Borussia Dortmund: Kovac zieht die Zügel an

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Niko Kovac will den BVB umkrempeln und dauerhaft zurück in die Erfolgsspur bringen. Vor allem beim Fitnesszustand der Dortmunder Profis scheint Luft nach oben zu sein.

Borussia Dortmund läuft der Konkurrenz hinterher. Nicht nur tabellarisch, sondern auch beim Thema Fitnesswerte. Zwar konnte der BVB in den letzten Spielen unter Niko Kovac bis zum Ende Gas geben, doch ein bisschen Nachholbedarf sehen die Verantwortlichen allemal.

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Auch deshalb dreht der Trainer nach noch nicht einmal vier Wochen im Amt jeden Stein um und bessert nach.

Unfitte BVB-Profis? Statistik lässt tief blicken

Ein Blick auf die Statistiken zeigt: Bei der Laufdistanz belegt der BVB in dieser Bundesliga-Spielzeit den vorletzten Platz. Nur Bochum ist noch weniger unterwegs als die Dortmunder. Das allein ist logischerweise kein Indiz für mangelnde Fitness.

Wohl aber die Anzahl der intensiven Läufe und Sprints: Sowohl bei den Läufen (14. Platz) als auch bei den Sprints (11.) belegen die Dortmunder in der Statistik-Tabelle nur einen Platz im unteren Mittelfeld – ein Spiegelbild der unbefriedigenden Situation (Bundesliga-Zehnter).

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Kovac zieht die Zügel an

Für Kovac sind mangelhafte Fitnesswerte ein absolutes No-Go. Der BVB-Coach setzt eine hohe körperliche Leistungsfähigkeit als unverhandelbare Basis für seine Arbeit voraus.

Alles andere passt ohnehin nicht zu seiner Art, wie er Fußballspielen möchte, nämlich: Intensiv. Nur wer fit ist, kann seine Ideen mit vielen Tiefenläufen und aggressiven Gegenpressing auch umsetzen.

Um sich ein genaues Bild über die Werte seiner Profis zu machen, veranlasste Kovac – eher ungewöhnlich zu so einem Zeitpunkt inmitten der Saison – Anfang der Woche bereits einen Laktat-Test. Dies ist ohnehin beliebtes Mittel seiner Arbeit. Genauso wie Videoanalysen. Gerade durch die vielen englischen Wochen, in denen die Dortmunder nur wenig Zeit für intensive Einheiten haben, greift Kovac viel auf Anschauungsmaterial zurück.

Auch hier sah der 53-Jährige offenbar Nachholbedarf in seinem Team und forderte Verstärkung.

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Ehemaliger Guardiola-Vertrauter ergänzt Betreuer-Team

Die Folge: Ein neuer Videoanalyst stößt ab sofort zum Team. Denn Stephen – genannt „Steve“ – Rands verkündete am Montag auf dem Karriereportal LinkedIn, dass er sich auf seine neue Aufgabe beim „Champions-League und Bundesliga-Giganten Borussia Dortmund“ freue.

Der BVB gab diesen Transfer kurioserweise noch nicht bekannt. Ob es der Klub überhaupt groß kommuniziert, ist offen.

„Es ist eine unglaubliche Chance, Teil eines Klubs mit so einer großen Historie, so leidenschaftlichen Fans und der Verpflichtung zu exzellenter Arbeit zu sein. Ich freue mich darauf, meinen Teil beizutragen und mit einigen der genialsten Köpfe des Fußballs zusammenzuarbeiten. An die Arbeit“, schrieb Rands.

Auf seinem Profilfoto ist der 39-Jährige bereits in BVB-Trainingskleidung zu sehen. Zuletzt arbeitete Rands für Leicester City. Zuvor war er auch schon bei Nottingham Forest, Swansea City, Derby County und Manchester City tätig – für die Skyblues unter Pep Guardiola sogar als Chefanalyst.

Kovac setzte auf Belastungssteuerung

Ein weiterhin wichtiger Faktor in Kovacs Arbeit wird „Performance Manager“ Shad Forsythe, ein absoluter Experte auf dem Gebiet der Belastungssteuerung, sein. Jürgen Klinsmann holte den US-Amerikaner einst zum DFB und war auch beim Gewinn des WM-Titels 2014 Teil des Teams.

Eine optimale Belastungssteuerung ist für Kovac unverzichtbar. Es bedarf einer strikten Überwachung.

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BVB nimmt Premier League zum Vorbild

Das Ziel ist klar: Kovac will nicht nur mit guten Spielern zusammenarbeiten, sondern auch mit absoluten Experten. Gerade bei der Erhebung und Auswertung von Daten sah der BVB-Trainer Optimierungsbedarf – ein Aspekt, der im modernen Profifußball essenziell geworden ist.

Das Vorbild: Die Premier League. Dort hat nahezu jeder Klub eine zweistellige Anzahl an Mitarbeitern, die sich nur mit Spielerdaten und Analysen beschäftigen. Auch in Deutschland, gerade in Leverkusen und München, nimmt diese Arbeit eine große Rolle ein.

Aufwand und Ertrag dürften sich allemal rechnen. Denn im Vergleich zu Cheftrainern oder Spielern kassieren diese Mitarbeiter meist keine horrenden Gehälter, ihr Einfluss auf so hohem Niveau ist dennoch immens.

Kovac überlässt nichts dem Zufall

Die Dortmunder wollen endlich wieder den hohen Ansprüchen gerecht werden. Gute Spieler allein reichen dafür nicht aus. Auch das Team dahinter muss erstklassig sein. Kovac überlässt dabei nichts dem Zufall. Weitere Zugänge in dem Bereich sind daher alles andere als ausgeschlossen.

Übrigens: Die Herangehensweise von Kovac zeigt auch: Das Engagement beim BVB soll für ihn kein Kurzzeitprojekt sein.



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