
Die große Brandt-Diskussion!
Dortmunds Spielmacher Julian Brandt (28) wurde diese Saison zu einem der Krisen-Gesichter von Borussia Dortmund. In der Liga erzielte er bislang drei Treffer, enttäuschte in den meisten Spielen. Jetzt muss er sogar um seinen Stammplatz bangen, Chelsea-Leihgabe Carney Chukwuemeka (21) drängt sich auf.
Ohne den verletzten Brandt gewann Dortmund nun überzeugend mit 6:0 gegen Union Berlin. Die Frage, die sich nun alle BVB-Fans stellen: Ist Dortmund ohne Brandt besser?
Brandt fehlt die Chef-Mentalität
Pro von SPORT BILD-Reporter Yannick Hüber: „Niko Kovac versuchte, Julian Brandt starkzureden, indem er ihn „in die Range“ mit Florian Wirtz und Jamal Musiala hob. Keine Frage: Brandt ist ein hochbegabter Fußballer mit großartigen technischen Fähigkeiten. Bei seinem Vergleich hat Kovac aber einen entscheidenden Punkt außer Acht gelassen: Wirtz ist mit gerade mal 21 Jahren schon eine Führungspersönlichkeit, und auch Musiala übernimmt im selben Alter immer mehr Verantwortung, indem er Spiele allein entscheidet.
Brandt hingegen ist immer nur so gut wie sein Team. Im Erfolg glänzt er. Bei Misserfolg fehlt ihm die Chef-Mentalität, um seine Kollegen aus der Krise zu ziehen. Vizekapitänsamt und Rückennummer 10 scheinen ihn eher zu belasten.
Das haben auch die Bosse erkannt, die derzeit nicht mit ihm verlängern wollen und mit Carney Chukwuemeka einen unbekümmerten Antreiber holten. In der aktuellen Situation ist Dortmund ohne Brandt daher besser.“
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BVB braucht Brandt für die Ziele
Contra von SPORT BILD-Reporter Jonas Ortmann: „Ohne Zweifel: Julian Brandt ist in dieser Saison nicht als Krisen-Bekämpfer aufgefallen. Die Bosse und Ex-Trainer Sahin haben weder sich noch dem dienstältesten Dortmund-Profi einen Gefallen getan, ihn als Vizekapitän und Nummer 10 zu positionieren. Die Binde ist für den introvertierten Kopfmenschen Brandt ein Rucksack.
In Dortmund heißt es auch deshalb schnell, „Schönwetterfußballer“ Brandt spiele nur gut, wenn es auch das Team tut. Das kann man aber auch anders sehen: Die Mannschaft funktioniert vor allem (und vielleicht nur) dauerhaft dann, wenn Brandt performt! Beispiele? Fast-Meisterschaft 2023 und Champions-League-Finaleinzug 2024, als er mit Top-Leistungen überzeugte und Mitspieler besser machte.
Besinnen sich Klub und Spieler wieder auf die Stärken und entlasten ihn, bleibt Brandt Dortmunds genialster Spieler. Vorangehen müssen andere.