
So hoch hat Union Berlin in der 1. Liga noch nie verloren. Trainer Baumgart versucht nach dem 0:6 in Dortmund, Ruhe zu bewahren. Aber: Der Druck steigt.

Nach dem 0:6 bei Borussia Dortmund gibt Trainer Steffen Baumgart zu: „Dass ich an dem Ergebnis zu knabbern habe, kann sich jeder vorstellen.“
Fabian Strauch/dpa
In der Schlussphase war es zu einem schmerzhaften Debakel für den 1. FC Union Berlin bei Borussia Dortmund geworden: Viererpacker Serhou Guirassy (40./75./80./83.) sowie Maximilian Beier (89.) sorgten nach dem Eigentor von Diogo Leite (25.) für eine historische Niederlage der Eisernen. 0:6 – so hoch hatten die Köpenicker in sechs Jahren Bundesliga noch nie verloren. Und es bleibt dabei: Im Signal-Iduna-Park ist für den 1. FC Union nichts zu holen. Es war die sechste Niederlage im sechsten Spiel – und was für eine! Trainer Steffen Baumgart gab danach zu: „Dass ich an dem Ergebnis zu knabbern habe, kann sich jeder vorstellen.“
Gegen kriselnden Dortmunder hatte Baumgart mutig aufgestellt und wieder auf die offensive Viererkette gesetzt. Offensiv jedoch blieb seine Mannschaft vor 81365 Zuschauern im ausverkauften Stadion fast alles schuldig. Und defensiv ging es am Ende bei strömendem Regen ziemlich rasant den Bach herunter. Das unglückliche Eigentor durch Leite, der einen Schuss des Ex-Unioners Julian Ryerson ins eigene Tor gelenkt hatte, spielte dem BVB dabei in die Karten.
Borussia Dortmund feiert Erlösung gegen Union Berlin
Bis dahin war der Mannschaft des neuen Trainers Niko Kovac die Verunsicherung der vergangenen Wochen anzumerken. Kovac gab zu: „In der Anfangsphase hat es Union ordentlich gemacht, wir waren zu langsam, ungenau, behäbig. Nach 15 Minuten wurde es besser, dann hatten wir das Quäntchen Glück mit dem Eigentor. Dann hat es sich bei uns ein bisschen gelöst.“
Das Dortmunder Publikum feierte den Kantersieg tatsächlich wie eine Erlösung – Union Berlin hingegen ging richtig fest. Innenverteidiger Danilho Doekhi musste die undankbare Aufgabe erfüllen, an den Reportermikrofonen das Desaster in Worte zu fassen. „Es ist eine schwierige Niederlage. In den letzten 15 Minuten haben wir die Tore zu einfach hergeschenkt.“ Bis dahin sei man aber gut im Spiel gewesen, so der Niederländer. Trainer Baumgart sah es ähnlich. Auch er fokussierte sich auf die Schlussviertelstunde: „Dann nimmt das Spiel einen Lauf, den ich so nicht erwartet und noch nicht oft erlebt habe“, fasste Baumgart zusammen.
Auflösungserscheinungen habe er aber nicht gesehen, so der Union-Trainer: „Die letzte Viertelstunde war so, wie sich keiner vorstellt. Der Rest war ein normales Spiel, nicht unterirdisch.“ Aber reicht dieses „normale Spiel“, wie Baumgart es nennt, für den Klassenerhalt in der Bundesliga? Noch haben die Eisernen ein scheinbar großes Polster auf die Abstiegsränge.

Serhou Guirassy von Borussia Dortmund erzielte gegen den 1. FC Union Berlin einen Viererpack. Dabei gelang ihm in der zweiten Halbzeit ein lupenreiner Hattrick innerhalb von acht Minuten.
Fabian Strauch/dpa
Verhandlung vor DFB-Bundesgericht
Am kommenden Wochenende geht es aber gleich um vier Punkte: Erst am Freitag (28. Februar) vor dem DFB-Bundesgericht um den Zähler vom 1:1 gegen den VfL Bochum. Nach dem Feuerzeugwurf und der Entscheidung des DFB-Sportgerichts, die Partie mit 2:0 für den VfL zu werten, wird nun der Einspruch der Berliner vor der höchsten DFB-Instanz verhandelt. Am Sonntag (2. März, 15.30 Uhr) empfangen die Eisernen dann Holstein Kiel im Stadion an der Alten Försterei.
Baumgart will die Ruhe bewahren und „nicht wie Rumpelstilzchen durch die Gegend laufen“, wie er am Samstagabend betonte: „Ich bin nicht der Typ, der wild draufhaut oder wilde Sachen macht.“ Man müsse schnell Lösungen finden, weil das Spiel am Sonntag gegen den Tabellenletzten Kiel äußerst wichtig sei, verdeutlichte der Trainer. Für die Eisernen geht es darum, eine äußerst unangenehme Drucksituation zu vermeiden. Denn alles andere als ein Heimsieg gegen das Liga-Schlusslicht wäre wohl genauso schmerzhaft wie das Debakel in Dortmund.
Pressekonferenz nach dem Spiel im Video
1. FC Union Berlin – der Spielplan für die Bundesliga-Saison 2024/25
Die Spieltage 28 bis 33 sind noch nicht terminiert:
- 1. Spieltag, Sa., 24. August, 15.30 Uhr: Mainz 05 – Union Berlin 1:1 (0:0)
- 2. Spieltag, Fr., 30. August, 20.30 Uhr: Union Berlin – FC St. Pauli 1:0 (1:0)
- 3. Spieltag, Sa., 14. September, 15.30 Uhr: RB Leipzig – Union Berlin 0:0
- 4. Spieltag, Sa., 21. September, 15.30 Uhr: Union Berlin – TSG Hoffenheim 2:1 (2:0)
- 5. Spieltag, Sa., 28. September, 15.30 Uhr: Bor. Mönchengladbach – Union Berlin 0:1 (0:0)
- 6. Spieltag, Sa., 5. Oktober, 15.30 Uhr: Union Berlin – Borussia Dortmund 2:1 (2:0)
- 7. Spieltag, Sa., 19. Oktober, 15.30 Uhr: Holstein Kiel – Union Berlin 0:2 (0:1)
- 8. Spieltag, So., 27. Oktober, 17.30 Uhr: Union Berlin – Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1)
- 9. Spieltag, Sa., 2. November, 15.30 Uhr: Bayern München – Union Berlin 3:0 (2:0)
- 10. Spieltag, Fr., 8. November, 20.30 Uhr: Union Berlin – SC Freiburg 0:0
- 11. Spieltag, Sa., 23. November, 15.30 Uhr: VfL Wolfsburg – Union Berlin 1:0 (0:0)
- 12. Spieltag, Sa., 30. November, 15.30 Uhr: Union Berlin – Bayer Leverkusen 1:2 (1:1)
- 13. Spieltag, Fr., 6. Dezember, 20.30 Uhr: VfB Stuttgart – Union Berlin 3:2 (0:1)
- 14. Spieltag, Sa., 14. Dezember, 15.30 Uhr: Union Berlin – VfL Bochum 1848 1:1 (1:1)
- 15. Spieltag, Sa., 21. Dezember, 15.30 Uhr: SV Werder Bremen – Union Berlin 4:1 (3:1)
- 16. Spieltag, Sa., 11. Januar, 15.30 Uhr: 1. FC Heidenheim – Union Berlin 2:0 (1:0)
- 17. Spieltag, Mi., 15. Januar, 20.30 Uhr: Union Berlin – FC Augsburg 0:2 (0:2)
- 18. Spieltag, So., 19. Januar, 15.30 Uhr: Union Berlin – 1. FSV Mainz 05 2:1 (2:1)
- 19. Spieltag, So., 26. Januar, 17.30 Uhr: FC St. Pauli – Union Berlin 3:0 (1:0)
- 20. Spieltag, Samstag, 1. Februar, 18 Uhr: Union Berlin – RB Leipzig 0:0
- 21. Spieltag, Samstag, 8. Februar, 15.30 Uhr: TSG Hoffenheim – Union Berlin 4:0 (1:0)
- 22. Spieltag, Samstag, 15. Februar, 15.30 Uhr: Union Berlin – Mönchengladbach 1:2 (0:2)
- 23. Spieltag, Samstag, 22. Februar, 18.30 Uhr: Borussia Dortmund – Union Berlin
- 24. Spieltag, Sonntag, 2. März, 15.30 Uhr: Union Berlin – Holstein Kiel
- 25. Spieltag, Sonntag, 9. März, 15.30 Uhr: Eintracht Frankfurt – Union Berlin
- 26. Spieltag, Samstag, 15. März, 15.30 Uhr: Union Berlin – FC Bayern München
- 27. Spieltag, Sonntag, 30. März, 15.30 Uhr: SC Freiburg – Union Berlin
- 28. Spieltag, 5. April: Union Berlin – VfL Wolfsburg
- 29. Spieltag, 12. April: Bayer Leverkusen – Union Berlin
- 30. Spieltag, 19. April: Union Berlin – VfB Stuttgart
- 31. Spieltag, 26. April: VfL Bochum – Union Berlin
- 32. Spieltag, 3. Mai: Union Berlin – Werder Bremen
- 33. Spieltag, 10. Mai: Union Berlin – 1. FC Heidenheim
- 34. Spieltag, Samstag, 17. Mai, 15.30 Uhr: FC Augsburg – Union Berlin