
Sponsoring-Deal mit dem BVB: Rüstungskonzern Rheinmetall
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Vor allem wegen des Ukraine-Krieges und der daraus folgenden hohen Nachfrage nach Rüstungsgütern hat Rheinmetall seinen Umsatz im ersten Quartal um 16 Prozent steigern können. 14.05.2024 | 1:34 min
BVB-Chef: “Öffnen uns für einen Diskurs”
BVB-Chef Hans-Joachim Watzke wies darauf hin, dass Sicherheit und Verteidigung Eckpfeiler der Demokratie seien. “Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen.” Man freue sich auf die Zusammenarbeit und öffne sich “als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs”.
Der von Watzke angesprochene Diskurs könnte für die Dortmunder zu einem ungünstigen Zeitpunkt erfolgen und von sportlichen Themen vor dem Spiel gegen Real ablenken. “Es gibt jetzt nur noch ein einziges Thema, und das ist dieses Finale”, hatte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl noch am Dienstag gesagt: “Ich würde mir wünschen, dass wir uns auf dieses Spiel konzentrieren.”
Kritik am Sponsoren-Deal
Es dürfte das erste Mal sein, dass ein Rüstungskonzern einen Bundesligaklub sponsert – dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) ist kein vergleichbarer Fall bekannt. Unter den Fußballfans dürfte der schwarz-gelbe Schulterschluss mit der Waffenschmiede kontrovers aufgenommen werden, in sozialen Medien brandete am Mittwoch Kritik auf.
Auch in anderen Teilen der Gesellschaft gab es negative Reaktionen. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen forderte am Mittwoch, den Deal zu kippen. “Ein Waffenhersteller als Sponsor passt nicht zu den Werten, die der BVB – und Fußball insgesamt – vertritt”, hieß es von den Pazifisten.
Das Sponsoring eines Sportklubs ist kein Neuland für den Rüstungskonzern. Rheinmetall ist bereits Sponsor des Handball-Klubs Bergischer HC aus Solingen unweit von Düsseldorf.
Quelle: dpa