Ein Fakt kann das Achtelfinale schon heute entscheiden

Ein Fakt kann das Achtelfinale schon heute entscheiden


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Der FC Bayern und Bayer Leverkusen dürften ein spannendes Achtelfinale liefern. Allerdings sorgt ein Umstand für Sorgen bei der Werkself.

München – In der Champions League kommt es am Mittwochabend (21 Uhr, alle TV-Infos) zum neuen deutschen Klassiker zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen.

Jedenfalls hat das Duell des Rekordmeisters mit dem amtierenden Bundesliga-Champion zuletzt deutlich an Stellenwert gewonnen, während die Münchner dem langjährigen Erzrivalen Borussia Dortmund derzeit weit enteilt sind. Leverkusen ist indes unter Trainer Xabi Alonso eine Art Angstgegner für die Bayern.

Sechsmal in Folge blieb die Werkself unter dem Chefcoach gegen dessen Ex-Klub ungeschlagen. Leverkusen schaltete obendrein den FC Bayern im DFB-Pokal aus und dominierte das letzte Bundesliga-Aufeinandertreffen im Februar deutlich – dass es 0:0 endete, war logisch kaum zu erklären. Dafür waren die Münchner in der Hinrunde das bessere Team, ohne sich mit einem Dreier zu belohnen.

Die Favoritenrolle ist vor Bayern gegen Bayer nicht klar verteilt

Ganz klar scheint die Favoritenrolle vor dem Achtelfinale jedenfalls nicht verteilt: Zwar hat Bayern in der Bundesliga inzwischen beruhigende acht Punkte Vorsprung vor den Rheinländern, dafür ist die Bilanz in den direkten Duellen nicht von der Hand zu weisen.

In den Duellen zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen ging es zuletzt oft heiß her.
In den Duellen zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen ging es zuletzt oft heiß her. © IMAGO/Anke Waelischmiller/Sven Simon

Leverkusen drängt den FC Bayern in der Favoritenrolle, mag dabei aber auch taktisch vorgehen. Die meisten Experten sind sich einig, dass es nach spannenden 180 Minuten – oder 210, wenn es die Verlängerung im Rückspiel braucht – keinen glasklaren Sieger geben wird, sondern Nuancen entscheiden. Die Erwartungshaltung ist groß, es treffen immerhin die beiden aktuellen Aushängeschilder des deutschen Vereinsfußballs aufeinander.

Allerdings könnten die Erwartungen von Experten und neutralen Fans (wenn es solche überhaupt gibt) schwer enttäuscht werden: In Leverkusen geht die Angst vor der „Gelben Gefahr“ um.

Fünf Leverkusen-Stars sind vorbelastet

Mit Robert Andrich, Jeremie Frimpong, Aleix García, Florian Wirtz und Granit Xhaka sind gleich fünf Profis von Alonso mit zwei Gelben Karten vorbelastet und müssten im Falle einer weiteren Verwarnung das Rückspiel in der BayArena aussetzen. Während Andrich wegen einer Erkrankung in München fehlt und García keine absolute Stammkraft darstellt, sind Frimpong, Wirtz und Xhaka drei der wichtigsten Profis in der Elf von Alonso.

Nicht auszudenken, wenn sich gleich mehrere der Unterschiedsspieler eine Sperre für das Rückspiel einhandeln sollten! Beim FC Bayern übrigens sind mit Serge Gnabry und Leroy Sané zwei Offensivkräfte mit Gelb vorbelastet, die Trainer Vincent Kompany bei Sperren wesentlich reibungsloser ersetzen könnte.

Die Qualitäten von Wirtz bedürfen keiner Beschreibung mehr, der Nationalspieler würde mit dem nächsten Treffer zum Leverkusener Rekordtorschützen in einer Champions-League-Saison aufsteigen. Durch Königstransfer Xhaka hat sich die Werkself von ‚Vizekusen‘ zum Double-Sieger entwickelt. Und Frimpong bringt mit seinem ungeheuerlichen Tempo jede Abwehrreihe ins Schwitzen.

Alle Augen auf den Schiedsrichter der Partie Bayern gegen Leverkusen

Schon der Ausfall eines Stars wäre für Leverkusen ein harter Schlag, wenn gleich mehrere Stars auf einmal wegbrechen, wäre das Achtelfinale womöglich schon nach 90 Minuten entschieden.

Das Augenmerk gilt damit unweigerlich auch dem Schiedsrichter. Die UEFA hat den Engländer Michael Oliver mit der Leitung des deutschen Schlagers betraut. Der steht gerade in der Heimat in den Schlagzeilen, weil er in einem FA-Cup-Spiel ein brutales Foul am Ex-Bundesliga-Stürmer Jean-Philippe Mateta von Crystal Palace übersah, bei dem ein Platzverweis zwingend gewesen wäre, es aber nicht einmal Gelb gab.

„Wir haben einen guten Schiedsrichter, Michael Oliver. Er hat große Erfahrung“, sendete Alonso in der Pressekonferenz am Dienstag einen freundlichen Gruß an den Unparteiischen. Darauf, dass er harte Fouls übersieht, kann sich Leverkusen nicht verlassen. Die vorbelasteten Profis müssen schon selbst auf sich Acht geben.

Leverkusen-Stars um Xhaka werden nicht die Handbremse anziehen

Eine Gelbe etwa wegen Meckerns oder Zeitspiel sollte sich besser kein Profi einhandeln, wenn er nicht Alonso in einen Vulkan verwandeln will. Jedoch lässt sich gerade in einem womöglich engen Duell mit den Bayern nicht mit gedanklich angezogener Handbremse spielen. „In ein Champions-League-Achtelfinale mit dem Gedanken an eine Gelbe Karte gehen? Keine Chance“, sagte Xhaka am Dienstag.

Der 32-Jährige wäre die längste Zeit seiner Laufbahn als heißer Kandidat auf eine Sperre gehandelt worden, flog alleine in 140 Pflichtspielen für Borussia Mönchengladbach sechsmal vom Feld. In Leverkusen stehen nach 87 Einsätzen aber nur moderate 14 Gelbe Kartons zu Buche.

Gelöscht werden die Verwarnungen erst nach dem Viertelfinale, damit kein Spieler per Gelbsperre ein Endspiel verpassen muss – wie es dem FC Bayern beim letzten „Finale dahoam“ 2012 gegen den FC Chelsea mit David Alaba, Holger Badstuber und Luiz Gustavo geschah.



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