Gelben Wand den Zahn ziehen. „Wenn es uns gelingt, sie in Schwierigkeiten zu bringen, werden wir diesen Druck nicht spüren.“

Auch wenn Nico Schlotterbeck nach dem 2:0-Sieg am Wochenende gegen St. Pauli zugab, kaum französischen Fußball zu schauen, erwartet der Innenverteidiger einen „unangenehmen Gegner.“ Und weiter: „Thomas spielt rechts hinten jedes Spiel. Ich glaube der passt mit seiner Zweikampfstärke ganz gut nach Lille.“

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Meunier vor „gleichgültiger“ Rückkehr

Auf eine emotionale Rückkehr stellt sich Meunier, wie er im Interview beschrieb, übrigens nicht ein. Er gehe davon aus, dass sein Auftritt „ein bisschen gleichgültig“ sein werden.

„Ich habe zwar nicht die Geschichte des Vereins geprägt, das ist klar, aber ich hatte auch nie Probleme mit irgendjemandem. Wir haben immer noch ein Haus dort, unsere drei Kinder sind dort vier Jahre zur Schule gegangen, sprechen Deutsch. Ich werde nicht sagen, dass es die beste Erfahrung meines Lebens war, aber ich bereue es absolut nicht.“

Wie schwer es ist, gegen Lille zu bestehen, weiß BVB-Trainer Niko Kovac übrigens nur zu gut. Mit seinem ehemaligen Verein AS Monaco gewann er keines der drei direkten Aufeinandertreffen.

Lille kann Geschichte schreiben

LOSC Lille kann Geschichte schreiben. Denn noch nie gelang es den „Doggen“ im Achtelfinale der Königsklasse zu bestehen und weiterzukommen. In der vergangenen Saison reichte es in der Conference League aber immerhin für das Viertelfinale.

Zwar qualifizierten sich die Franzosen nur knapp über die Qualifikation für die Königsklasse (gegen Slavia Prag und Fenerbahce Istanbul), mit dem Erreichen von Rang sieben in der Ligaphase mussten sie aber nicht den Umweg Play-Off-Spiele nehmen.

Obwohl Lille am Wochenende von PSG überrollt wurde (1:4 – nach 37 Minuten stand es bereits 0:4), Siege gegen Real Madrid (1:0), auswärts gegen Atletico Madrid (3:1) oder auch das Remis gegen Juventus Turin (1:1) beweisen: Mit der Überraschungstüte Lille darf zu rechnen sein – gerade, weil Thomas Meunier genau weiß, wie er dem Ex-Verein wehtun kann.



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