Manchester United rutscht auf Platz 15 ab – Amorim bleibt

Manchester United rutscht auf Platz 15 ab – Amorim bleibt
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Spurs gewinnen Duell der Enttäuschung 

Manchester United rutscht auf Platz 15 ab – Amorim bleibt bei Überzeugungen

©IMAGO

Im Duell der großen Premier-League-Enttäuschungen hat sich am Sonntagabend Tottenham Hotspur mit 1:0 (1:0) gegen Manchester United durchgesetzt. Das Tor des Tages erzielte der nach einer Wadenzerrung zurückgekehrte James Maddison schon in der 13. Minute. Die Spurs zogen mit dem Erfolg in der Tabelle an den Red Devils auf Platz zwölf vorbei, während United auf Rang 15 abrutschte – die schlechteste Bilanz seit 35 Jahren.

1989/90 lag Manchester in der damaligen First Division unter Trainer-Legende Alex Ferguson nach 25 Spieltagen ebenfalls auf dem 15. Platz, hatte mit 28 Punkten sogar noch einen Zähler weniger als in der laufenden Saison. Von Verletzungssorgen geplagt stellte sich das Team von Ruben Amorim gegen Tottenham quasi von selbst auf. Die Bank war gespickt mit zahlreichen Talenten, von denen in den Schlussminuten nur der 17 Jahre alte Chido Obi-Martin sein Debüt feierte. Vom gegnerischen Trainer gab es für die Situation nur wenig Bedauern.

„Ich konnte heute sehen, dass Ruben eine Mannschaft zusammenstellen musste, Spieler auf anderen Positionen spielen ließ und Kinder auf der Bank hatte“, sagte Ange Postecoglou und ergänzte mit Blick auf die eigene Saison: „Willkommen in meiner Welt. Aber das war nur für ein Spiel, jetzt mach das mal zwei Monate lang.“ Man United habe aber trotzdem gut mitgehalten. „Ich fand, dass United heute gut war, wenn man das alles bedenkt.“

Der Blick auf die Statistik Marktwert- vs. Liga-Rang verrät jedoch, dass beide Teams die Erwartungen bisher nicht erfüllen konnten. Tottenham mit minus sieben und Man United mit minus neun Plätzen weisen die größte negative Differenz im Premier-League-Vergleich auf. Als größten Unterschied im direkten Duell machte Amorim die Chancenverwertung aus: „Sie haben ein Tor gemacht und wir nicht.“ Die Red Devils, die lediglich drei der letzten zehn Partien im englischen Oberhaus gewinnen konnten, stehen in dieser Statistik nur auf Rang 18.

Amorim, der im November die Nachfolge von Erik ten Hag übernahm und nach 21 Partien mit einem Punkteschnitt von 1,52 klar hinter seinem Vorgänger liegt, hadert mit der aktuellen Verletzungsmisere. „Man beginnt mit einer Idee“, erklärte der Portugiese, „aber Tag für Tag verlierst du Spieler, die deine Herangehensweise an das Spiel verändern. Ich konnte mit Joshua (Zirkzee; d. Red.) nicht auf dieselbe Weise spielen wie mit Amad (Diallo). Manchmal will man, dass Bruno (Fernandes) den Ball im Spielaufbau bekommt, weil er wirklich gut umschalten kann. Aber dann will man, dass Bruno auch presst, und das ist wirklich schwer.“ Der ständige Wechsel auf verschiedene Positionen sei für seine Schützlinge nicht einfach.

Amorim will bei Manchester United an Überzeugungen festhalten

An seiner bevorzugten Dreierkette in der Defensive will Amorim jedoch festhalten. Ein 4-4-2-System sei gegen diese Mannschaft noch schwieriger zu spielen, man sei viel offener. „Was ihr Jungs seht und was ihr jede Woche besprecht, sehe ich auch. Ich habe eine Menge Probleme, mein Job ist so, so hart hier“, gestand der 40-Jährige ein. „Aber ich bleibe bei meinen Überzeugungen.“ Angst um seinen Job habe er nicht.

„Ich bin nicht beunruhigt. Ich verstehe unsere Fans, was die Leute und die Medien darüber denken. Ich mache mir keine Sorgen um mich, sondern um den Verein, die Mannschaft und die Spieler. Ich hasse es, zu verlieren, das ist das schlimmste Gefühl. Über den Rest denke ich nicht nach. Ich will nur meinen Spielern helfen. Ich verstehe meine Situation, meinen Job, ich bin von meiner Arbeit überzeugt und will einfach nur Spiele gewinnen“, so Amorim.



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