
Wochenlang fehlte Niklas Süle verletzt beim BVB. Am Samstag feierte der Verteidiger sein Comeback. Nur lief es für den 49-maligen Nationalspieler alles andere als gut. Auf ungewohnter Position war er an der Niederlage beim Abstiegskandidaten Bochum direkt beteiligt.
Als der Ball in den Lauf von Giorgos Masouras rollte, da ahnte er, was gleich passieren würde. Niklas Süle hob entsetzt die Arme. Er mochte gar nicht mehr hinschauen auf das, was er da fabriziert hatte. Aus seinem Rückpass wurde eine Vorlage, die der Bochumer Stürmer am Samstagnachmittag in der 35. Minute eiskalt zur 2:0-Führung nutzte. So endete das Spiel auch, Dortmund rutscht auch unter Trainer Niko Kovac immer tiefer in die Krise.
Zwei Minuten zuvor hatte der Grieche bereits zum 1:0 für den VfL getroffen – und zwei Minuten davor hatte Süle erstmals gepatzt und mit einem Fehlpass einen Konter der Bochumer eingeleitet, der dann aber aufgrund eines Offensivfouls abgepfiffen wurde.
Es war ein bitteres Comeback für Süle. Der 29 Jahre alte Nationalspieler war wochenlang ausgefallen. Nun wurde er gebraucht, weil die Außenverteidiger Julian Ryerson und Rmay Bensebaini fehlten. Süle, eigentlich Innenverteidiger, ersetzte den gesperrten Ryerson auf der rechten Seite.
Kovac glaubt an Süles WM-Teilnahme 2026
So überraschend die Nominierung von Süle für die Startelf war, so sehr hatte Niko Kovac bei seiner Vorstellung in Dortmund mit folgendem Satz in Bezug auf den Nationalverteidiger aufhorchen lassen. „Wenn er gesund ist, dann, behaupte ich, ist er ein Spieler für die WM 2026.“ Kovac und Süle kennen sich bereits aus ihrer gemeinsamen erfolgreichen Zeit bei Bayern München. „Niki hatte bei mir in München einen Fixplatz. Er hat eigentlich immer gespielt“, erklärte der 53-Jährige.
Unter dem Kroaten stand der Innenverteidiger in 51 von 54 Partien in der Startelf (94 Prozent).
Nach fünf Startelf-Einsätzen, die er zu Saisonbeginn in Dortmund unter Kovac‘ Vorgänger Nuri Sahn hatte, war das Verletzungspech zurückgekehrt. Im Oktober verpasste Süle wegen Sprunggelenkproblemen vier Spiele und kehrte erst zum Klassiker gegen den FC Bayern Ende November zurück. Nur eine Woche später zog er sich einen Syndesmosebandriss zu. Seitdem hatte er kein Spiel bestritten.
„Wir haben einen Wechsel nur vorgenommen aufgrund der Gelb-Roten Karte von Ryerson. Deswegen wird der Niki nach langer Zeit wieder spielen können. Wir hoffen, dass er heute frisch genug ist, damit er heute hier in diesem Spiel genau das abruft, was wir brauchen“, hatte Kovac vor der Partie gesagt. Es kam anders.
„Sprachlos“ mache ihn das, was er da vom BVB in der ersten Halbzeit gesehen habe, sagte Sky-Experte Dietmar Hamann zur Pause: „Nach dem Gala-Auftritt von Lissabon in der zweiten Halbzeit, sind sie heute bislang von allen guten Geistern verlassen“.
Für Süle war am Samstag dann in der 63. Minute Schluss – Yan Couto kam für ihn nach 6,94 gelaufenen Kilometern, 86 gespielten Pässen und nur 33 Prozent gewonnener Zweikämpfe.
LaGa