SV Werder Bremen hinkt bei Standards eigenen Ansprüchen

SV Werder Bremen hinkt bei Standards eigenen Ansprüchen


Das Raunen war eigentlich schon kein Raunen mehr. Auf den Rängen des Weserstadions war das pure Entsetzen zu spüren, eine gewisse Fassungslosigkeit machte sich breit. Auch Pfiffe waren vereinzelt zu vernehmen. Da musste also schon Spezielles passiert sein. War es auch, aber im negativsten aller Sinne. Auslöser war Derrick Köhn.

Der 26-Jährige trat in der Schlussphase des Heimspiels gegen den VfL Wolfsburg (1:2) zur Ecke an. Nicht nur einmal, sondern binnen zweier Minuten gleich vier Mal. Und der Flügelspieler des SV Werder Bremen brachte bei drei Versuchen davon das „Kunststück“ fertig, mit dem Ball direkt auf den ersten Gegenspieler im Strafraum zu flanken. Das sah für einen Fußball-Profi nicht nur erschreckend schwach aus, sondern ließ eine rechtzeitige Aufholjagd der Bremer im Keim ersticken und manifestierte die Tatsache, dass sich Werder in dieser Saison bei Standards richtig schwertut.

Fritz: “Unsere Standards waren zuletzt nicht gut”

„Man muss ganz klar sagen: Unsere Standards waren zuletzt nicht gut“, räumt auch Fußball-Chef Clemens Fritz ohne Umschweife ein. „Da sind zu viele Bälle am ersten Mann hängen geblieben. Das ist ärgerlich, weil Standards gerade in schwierigen Phasen enorm wichtig sind.“

Dazu genügt ein Blick auf die vergangene Spielzeit. Satte 15 Tore hatten die Bremer da nach ruhenden Bällen fabriziert, in der laufenden Serie sind es bislang gerade einmal vier gewesen. Nicht selten wurde Marvin Ducksch, der im Normalfall die Ecken oder Freistöße seines Teams ausführt, zum Sündenbock für die Durststrecke gemacht. Nicht wenige Fans wünschen sich schon länger eine Alternative. In Abwesenheit des erkrankten Romano Schmid und verletzten Marvin Ducksch zeigt sich aber, dass eine verlässliche Option offenkundig nicht im Kader existiert.

Was nicht nur sportliche, sondern eben auch emotionale Konsequenzen hat, wie der vergangene Sonnabend gezeigt hat. „Du hast gegen Wolfsburg gemerkt, wie durch schwache Standards Unruhe ins Stadion kommt, was uns natürlich überhaupt nicht hilft“, meint auch Clemens Fritz. „Es ist eine Thematik, die wir ansprechen werden. Da müssen wir uns steigern.“

Werder hat Chancen nicht verwandelt

Insbesondere in der jetzigen Situation, wo es der Mannschaft spielerisch alles andere als leicht von der Hand geht. Gelegenheiten waren jedenfalls genügend da: Gegen Wolfsburg gab es allein acht Eckstöße für Werder, auch zuvor gegen Bielefeld (8), Freiburg (7) oder Hoffenheim (6) hatte die Elf von Trainer Ole Werner diesbezüglich ein deutliches Übergewicht gegenüber der Konkurrenz – und machte viel zu wenig daraus.

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